>

In diesem Artikel werden technische Schulden am Beispiel technischer Upgrades veranschaulicht. Es wird erläutert, warum diese Schulden zunehmend zum Problem werden und wie sie sich mithilfe einer Cloud-Architektur ein für alle Mal vermeiden lassen.

Wenn sich Unternehmen heute bei der Implementierung von IT-Lösungen für eine günstigere Variante entscheiden, nehmen sie spätere Zusatzkosten aufgrund von Nacharbeiten wissend in Kauf. Diese Kosten werden auch als „geschäftliche und technische Schulden“ bezeichnet.

Wie bei Geldschulden fallen auch bei technischen Schulden „Zinsen“ an, da die Umsetzung von Änderungen zu einem späteren Zeitpunkt komplizierter und mit höheren Kosten verbunden ist. Werden technische Schulden nicht abgebaut, lähmt dies die IT-Organisation, und das Business führt Lösungen außerhalb der von der IT gesteuerten Systeme ein: Es entsteht die sogenannte „Schatten-IT“.

Schulden durch technische Upgrades

Softwarelösungen werden im Lauf der Zeit weiterentwickelt, um geänderten geschäftlichen Anforderungen Rechnung zu tragen, neue Technologien zu nutzen und das Benutzererlebnis zu verbessern.

Viele Unternehmen setzen On-Premise-Software ein, die sie mit großem Aufwand an ihre Bedürfnisse anpassen. Upgrades werden von internen Mitarbeitern oder externen Partnern durchgeführt, die die Kosten im Rahmen eines Upgrade-Projekts in Rechnung stellen. Ziel dieser in der Regel von der IT geleiteten Programme ist es, die Ausfallzeiten des Systems zu verringern. Die Wertschöpfung steht dabei nicht im Vordergrund. Mit technischen Upgrades unter Leitung der IT wird die Technologieplattform aktualisiert, da sich so der Zeit- und Kostenaufwand verringern lässt und auf Business-Seite nur minimale Ressourcen benötigt werden.

Reine Kosten von technischen Upgrades

Upgrade-Projekte wirken sich in den seltensten Fällen nur auf ein einziges System aus. In der Regel betreffen sie eine ganze Landschaft aus voneinander abhängigen Systemen für Enterprise Resource Planning, Customer und Supplier Relationship Management, Analysen, Fertigung und Materialwirtschaft, Data Warehouses. Upgrades werden dadurch nicht nur komplexer, sondern ziehen auch höhere Kosten nach sich.

Ohne regelmäßige technologische Upgrades steigen jedoch die technischen Schulden eines Unternehmens noch schneller. Werden mehrere Upgrades in Folge nicht durchgeführt, kann die Software möglicherweise nicht mehr aktualisiert werden oder wird vom Hersteller nicht mehr unterstützt. Das Unternehmen ist dann vielleicht gezwungen, das komplette System neu zu implementieren.

Ein drängendes Problem: technische und geschäftliche Schulden

Dieses Problem ist heute deshalb so drängend, weil neue Geschäftsmodelle schneller denn je entstehen und in den vergangenen zehn Jahren ein beispielloser technologischer Wandel stattgefunden hat.

Der Schwerpunkt hat sich von Produkten hin zu Dienstleistungen verlagert. Dadurch sind digitale Geschäftsmodelle entstanden, die den Einsatz intelligenter Technologien erfordern. Unternehmen, in denen geschäftliche oder technische Schulden aufgelaufen sind, können diese neuen Geschäftsmodelle mit ihren vorhandenen Tools und Systemen nicht mehr unterstützen.

Die Voraussetzungen für digitale Geschäftsmodelle schaffen Echtzeittechnologien wie die Cloud, die Interaktion über mobile Geräte, künstliche Intelligenz und die Kommunikation zwischen Maschinen (Internet der Dinge, IoT).

Abbau technischer Schulden durch Einsatz einer cloudbasierten Architektur

Durch die Implementierung einer cloudbasierten Architektur als technisches Fundament und die Umsetzung neuer Best Practices für das digitale Unternehmen lassen sich sämtliche technischen Schulden auf einen Schlag abbauen. Und das funktioniert so:

Beispiel einer cloudbasierten Architektur
Beispiel einer cloudbasierten Architektur (Zum Vergrößern Klicken.)

Bislang mussten bei einem Upgrade sämtliche IT-Komponenten – Betriebssystem, Datenbank, Anwendungsserver, Kernsystem und ineinandergreifende Anwendungen – aktualisiert werden. SaaS-Bereitstellungsmodelle (Software as a Service) machen dies überflüssig. Beim SaaS-Modell sind die Bereitstellung und Aktualisierung von Software alleinige Aufgabe des SaaS-Anbieters. Dieser verwaltet und implementiert „technische Upgrades“ im Hintergrund. Anwendungen sind über APIs lose miteinander gekoppelt.

Cloud-Anwendungen können ohne zeitliche Begrenzung genutzt werden. Mit jedem neuen Release stehen den Kunden neue Funktionen zur Verfügung. Der Zugriff auf laufend aktualisierte Software („Evergreen-Software“) ist das Patentrezept gegen technische Schulden. Hierbei führen verschiedene Wege ans Ziel.

Einem „technischen Upgrade auf die Cloud“ am nächsten kommt die Umstellung auf ein Cloud-Produkt. Zwar hat diese Option die geringsten Auswirkungen auf den Geschäftsbetrieb, doch beinhaltet eine solche Umstellung keine Optimierung von Geschäftsprozessen oder Einführung neuer digitaler Unternehmenslösungen.

Effektiver ist eine sogenannte „Greenfield-Implementierung“. Dieser Ansatz erfordert keine individuelle Anpassung der Software und bringt einen Paradigmenwechsel mit sich, der es Unternehmen ermöglicht, durch die Einführung neuer digitaler Prozesse intelligente Technologien zu nutzen und dadurch alle aufgelaufenen technischen und geschäftlichen Schulden auf einen Schlag loszuwerden. So wird das Unternehmen schuldenfrei.

Nehmen Sie auch an unserem Webinar „Pathways to the Intelligent Enterprise“ am 11. Juni mit Phil Carter, Chief Analyst bei IDC, sowie Dan Kearnan und Ginger Gatling von SAP teil. Melden Sie sich hier an.