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Studie: Firmen unterschätzen Vorlauf und Komplexität digitaler Transformationsvorhaben

Ein Kletterer an einer Felswand bei Sonnenuntergang in der Mont-Blanc-Region.

A climber on a rocky wall at sunset in the Mont Blanc region

Laut der „Transformationsstudie 2024“ sind organisatorische Anpassungen weltweit der zentrale Treiber von IT-Transformationen. Viele der IT-Projekte sind den Befragten in 15 Ländern zufolge aber komplexer und zeitaufwändiger als zu Beginn erwartet.

Die „Transformationsstudie 2024“ des SAP-Beratungshauses NTT DATA Business Solutions mit dem IT-Dienstleister Natuvion trägt den Untertitel „Was Führungskräfte gerne früher gewusst hätten.“

In ihr werden die wesentlichen Treiber digitaler Transformationsprojekte ermittelt. Darüber hinaus beleuchtet sie den gesamten Prozess digitaler Projekte, von den Entscheidungsprozessen über die Vorbereitung und Umsetzung bis hin zu den gemachten Erfahrungen und den Anforderungen für die Zukunft.

Mehr als 1.200 CEOs, CIOs, IT-Entscheider und andere Transformationsverantwortliche von großen und mittleren Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern aus 15 Ländern wurden dazu im Januar 2024 befragt. Sie alle eint, dass ihre Unternehmen innerhalb der letzten zwei Jahre eine Modernisierung ihrer IT-Systemlandschaft vollzogen haben.

Die Teilnehmer kommen aus 15 Ländern: Deutschland, Österreich, Schweiz, Dänemark, Schweden, Finnland, Norwegen, Großbritannien und den USA; 2024 erstmals dabei: Belgien, Frankreich, Spanien, Italien, Türkei und Australien.

Druck zur technologischen Anpassung nimmt weltweit zu

Viele Unternehmen sehen sich unter Zugzwang. Der technologische Fortschritt und der Anpassungsdruck auf die Wirtschaft setzen sie unter Druck. Dazu kommen neue Konsumgewohnheiten und globale Entwicklungen, die die Unternehmen zur beständigen Anpassung ihrer IT-Systeme zwingen.

Als häufigsten Grund für eine IT-Transformation nennen die Befragten mit 36 Prozent dann auch organisatorische Anpassungen (Restrukturierungen). Überraschend für die Autoren: Nachhaltigkeit ist nur für 15 Prozent der Befragten das zentrale Transformationsmotiv.

Abbildung: Warum wurde der Transformationsprozess in Ihrem Unternehmen gestartet?

In der Automobilbranche, die gerade einen massiven Umbruch insbesondere wegen der Umstellung auf Elektromobilität durchläuft, führen Restrukturierungen die Liste der Motive für eine Transformation sogar mit 48 Prozent an. Ähnlich ist es im boomenden Life-Sciences-Bereich. Hier landeten organisatorische Anpassungen mit 38 Prozent auf dem ersten Rang.

Diese Branchen transformieren ihre IT vor allem aus organisatorischen Motiven.

Gleich nach dem Punkt „organisatorische Anpassungen“ wählten die Befragten als zweithäufigstes Transformationsmotiv über alle teilnehmenden Länder hinweg die „Einführung neuer Technologien“ wie zum Beispiel der künstlichen Intelligenz (KI) mit 27 Prozent. Beim Vergleich der Länder untereinander führen die Schweiz mit 47 Prozent und die USA mit 43 Prozent die Gruppe der Vorreiter an. Deutsche Unternehmen belegen hier Platz 3: 37 Prozent gaben an, ihre IT-Transformation gestartet zu haben, um moderne Technologien einzuführen.

Die Schweizer sind mit dem Motiv vorne, sich für zukünftige Technologien zu wappnen.

Wachsender Bedarf nach Transformations-Know-how

Die Transformationsprojekte sind den Befragten zufolge oft komplexer und zeitaufwändiger als zu Beginn erwartet. Das zeigt sich auch bei der Frage, ob die Verantwortlichen bei ihren Projekten den Zeitplan einhalten konnten. Das ist nur 13 Prozent gelungen. 16,5 Prozent der Befragten gelang eine Zeitüberschreitung von lediglich zehn Prozent. Eine Zeitüberschreitung von 20 Prozent oder mehr gaben hingegen 70 Prozent der Studienteilnehmer an.

Unternehmen unterschätzen vielfach die Herausforderungen einer IT-Transformation – allem voran die Organisation der Kommunikation während des Prozesses zwischen der IT und den Abteilungen und Unternehmensbereichen (39 Prozent). Auffällig sind auch ein Mangel an vorhandenen Transformationswissen in Unternehmen (33 Prozent) und die Schwierigkeit einer detaillierten Bestandsanalyse von bestehender IT-Landschaft und Daten (29 Prozent).

Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl derer, die einen Mangel an Transformations-Know-how im eigenen Unternehmen beklagen, um fünf Prozent. „Die Studie zeigt deutlich, dass vor allem fehlendes Know-how und Fachkräftemangel die Transformation von Unternehmen bremsen. Eine innovative und leistungsfähige IT ist aber entscheidend, um wettbewerbsfähig zu bleiben“, erklärt Norbert Rotter, Vorstandsvorsitzender von NTT DATA Business Solutions und EVP von NTT DATA, Inc. Mehr als ein Drittel aller Befragten bewertet folgerichtig die Option, frühzeitig externe Berater zu engagieren und so die bestehende Kompetenzlücke zu schließen, als zweitwichtigste organisatorische Maßnahme bei der erfolgreichen Umsetzung ihres Transformationsprojektes (34 Prozent). Auf Platz 1 steht der „Aufbau von Kompetenzen“ mit 46,2 Prozent.

Wichtigste Ergebnisse der „Transformationsstudie 2024“ in Zeiten des Umbruchs.

Mehr Datenschutz und Cloud-Anwendungen

Die Integration moderner Technologien wie KI ist für rund ein Viertel der Befragten der vorrangige Grund ihrer IT-Transformation. Schränkt man den Bereich der befragten Personen auf Vertreter des Top-Managements ein, so zeigt sich aber, dass „Datenschutz“ im Vergleich zu „KI“ sogar noch deutlich wichtiger bewertet wird. 44 Prozent der Vorstände und Geschäftsführer sagten, dass der Datenschutz für sie ein besonders wichtiger Treiber der Transformation gewesen sei.

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Ungebrochen ist der Trend, Anwendungen auf Cloud-Plattformen zu verlagern: Rund 56 Prozent der Unternehmen geben an, im Zuge der Transformation mehr Cloud-Dienste zu nutzen. In allen Ländern sind höhere Flexibilität und schnellere Anpassungsmöglichkeiten Hauptgründe für die Cloud-Nutzung (39 Prozent).

Die Wichtigkeit der Datenqualität für Transformationsprojekte betont Patric Dahse, CEO Natuvion Group: „Gute Daten waren schon immer die Grundlage und der Treibstoff für innovative Prozesse, im Zeitalter von KI nimmt deren Bedeutung weiter zu. Nur wer seine Daten in entsprechender Qualität, harmonisiert und zentral verfügbar hält, wird auch in Zukunft die Segnungen technischer Entwicklungen optimal nutzen können.“

Trotz aller beschriebenen Schwierigkeiten und Hürden lassen sich, so die Autoren der Studie, die meisten digitalen Transformationsprojekte, gut managen, wenn sich die Verantwortlichen der möglichen Herausforderungen bewusst sind, sie die entsprechenden Maßnahmen ergreifen, gut planen und vorsorgen. Die Studie soll genau dazu beitragen: Von anderen zu lernen, um es dann besser zu machen. 2025 wird es die nächste Transformationsstudie geben.

Vollständige Studie

Hier die Transformationsstudie 2024 von NTT DATA Business Solutions und Natuvion herunterladen.

In der Studie steht auch, welche Ziele internationale Top-Entscheider im vergangenen Jahr mit ihren IT- und SAP-Transformationsprojekten erreichen wollten – und welche Ziele sie erreicht haben. Es wird erklärt, welche Herausforderungen während der Transformation auftraten – und was die Unternehmen heute anders machen würden; welche Budgetsummen eingesetzt wurden – und wie groß die zeitliche Varianz bei den Transformationen war.

Diese Punkte aus der „Transformationsstudie 2024“ sind auch wichtig:

  • Alles nicht so dringend? Das geht auch mit wenig Budget? Wie und warum Unternehmen ihre IT-Transformation unterschätzen.
  • Alles jetzt KI-getrieben? Welche Rolle Künstliche Intelligenz für IT-Transformationen spielt.
  • Greenfield, Brownfield, Selective Data Transition: Welche Migrationsmethoden weltweit am besten funktionieren.
  • Kein reines IT-Projekt: Welche Kompetenzen bei keiner Transformation fehlen dürfen. Ab in die Cloud: Auf welche Vorteile die Unternehmen setzen – und auf welche nicht.
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