Mit SAP-Lösungen hebt STIHL die globale Absatz- und Produktionsplanung auf das nächste Level – und ist somit bestens gerüstet für die Zukunft.
Das als Einmannbetrieb gegründete Unternehmen STIHL ist heute Weltmarktführer und entwickelt, fertigt und vertreibt motorbetriebene Geräte für die Forst- und Landwirtschaft, den Garten- und Landschaftsbau, die Bauwirtschaft und Gartenbesitzer. Ergänzt wird das Produktsortiment durch digitale Lösungen und Serviceleistungen. Die Produkte werden über den Fachhandel und die Online-Shops von STIHL vertrieben, die in den nächsten Jahren international ausgebaut werden sollen. Zum Vertriebsnetz gehören 43 Marketing- und Vertriebsgesellschaften, rund 120 Importeure und über 55.000 Fachhändler in mehr als 160 Ländern.
Das 1926 gegründete Unternehmen STIHL hat seinen Hauptsitz in Waiblingen bei Stuttgart und ist seit 1971 die meistverkaufte Motorsägenmarke der Welt. Mit rund 20.000 Beschäftigten erwirtschaftete das Familienunternehmen 2023 einen Umsatz von 5,3 Milliarden Euro.
Fundierte Entscheidungen wurden durch eine isolierte Supply-Chain-Planung erschwert
Die Standorte und Produktionsstätten von STIHL nutzten bislang ihre eigenen, On-Premise bereitgestellten SAP-ECC-Systeme (SAP ERP Central Component). Dadurch war eine heterogene Landschaft für die Supply-Chain-Planungsprozesse an 35 Vertriebs- und 8 Produktionsstandorten entstanden, die jeweils auf standortspezifische Anforderungen zugeschnitten waren.
„Uns fehlte eine durchgängige, konsolidierte Sicht und wir verfügten nicht über die nötige Transparenz, um bessere Entscheidungen für das Unternehmen als Ganzes und nicht nur für einen Standort treffen zu können“, erklärt Lena Domhan, Global Process Owner for Integrated Planning bei STIHL. „Wir haben früher viel Zeit für die Analyse und Überprüfung von Daten aufgewendet und hatten keine zentrale Datenquelle. Nicht miteinander vernetzte Planungssysteme erschwerten außerdem die Zusammenarbeit und Abstimmung zwischen den Standorten.“
Markttrends treiben den Wandel voran
Mit der Einführung neuer Produktreihen mit integriertem Akku wagte STIHL den Vorstoß in ein neues Geschäftsfeld und verkaufte seine Produkte erstmals auch an Endkunden. „In der VUKA-Welt kommt es darauf an, noch schneller auf Volatilität und Nachfrageänderungen zu reagieren“, erklärt Axel Erhard, Senior Vice President und weltweit für das Programm ONE STIHL verantwortlich. „Um die Planung optimieren zu können, benötigten wir einen besseren Überblick über die einzelnen Vertriebs- und Produktionsgesellschaften.“
Das Unternehmen rief das Programm ONE STIHL ins Leben, mit dem sämtliche Subsysteme aller Vertriebs- und Produktionsgesellschaften in einem integrierten SAP-S/4HANA-System zusammengeführt werden sollten. STIHL hat es sich außerdem zum Ziel gesetzt, verschiedene Lösungen in einem hybriden Ökosystem zu konsolidieren, beispielsweise die Lösung SAP Integrated Business Planning for Supply Chain (SAP IBP) mit den Anwendungen für Sales and Operations sowie für Response and Supply, die Lösung SAP S/4HANA Manufacturing für Planung und Terminierung und die Anwendung SAP Transportation Management. „Ein Ziel des Projekts ONE STIHL besteht darin, das gebundene Kapital zu verringern und mehr Transparenz auf den verschiedenen Managementebenen zu erhalten. SAP IBP und SAP S/4HANA Manufacturing für Planung und Terminierung spielen als Ausgangspunkt für die Planung eine entscheidende Rolle in diesem Prozess“, führt Axel Erhard aus.
Schneller Nachschub in der Vertriebszentrale durch synchronisierte Planung
„Wir haben als einer der ersten Kunden SAP IBP in Kombination mit SAP S/4HANA Manufacturing für Planung und Terminierung und der Anwendung SAP Transportation Management eingeführt“, berichtet Fabio Fender, kommissarischer Global Process Owner for Integrated Planning bei STIHL. „Durch die Echtzeitintegration können unsere Planer schnell reagieren. Bei Problemen auf der Planungs- oder Produktionsseite sehen sie zum Beispiel umgehend die Auswirkungen auf der Vertriebsseite und umgekehrt. Das sorgt für Planungssicherheit und schafft Vertrauen.“
Georg Fuchs, Leiter des Bereichs Integrated Planning und Global Solution Architect für das Projekt ONE STIHL, fügt hinzu: „Eine auftragsbasierte Planung und die Echtzeitintegration sind das Kernstück unserer Produktion. In Österreich werden beispielsweise Endprodukte gefertigt und dann an die Vertriebszentren in Deutschland oder der Tschechischen Republik ausgeliefert. Mit der auftragsbasierten Planung in SAP IBP können wir die Auslieferung dieser Produkte zuordnen, priorisieren und terminieren. Wir entkoppeln diesen Vorgang von unserem Produktionsplan in SAP S/4HANA Manufacturing für Planung und Terminierung.“
Diese synchronisierte Planung ermöglicht es STIHL, die Beschaffungsplanung, Distributionsplanung und Produktionsplanung in einem nahtlosen Prozess zusammenzuführen.
So entsteht ein ganzheitlicher Arbeitsbereich für Planer. Die Ergebnisse der Feinplanung aus SAP S/4HANA Manufacturing für Planung und Terminierung können in Echtzeit in SAP IBP angezeigt werden und schaffen so größtmögliche Transparenz. Durch die Integration von SAP Transportation Management ist es außerdem möglich, Frachtaufträge für die Auslieferung der Endprodukte von STIHL anzulegen. „Die vertikal integrierte Lieferkette von STIHL ermöglicht uns eine durchgängige Kontrolle“, erklärt Axel Erhard.
Präzise Planung durch mehr Transparenz mit SAP Integrated Business Planning
Zwei Produktionsstandorte in Österreich und der Schweiz haben den Produktivbetrieb mit SAP IBP aufgenommen. Die Lösung wird für die Planung eingesetzt und auch von anderen Mitarbeitenden für Berichtszwecke genutzt. „Die Integration in SAP S/4HANA Manufacturing für Planung und Terminierung zusammen mit SAP Transportation Management wurde unseren geschäftlichen Anforderungen am besten gerecht“, führt Georg Fuchs aus.
STIHL profitierte unmittelbar nach der Implementierung von ersten Verbesserungen und verspricht sich weitere langfristige Vorteile:
- Besseren Einblick in alle Standorte und dadurch präzise und realisierbare Pläne, die an Produktionsbedingungen angepasst werden können
- Mehr Effizienz, da Vertriebs- und Produktionsteams dasselbe System nutzen und relevante Daten über eine zentrale Quelle abrufen können
- Durchgängige Transparenz für globale Planungsprozesse mit optimierter Planung für das Netzwerk
- Weniger Zeitaufwand für Planer, die Auswirkungen von Änderungen in Echtzeit angezeigt bekommen und umgehend fundierte Entscheidungen treffen können
- Erstellung realisierbarer Produktionspläne, mit denen die Kundennachfrage erfüllt werden kann
- Einheitliche Datenbasis für Entscheidungen von Planern und Produktionsteams durch die Echtzeitintegration in SAP S/4HANA Manufacturing für Planung und Terminierung
- Funktionen, die Logistikplanern ein effizientes Planen von LKW-Ladungen und das umgehende Erfüllen von Logistikanforderungen ermöglichen
- Besserer Kundenservice und niedrigere Bestandskosten durch Netzwerkplanung
- Bessere Entscheidungen im Hinblick auf die Mengen- und Erlösplanung zur Unterstützung von Geschäftsprozessen und der Berichterstattung
Zukünftige Pläne und Einsatz von KI
„Vier bis fünf Rollouts liegen noch vor uns. In den kommenden Jahren werden wir rund 43 weltweite Standorte in eine zentrale Lösung für die Netzwerkplanung integrieren“, erläutert Lena Domhan.
Zu den Plänen für den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) führt Alex Erhard aus: „STIHL wird zukünftig in KI investieren. Das ist ein klarer Schwerpunkt unserer Gesellschafter.“
„Wir setzen uns derzeit mit den Möglichkeiten auseinander, um zu ermitteln, von welchen Vorteilen wir profitieren könnten. Was SAP IBP betrifft, sind wir jedoch bereits bestens für die Zukunft aufgestellt“, fasst Fabio Fender zusammen.
Karin Fent ist Senior Director von Global Customer Success Digital Supply Chain bei der SAP.
Foto oben mit freundlicher Genehmigung von STIHL