Miteinander von Alt und Jung: Probleme, die mehrere Generationen betreffen, erfordern generationenübergreifende Führungskonzepte

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Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung ist unter 30 Jahre alt, aber in Politik und Vorstandsetagen sind jung Menschen kaum vertreten. Warum gestalten wir die Zukunft ohne die Stimmen derer, denen wir die von uns geschaffene Welt hinterlassen werden?

Eine neue globale Studie der We Are Family Foundation (WAFF) in Zusammenarbeit mit The Possibilists und der Wirtschaftsuniversität Wien hat die Bedeutung der generationenübergreifenden Zusammenarbeit untersucht. 87 Prozent der Befragten gaben an, dass junge Menschen Ideen und Lösungen haben, die globale Probleme verbessern oder lösen können. Allerdings sind nur 19 Prozent der Meinung, dass junge Menschen derzeit genügend Möglichkeiten haben, sich zu engagieren und einen Beitrag zu leisten. Es ist wichtig, dass junge Leute mit den aktuellen Entscheidungsträgern zusammenarbeiten, um Lösungen für die bisher nie dagewesenen globalen Probleme zu finden. Gemeinsam sollten sie die Probleme neu betrachten den Status quo in Frage stellen.

Keine Generation hat alle Antworten. Die SAP setzt auf diese Art der Zusammenarbeit über mehrere Generationen hinweg. Dadurch entstehen im ganzen Unternehmen neue Ideen und Sichtweisen. Junge Experten arbeiten mit erfahrenen Führungskräften zusammen – mit Blick auf die Zukunft des Unternehmens und auf die Welt von morgen. Die weltweite Studie der WAFF liefert interessante Einblicke und zeigt, dass es gute Gründe gibt, diese Strategie in Betracht zuziehen.

Junge Leute sind „Digital Natives“, aufgewachsen im digitalen Zeitalter

Technologie kann dazu beitragen, einige der drängendsten ökologischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen. Software und digitale Analysen können helfen, Katastrophen vorherzusagen und zu verhindern, Städte intelligenter zu machen und mehr Chancengleichheit am Arbeitsplatz sicherzustellen. In einer Zeit des raschen technologischen Fortschritts verfügen Führungskräfte aller Generationen über wertvolle Perspektiven und Fachkenntnisse, um die Leistungsfähigkeit der Technologie zu verbessern.

SAP und Technische Universität München: Innovationspartnerschaft zwischen Wissenschaft und Wirtschaft

Die weltweite Studie der WAFF erinnert uns daran, dass die jungen Leute der Generation Z „Digital Natives“ sind. Sie sind mit dem Internet aufgewachsen und haben gelernt, sich schnell und effektiv online weiterzubilden und neue Fähigkeiten zu erwerben. Die Studie unterstreicht die Bedeutung von Investitionen in junge Menschen. Globale Führungskräfte und Unternehmen können von ihrem technischen Know-how und einzigartigen Erfahrungen  profitieren.

SAP pflegt Partnerschaften und investiert in die Expertise junger Sozialunternehmer. Ein Beispiel ist die 19-jährige Sneha Revanur, CEO und Gründerin von Encode Justice. Das Time Magazine zählte Revanur 2023 zu den 100 einflussreichsten Personen im Bereich der KI-Entwicklung. Beim Weltwirtschaftsforum in Davos saß Revanur neben Jürgen Müller, Chief Technology Officer und Mitglied des Vorstands der SAP SE. Sie führten eine intensive Diskussion über die Zukunft der KI und die Chance, junge Leute mit ins Boot zu holen. „In Bereichen, in denen Zeugnissen und Zertifikaten ein hoher Stellenwert eingeräumt wird, können junge Menschen Perspektiven bieten, die auf gelebter Erfahrung beruhen“, sagt Revanur.

Müller bekräftigt diesen Ansatz: „Ich glaube fest an die Macht der generationsübergreifenden Führung – Die Einbeziehung junger Talente in Entscheidungsprozesse stellt sicher, dass das Neueste vom Neuesten auf den Markt kommt. So gibt es in meinem Bereich zum Beispiel ein Early Talent Board, mit dem ich regelmäßig austausche und von dem ich wertvolle Hilfestellung erhalte. Ich habe in den letzten Jahren auch die Möglichkeit genutzt, bei Veranstaltungen wie dem Weltwirtschaftsforum viele junge Changemaker zu treffen. Und ich habe eine Menge von ihnen gelernt. Es ist wichtig, dass junge Führungskräfte mitreden dürfen. So können sie ihre Ideen und Energie einbringen, um neue und verantwortungsvolle Lösungen zu finden.“

Die junge Generation fordert Verantwortlichkeit

Die Technologiebranche und die jüngere Generation haben ein gemeinsames Anliegen: die verantwortungsvolle Verwendung von Daten zum Wohl aller. Mit Daten können wir genaue, handlungsrelevante Informationen gewinnen, die uns helfen, unsere Arbeitsweise zum Besseren zu verändern. Wenn Unternehmen und Behörden Zugriff auf datengestützte Informationen haben, können sie diese Erkenntnisse nutzen, um ihre Ziele zu erreichen – sei es, die Umwelt zu schützen, Branchen zu revolutionieren oder die Arbeitswelt neu zu gestalten. Effektive Lösungen und verantwortungsvolle Technologie erfordern jedoch Zusammenarbeit. Daten sind die Grundlage, aber wahre Veränderungen passieren erst, wenn der Staat, Unternehmen und die Gesellschaft zusammenarbeiten, um Lösungen zu finden.

Der Teamgeist, den Revanur und Encode Justice verkörpern, zeigt sich in ihrer Arbeit. Sie nutzen das Potenzial der Daten, um die Zukunft zu gestalten. Encode Justice hat 2023 eine Kampagne gestartet, die sich über mehrere Generationen und Branchen erstreckt. Ziel der Kampagne ist es, Ethik-Richtlinien für KI zu etablieren. „Die neuesten Fortschritte haben große Auswirkungen auf unsere Gesellschaft, Politik und Wirtschaft. Und sie bringen auch unerwartete Risiken mit sich. … Mit der zunehmenden Leistungsfähigkeit der KI, könnten auch durch KI versursachte Schäden zunehmen. Unsere gemeinsame Zukunft sieht düsterer aus als je zuvor. Es sind die jungen Menschen, die am meisten profitieren können, aber auch am meisten verlieren können“, heißt es auf der Webseite von Encode Justice.

Diskussion über alles was mit KI zu tun hat. Sneha Revanur auf dem Weltwirtschaftsforum im Gespräch mit Jürgen Müller.

Erkennen, wann der Wendepunkt erreicht ist

Alexandra van der Ploeg, Leiterin der Abteilung Corporate Social Responsibility bei SAP, betont, dass die SAP seit fast einem Jahrzehnt mit Organisationen wie der We Are Family Foundation und The Possibilists zusammenarbeitet. Das Ziel ist, junge soziale Innovatoren zu unterstützen und ihnen dabei zu helfen, ihr Potenzial zu entfalten. „Umwälzende Veränderungen brauchen viel Zeit, aber wir können es uns nicht leisten, so lange zu warten. 2030 steht vor der Tür. Wir müssen herausfinden, an welchen Hebeln wir ansetzen müssen. Und als Community müssen wir erkennen, wann der Wendepunkt erreicht ist, um von Daten und Fakten zu Lösungen zu gelangen, die überall auf der Welt funktionieren.“, räumt van der Ploeg ein.

Die weltweite Studie ist ein guter Ausgangspunkt, wenn es darum geht, eine nachhaltigere Zukunft zu schaffen. Sie enthält Fallstudien und Empfehlungen für eine sinnvolle Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Generationen. Jede Organisation kann von einer Zusammenarbeit über Generationen hinweg profitieren und gemeinsam mit jungen Fachkräften Projekte entwickeln.

„Jetzt gibt es eine neue Generation junger Führungskräfte. Sie sind gut informiert und entschlossen, weil sie persönlich bereits mit den Herausforderungen konfrontiert wurden“, sagt Annie Greene, Director of Programs bei der We Are Family Foundation. „Indem wir heute in diese jungen Führungskräfte investieren, profitieren wir von ihren einzigartigen Erkenntnissen und erweitern ihren Handlungsspielraum, um uns bei der Lösung unserer drängendsten Probleme zu helfen.“

Um Lösungen für die Probleme der Menschheit voranzubringen, müssen wir die Art und Weise, wie Macht ausgeübt wird, verändern. Wenn wir die Möglichkeit haben, mit den Führungskräften von morgen bei den Herausforderungen von heute zusammenzuarbeiten, warum sollten wir das nicht tun?


Jennifer Beason ist Global Director für Impact Entrepreneurship bei SAP.

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