Unternehmen können den Mehrwert ihrer SAP S/4HANA Transformation mit der Nutzung der SAP Analytics Cloud noch einmal steigern. SAP-Kunden haben vielfältige Vorteile, wenn sie ihre Unternehmenssteuerung und ihr Berichtswesen mit der SAP Analytics Cloud abbilden.
SAP S/4HANA kann noch besser werden – nämlich mit dem Einsatz der SAP Analytics Cloud (SAC). Das zumindest finden die beiden SAP-Mitarbeiter Adem Baykal, Senior Director für die Business Technology Platform und Jörg Diekkämper, Customer Solution Advisor.
Denn bei vielen Unternehmen in volatilen Märkten können sich die Dinge innerhalb eines Augenblicks ändern. Um Schritt zu halten, benötigen sie so viel Einblick wie möglich über die zukünftigen Kosten, etwa für Rohstoffe und andere Ausgaben. Aber mit den zahlreichen Zwischenschritten, von den Rohstoffen hin zu den fertigen Produkten, ist die Vorhersage der Endkosten ein äußerst komplexer Prozess.
Mithilfe der SAP Analytics Cloud können Unternehmen ihre Prognosen nun fast sofort erstellen und schnell aktualisierte Preise bereitstellen, um sie den volatilen Marktfaktoren anzupassen. „Das kann sich sich in höheren Margen und Produktvolumen niederschlagen, Unternehmen können sich so von der Konkurrenz abheben“, verspricht Baykal.
Analysen im Self Service
SAP S/4HANA als Nachfolger des klassischen SAP ECC (SAP ERP Central Component) setzen viele tausend Kunden seit 13 Jahren weltweit als Basissystem für ihr operatives Geschäft ein. SAP S/4HANA bietet eine komplett neue Form der Datenhaltung, -strukturierung und -aufbereitung mit sich und hebt das SAP-System in die Zukunft.
Von Hause aus bringt SAP S/4HANA bereits zahlreiche analytische Eigenschaften mit. Endanwender können sich auf einer browserbasierten Oberfläche direkt mit den Daten beschäftigen und diese analysieren. Der Nutzer kann sich jederzeit einen operativen Eindruck davon verschaffen, was im SAP S/4HANA-System vor sich geht.
„Man kann zwar mit SAP S/4HANA wirklich sehr viel analysieren, aber nicht alles. Es gibt bestimmte Grenzen. Deswegen gibt es als Frontend-System und ideale Ergänzung die SAP Analytics Cloud. Sie bringt dem Endanwender noch deutlich mehr Möglichkeiten in der Analyse und auch Planungsfunktionalitäten“, sagt Diekkämper.
Die Zukunft voraus planen
Typisches Szenario für den Einsatz ist es, Daten zu analysieren, die nicht nur aus dem SAP-System, sondern auch aus anderen Quellen stammen. „Wenn man etwa die Daten aus dem operativen SAP-System gegen Daten aus einem dispositiven System, einem Data Warehouse, halten will, weil man zwar sehen kann, wie der Auftragsbestand aussieht, die Planung für diese Zahlen aber in einem Data Warehouse liegen. Diese möchte man aber gleichzeitig visualisieren und analysieren“, erklärt Baykal.
Ein anderer wichtiger Grund zur Nutzung der SAC ist, als Unternehmen nicht immer nur in den Rückspiegel zu schauen, sondern auch die Zukunft zu planen und die nächsten Wochen, Monate und Quartale zu steuern. Wichtige Fragen, die Firmen beantworten wollen: Wo wollen wir hin mit unserer Produktion und dem Auftragsbestand, was ist das Ziel, und wie können wird es erreichen?
Und es geht auch immer um Schnelligkeit, um den Wettbewerb zu schlagen. Früher mussten Unternehmen viel Zeit aufwenden, um Einkaufsprognosen in Geschäftseffekte umzuwandeln, so dass sie oft bereits veraltet waren, als sie beim Vertrieb und beim Verkauf ankamen. Jetzt kann über Änderungen sofort berichtet werden; es entsteht eine engere Verbindung zwischen Vertrieb und Beschaffung.
Mal eben eine Analyse erstellen
Endanwender werden mit der SAP Analytics Cloud auch in die Lage versetzt, in Self-Service-Verfahren selbständig und intuitiv, mit den Daten zu arbeiten. Fachabteilungen haben inzwischen viel Erfahrung, sind technikaffin und gehen deswegen interaktiv mit den Tools um. „Wir oder unsere Partner machen natürlich eine Einführung. Da die SAP Analytics Cloud aber sehr einfach ist, spielen viele Nutzer damit einfach zwei Stunden herum. Das Ziel, mal eben etwa zu erstellen, wird sehr viel schneller erreicht“, sagt Diekkämper.
Anwendungsfälle für die intelligente Nutzung der SAC sind vielfältig: Predictive Forecasting, Planung, Zeitreihenanalysen, Clustering, intelligentes Suchen nach Informationen. „Viele Kunden wollen mehr Fähigkeiten, wollen grafische Visualisierungen oder Berichte zeit- oder eventgesteuert aufbauen und per E-Mail verteilen“, sagt Baykal. Und Diekkämper ergänzt: „Vieles können die Nutzer selbst, von der Lösung werden sie darin bestmöglich unterstützt. Manche Anwender wollen das in ihrer gewohnten Excel-Umgebung machen und in Echtzeit auf die Daten zugreifen. Das geht mit der SAP Analytics Cloud.“
Seit 2012 gibt es die SAP Analytics Cloud am Markt. „Weltweit haben wir über 6500 Kunden. Darunter sind auch sehr kleine Installationen mit bis zu sechs Lizenzen. Auf der anderen Seite gibt es Installationen mit mehreren 10.000 Lizenzen“, sagt Diekkämper. „Wir adressieren die ganze Bandbreite an Unternehmen.“
SAP Analytics Cloud für jedermann
Die SAP Analytics Cloud ist für jedermann, alle Unternehmensgrößen und alle Branchen. Für bestimmte Industrien gibt es spezielle, kostenfreie Bibliotheken, den „Business Content“. „So haben Unternehmen Zugriff auf Best-Practice-Inhalte, die für ihre Industrien passgenau sind. Das ist wichtig für den Quick Start der ersten Projekte“, so Diekkämper.
Hatten Kunden früher cloudbasierte Lösungen noch reserviert beäugt, habe sich das in den letzten Jahre gewandelt. „Jeder nutzt mittlerweile auch im Privatbereich Cloud-Dienste wie Spotify, Deezer oder Netflix“, sagt Diekkämper. Bei der SAP Analytics Cloud gibt es aber auch die Möglichkeit, die Daten gar nicht ins System zu laden, über eine „Live“-Verbindung kann die Datenhoheit beim Kunden verbleiben. Die SAP Analytics Cloud übernimmt nur die Visualisierung und die Interaktion mit den Daten, hält diese aber nicht vor.
Vor allem mittelständische Unternehmen mit wenigen IT-Mitarbeitern freuen sich, wenn sie sich nicht um alles selbst kümmern müssen, sondern Wartung und Aktualisierung automatisch erfolgen. Dazu kommen Einsparungen über drei bis fünf Jahre für die Cloud-Installation im Vergleich zur On-Premise-Welt. Und die Geschwindigkeit der Einrichtung: „In der Regel vergehen zwischen Unterschrift für den Mietvertag und die Lizenzen und dem Zeitpunkt, an dem sich der Kunde über den Browser einwählen kann, nur 48 Stunden. Dann können die Nutzer schon mit ihren ersten Berichten, Dashboards und Analysen beginnen.“
Influencer Portal und Roundtables mit Kunden
Erste KI-Ansätze gibt es in der SAP Analytics Cloud bereits. „Im Rahmen ihrer Analysen werden Endanwender unterstützt, indem sie die Lösung auf andere Zusammenhänge oder Muster hinweist. Wir sind wie viele andere noch im Experimentiermodus, das ist aber ein Szenario für die nächsten fünf Jahre.“ 2022 kaufte SAP das Softwareunternehmen Askdata, dessen Fähigkeiten in die Analytics Cloud integriert werden sollen. „Wir wollen die Nutzer damit animieren, dem System zu schreiben. Man stellt eine Frage wie `Zeige mir die Umsätze für die Region EMEA in der ersten Jahreshälfte im Jahr 2018`, und bekommt nach der Analyse das passende Ergebnis.“
Die SAP Analytics Cloud lebt im Übrigen davon, das sie permanent weiter entwickelt wird. In einem Influencer Portal können Kunden ihre Wünsche und Ideen hinterlegen und darüber abstimmen. Das Produktmanagement schaut sich die Vorschläge regelmäßig an und lässt die besten Ideen in die Entwicklung einfließen.
„Die Kunden können in den Roadmaps sehen, wann was realisiert wird. Von dem Einfluss dieser Community außerhalb von SAP lebt die SAP Analytics Cloud sehr“, sagt Diekkämper. Daneben gibt es auch noch eintägige Roundtables in Deutschland, Europa und weltweit, auf denen SAP mit den wichtigsten SAP Analytics-Kunden in einen Dialog tritt, um auch hier Kundenfeedback einzusammeln.