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Werte leben: SAP investiert in Start-ups, die von Frauen und vielfältig zusammengesetzten Teams geführt werden

Einen Beitrag zum Engagement der SAP für die globalen Ziele der UN leisten SAP.iO Foundries, indem sie Gründer im Bereich B2B-Technologie fördern, die unterrepräsentierten Gruppen angehören. Lernen Sie die Start-up-Kohorte der SAP.iO Foundry Berlin kennen, und finden Sie heraus, was sie antreibt.

Im Januar 2019 kündigte die SAP das Programm SAP.iO No Boundaries an, die erste umfassende Initiative für inklusives Unternehmertum in der Unternehmenssoftware-Branche mit dem Ziel, bis 2023 mindestens 200 Start-ups weltweit zu fördern, die von Unternehmerinnen und Unternehmern aus unterrepräsentierten Gruppen gegründet wurden oder geführt werden. Für diese Initiative werden bis zu 40 Prozent des investierbaren Kapitals aus dem SAP.iO Fund bereitgestellt.

Vielfältige Start-ups sorgen für Ideenreichtum

Bei der Begrüßung der neuen Start-up-Gruppe der SAP.iO Foundry Berlin erklärte Ram Jambunathan, Senior Vice President und Managing Director von SAP.iO, die Motivation hinter der Entscheidung: „Bei der SAP konzentrieren wir uns darauf, die komplexesten Geschäftsprobleme der Welt zu lösen. Wenn wir Probleme auf globaler Ebene bewältigen wollen, brauchen wir eine Ideenvielfalt, die die Sichtweisen von uns allen reflektiert. Dazu gehören Unternehmerinnen, Gründer(innen) aus Minderheitengruppen und Unternehmer(innen) aus Schwellenmärkten. Diese Gruppen erhalten einen unverhältnismäßig kleinen Anteil des Gesamtvolumens an Start-up-Finanzierung und -Unterstützung – obwohl die Daten belegen, dass sie starke Renditen erwirtschaften. Es macht aus unternehmerischer Sicht Sinn, diese Pioniere zu unterstützen.“

Alexa Gorman, Senior Vice President und Leiterin von SAP.iO Foundries EMEA, ist erfreut, dass die SAP zum ersten Mal in Europa ein inklusives Accelerator-Programm anbietet. „Die SAP.iO Foundries in den USA bieten schon dedizierte Programme für Gruppen an, in die traditionell zu wenig investiert wird“, berichtet sie. „Doch in Europa ist dies das erste an Vielfalt orientierte Accelerator-Programm – nicht nur für die SAP, sondern für die gesamte Unternehmenstechnologie-Branche.“ Es ist wichtig, dass die SAP ein solches Programm in Europa durchführt, denn selbst im Vergleich mit den USA, wo nur 16 Prozent der Start-ups mit weiblichen Gründern eine Finanzierung erhalten, hinkt Europa mit einem Anteil von 7 Prozent deutlich hinterher.

„Start-ups steigen bei SAP.iO Foundries ein, um ihr Geschäft auszubauen“, meint Jambunathan. „Sie haben ein Produkt und die ersten Kunden. Sie nehmen aus drei Gründen an unserem Accelerator-Programm teil: Sie erhalten hier Zugang zu intensiver Betreuung, Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit unseren Kunden und die Chance, ihre Lösung technisch in SAP-Anwendungen, -Plattformen oder -Systemlandschaften zu integrieren.“

Eine Bereicherung für das offene SAP-Partnernetz

Die Start-ups, die in den letzten Jahren von SAP.iO Foundries ausgewählt wurden, bilden inzwischen eine Familie mit über 125 Mitgliedern. Wie Alexa Gorman von SAP.iO Foundries EMEA sagt: „Wir bauen wir mit diesen Start-ups und ihren innovativen Lösungen ein offenes und inklusives Partnernetz rund um SAP-Produkte auf.“

„Wir haben diese Start-ups gewählt, weil wir möchten, dass unsere Kunden einen hohen Wertzuwachs aus ihren bisherigen oder geplanten Investitionen in SAP-Produkte erzielen“, erklärt Astrid Freier, Leiterin von SAP.iO Foundry Berlin. „Unsere Kunden erwarten von uns, dass wir ihnen die besten Innovationen bereitstellen, die auf dem Markt erhältlich sind – und dazu gehören Innovationen, die von Frauen und vielfältig zusammengesetzten Teams entwickelt wurden.“

Der SAP.iO Fund investiert in externe, in der Frühphase befindliche Start-ups für Unternehmenssoftware, die es SAP-Kunden ermöglichen, mit neuen Anwendungen einen hohen Wertzuwachs für ihre Investitionen in SAP-Lösungen zu erzielen. Wenn Sie ein Start-up sind oder Start-ups in diesem Bereich kennen, die Finanzierungsmöglichkeiten suchen, ermuntern Sie sie, sich hier zu bewerben.

SAP.iO Foundries bieten ein gründerfreundliches Modell ohne Eigenkapitalbedarf. Sie bieten Start-ups Zugang zu SAP-Technologien und die Gelegenheit, SAP-Kunden auf sich aufmerksam zu machen. Wenn Sie Start-ups kennen, die an einer Teilnahme interessiert sind, informieren Sie sie, dass die Bewerbungsfristen für SAP.iO Foundry NYC (Schwerpunkt Health) und SAP.iO Foundry San Francisco (Schwerpunkt Experience Management) noch laufen!

Wenn Sie mehr über die erste umfassende Initiative der SAP für inklusives Unternehmertum in der Unternehmenssoftware-Branche zur Förderung von Gründerinnen und Gründern aus unterrepräsentierten Gruppen erfahren möchten, informieren Sie sich unter SAP.iO No Boundaries.

Die neue Kohorte von Start-ups, die von Frauen und vielfältig zusammengesetzten Teams geführt werden, durchläuft die SAP.iO Foundry Berlin zwischen Mai und August 2019:

Die Maschine als Kunde: ZKSystems setzt auf Blockchain

Die Gründer von ZKSystems, ein Start-up, das ein skalierbares Blockchain-Protokoll für Industrial IoT bereitstellt.

„Ich wollte immer schon eine Technologie entwickeln, die wirklich etwas bewegt“, erzählt Amine Ünal, CTO von ZKSystems, Softwareentwicklerin und Expertin für das industriell genutzte Internet der Dinge (Industrial IoT). „Dadurch begann ich, mich für Blockchain zu interessieren: sie löst das menschliche Problem des Vertrauens auf mathematischem Wege.“

Vor ZKSystems war Ünal als Softwareentwicklerin für T-Systems tätig und entwickelte dort IoT-Projekte für ThyssenKrupp und Airbus. Außerdem entwickelte sie eine Smart Factory für Adidas. In der Blockchain-Community in Berlin lernten sie und ihre Mitgründerin Diana sich kennen, gewannen gemeinsam Hackathons und stellten fest, dass sie sich im Team perfekt ergänzten.

Sie gründeten ZKSystems, ein Start-up, das ein skalierbares Blockchain-Protokoll für Industrial IoT bereitstellt. Ihre Zielgruppe sind Maschinenbauunternehmen, die nach Möglichkeiten suchen, Zusatzservices anzubieten. „3D-Drucker können beispielsweise in einer Gruppe von Herstellern gemeinsam genutzt werden“, erklärt Ünal. „Ein Pay-per-Use-Modell auf der Grundlage einer Blockchain bietet eine sichere Möglichkeit, dies zu realisieren.“

„Fertigungsunternehmen sind auf dem Weg zur durchgängigen, automatisierten Smart-Factory-as-a-Service, die mehrere Hersteller gleichzeitig bedient“, führt sie aus. „Unsere Kunden erhalten über das Pay-per-Use-Modell Zugang zu Nutzungsdaten, wodurch sie zusätzliche Services anbieten können.“

Die Mitgründerin von ZKSystems, Diana Rees, ergänzt: „Wir ermöglichen ein neues Geschäftsmodell für einen völlig neuen Kundenkreis: Maschinen, die Teile bestellen und Zahlungen ausführen können. Wir können die SAP mit dieser neuen Zielgruppe in Verbindung bringen, und sie kann uns helfen, mehr Kunden zu erreichen.“

Sie fügt hinzu: „Die SAP kann eine Erfolgsbilanz bei der Entwicklung von innovativen IT-Geschäftsmodellen für Unternehmen vorweisen. Wir haben sehr viel von ihr gelernt.“

Früher oder später wären sie ohnehin auf SAP zugekommen, doch SAP.iO hat diesen Prozess für vielfältig zusammengesetzte Teams und herausragende Gründerinnen beschleunigt. „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass geschlechtsspezifische Vorurteile sehr wohl einen Einfluss auf Gründerinnen haben“, resümiert Rees, die vor ZKSystems schon zwei Start-ups gegründet hat. „Aber das ist kein unüberwindliches Hindernis.“

„Natürlich wollen wir mehr weibliche Gründer sehen“, bekräftigt Ünal. „Meiner Ansicht nach hilft ihnen das auch, sich ihres eigenen Werts bewusst zu werden. Dieses Programm zeigt, dass die SAP diesen Wert erkennt.“

Markeninhaber gegen Produktfälschung schützen: ScanTrust

„Uns bei ScanTrust liegt es am Herzen, wie die Mitarbeiter sich fühlen“, sagt Jennifer Wu, CFO des in der Schweiz ansässigen Start-ups ScanTrust, das seit ihrem Einstieg in das Unternehmen 2015 sein Wachstum verdoppelt hat. „Wir fördern vollständige Transparenz. Wenn unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Gefühl haben, dass etwas in die falsche Richtung läuft, können sie ihre Meinung äußern. Wir haben schon immer eine geringe Fluktuationsrate.“ ScanTrust hat an die 40 Mitarbeiter, von denen rund ein Drittel Frauen sind.

Dank der Sicherheit des Codes von ScanTrust können Markeninhaber sich zudem gegen Produktfälschung schützen.

„Es ist ein großer Unterschied, ob man ein gemischtes Team hat“, meint Ricardo Garcia, Head of Partnerships und Blockchain Advisory bei ScanTrust. „Es hilft uns, einseitige Perspektiven außen vor zu lassen und unterschiedliche Blickwinkel einzunehmen, aus denen wir die Dinge betrachten.“

ScanTrust bietet eine Enterprise-SaaS-Plattform mit dem Schwerpunkt auf Produktdigitalisierung an. Das geistige Eigentum des Start-ups ist ein sicherer QR-Code, der als eindeutige Kennung für ein physisches Produkt dient. „Markeninhaber können damit ihre Produkte verfolgen und erhalten dadurch direkten Kontakt zu den Endanwendern“, erklärt Wu. „Außerdem können spezifische Informationen aus der Blockchain oder Cloud zu jedem Produkt gespeichert werden, auf das Kunden über den QR-Code zugreifen können. Dank der Sicherheit des Codes können Markeninhaber sich zudem gegen Produktfälschung schützen.“

Warum ScanTrust sich bei SAP.iO Foundries beworben hat, beschreibt sie so: „Unser Geschäftsmodell ist dem der SAP ähnlich: Unternehmenssoftware mit langen Verkaufszyklen. Unsere Kundenstämme überschneiden sich, deshalb wünschen wir uns die SAP einmal als potenziellen Partner. Die technische Integration ist wichtig, denn wenn Kunden ihr SAP-System mit unserer Lösung nutzen können, ist das für uns eine Möglichkeit, unser Geschäft auszubauen.“

ScanTrust ist heute in einer ähnlichen Position wie die SAP in der Zeit vor R3, meint Wu. „Ich möchte gerne etwas über die Tools erfahren, die die SAP in ihrer Frühphase eingesetzt hat, bevor das Geschäft richtig ins Rollen kam.“

Einstellungsprozesse ohne Vorurteile: Jobful

Mihai Cepoi, CEO von Jobful, war im Vertrieb von SAP SuccessFactors tätig, bevor er die SAP verließ, um seinen Traum vom eigenen Unternehmen zu verwirklichen. Drei Jahre später gründeten er und seine ältere Schwester Joana zusammen mit Bianca Ene, die sie an der Universität in Bukarest kennengelernt hatten, das Start-up Jobful. Derzeit besteht das Team aus sechs Angestellten, jeweils drei Frauen und Männern.

Jobful ist eine Plattform für gamifiziertes Recruiting, auf der Bewerber Spiele spielen und Tests zur Bewertung von Fähigkeiten wie etwa Anpassungsfähigkeit oder logischem Denken durchführen können.

Jobful ist eine Plattform für gamifiziertes Recruiting.

„Im Grunde verkaufen wir Kontakte zwischen Personalbeschaffern und passenden Bewerbern. Unsere Kunden haben uns auf die Idee gebracht, nicht nur Bewerber für offene Stellen zu gewinnen, sondern sie gleichzeitig auch auf Jobs vorzubereiten“, erzählt Cepoi. Heute bietet Jobful markenspezifische Schulungspläne für eine Vielzahl von Rollen in Vertrieb, Marketing und Finanzwesen. Ziel ist, herauszufinden, ob eine Person die erforderlichen Aufgaben erlernen kann.

Joana Cepoi engagiert sich in ihrer Rolle als „Organizational Happiness Pursuer“ von Jobful für den Aufbau einer integrativen Kultur in ihrem Unternehmen. „Was wir in unserem Team leben, spiegelt sich auch in unserem Produkt wider“, erklärt sie. „Sie werden in unseren Bewerberprofilen keine Marker für individuelle Persönlichkeitsmerkmale finden. Wir sind ein- oder zweimal von Kunden nach Filtern für Geschlecht, Alter, ethnische Zugehörigkeit usw. gefragt worden, aber eine solche Agenda weigern wir uns zu unterstützen. Wir glauben an Chancengleichheit für alle.“

„Als CEO bin ich zwar das ‚Gesicht‘ zum Unternehmen Jobful, aber meine Schwester hat die wichtigste Rolle“, kommentiert Cepoi. „Auch wenn wir noch in der Startphase sind, sehen wir doch bei unserer täglichen Arbeit, warum Kultur so entscheidend für ein Unternehmen ist.“

Da Cepoi SAP SuccessFactors sehr gut kennt, ist er überzeugt, dass Jobful eine Bereicherung für die HR-Software der SAP wäre. „Als Unternehmen in der Aufbauphase möchten wir von der SAP lernen – besonders, weil wir mit unseren Produkten ausländische Märkte erschließen wollen. Und natürlich suchen wir auch Möglichkeiten, unser Wachstum zu finanzieren.“

Anerkennung trägt Früchte in Talentpool: MoBerries

„Die Kernfrage für meinen Werdegang war: Wie kann ich Geld mit dem Entwickeln eines Systems verdienen, das Wertschöpfung ermöglicht, indem es Menschen in ihrem persönlichen Wachstum unterstützt?“, erzählt Mo Moubarak, Mitgründer von MoBerries.

Zusammen mit zwei Mitgründern entwickelte Mo Moubarak die Plattform für einen gemeinsamen Talentpool, in dem die Profile von Bewerbern durch die erhaltene Anerkennung aufgewertet werden.

„Ich bin in Toronto in einer Gemeinschaft mit vielen Immigranten aufgewachsen. Deshalb ist mir bewusst, dass Menschen mit Migrationshintergrund unabhängig vom Geschlecht oft vor einer gläsernen Wand stehen, die sie überwinden müssen, wenn sie zur Gesellschaft dazugehören wollen – genauso wie es für Frauen eine gläserne Decke gibt“, führt er aus. „Ich habe mich gefragt, was ich tun könnte, damit das Versprechen eines Neuanfangs erfüllt werden kann. Es ist mir ein großes Anliegen, dass Menschen unabhängig von ethnischer Herkunft, Geschlecht oder sozioökonomischem Hintergrund die Hoffnung nicht aufgeben – wie ein Sportmanager, nur für ganz normale Leute.“

Zusammen mit zwei Mitgründern entwickelte Moubarak in seiner Wahlheimat Berlin die Plattform für einen gemeinsamen Talentpool, in dem die Profile von Bewerbern durch die erhaltene Anerkennung aufgewertet werden. Hat ein Unternehmen mit einem Bewerber Gespräche geführt, ihn aber nicht eingestellt, dann kann es diese Person in einen Pool wählen.

„Wir wollen einen Bieterwettkampf um die Leistung von Bewerbern in Gang setzen“, sagt Moubarak. „Die Anerkennung, die Bewerber erhalten, steigert ihr Selbstvertrauen und stärkt ihre Verhandlungsposition – jetzt können sie anfangen, nicht nur auf das Geld zu schauen, sondern auch darauf, welches Unternehmen am besten zu ihren Werten und Überzeugungen passt.“

Unternehmen wiederum verlieren keine Zeit mit dem Suchen nach neuen Bewerbern, sondern werden diesen über einen Recruiting-Kanal zugeordnet. Moubarak erklärt: „Indem sie Anerkennung geben, weiten Unternehmen ihr Netzwerk aus und finden schließlich die idealen Bewerber für ihre offenen Stellen, weil ihre Anforderungen im Laufe der Zeit einen Qualitätsfilter bilden.“

MoBerries hat Kunden, die auch Kunden der SAP sind. Dementsprechend ist die technische Integration mit SAP-Systemlandschaften der nächste logische Schritt. „Durch die Zusammenarbeit mit der SAP weiten wir unseren eigenen Kundenstamm hier in Deutschland aus“, meint Moubarak. „Hier sind kleine und mittlere Unternehmen der Motor der Wirtschaft, und sie vertrauen auf eine renommierte Marke wie SAP. Und wir möchten lernen, wie die SAP ihr Unternehmen führt, sowohl technisch als auch operativ gesehen.“

Augmented Reality, demokratisiert: Augmania

Die in Ägypten geborene Rania Reda war schon viele Jahre im Bereich Augmented Reality (AR) tätig, als sie an der Frage hängen blieb, warum nicht mehr Unternehmen AR einführten. Was folgte, waren sechs Monate intensiver Recherche, in denen sie die Erfahrungen mit AR während der letzten zehn Jahre zusammenstellte, sie nach Branche kategorisierte und Best Practices analysierte.

Rania Reda und ihr Team entwickelten eine Self-Service-App für AR.

Ihr Fazit: „AR ist teuer, kompliziert, zeitaufwendig hinsichtlich der Entwicklung, und das Ergebnis einer AR-Kampagne lässt sich nicht prognostizieren, sondern erst nach deren Durchführung bemessen.“ Reda nahm die Herausforderung an und zog ins Silicon Valley, um dort ihr drittes Unternehmen aufzubauen: das Start-up Augmania, dessen Team sich inzwischen auf San Francisco, Berlin, Tunesien und Ägypten ausgeweitet hat.

„Rückblickend muss ich sagen, dass ich als Frau, alleinige Gründerin und Muslimin, die aus dem Nahen Osten stammt, wesentlich mehr Schwierigkeiten bei der Finanzmittelbeschaffung hatte als erwartet“, erinnert sich Reda. „Ich stellte sehr schnell fest, dass im Valley bestimmte ‚Stempel‘ hilfreich sind, etwa weiß, männlich, Stanford-Absolvent oder Ex-Google-Mitarbeiter. Ich hatte ein sehr reifes Netzwerk erwartet, das Unternehmensgründerinnen unterstützt – die Wirklichkeit sah ganz anders aus.“

Ausgehend von den Erkenntnissen aus ihrer Recherchearbeit entwickelten Reda und ihr Team eine Self-Service-App für AR. „Sie brauchen nicht viel technisches Fachwissen“, führt sie aus. „Sie laden einfach Ihre Bilder, Videos und Audiodateien hoch, und wir integrieren sie in AR-Medien. Sie müssen noch nicht einmal eine App herunterladen, denn das Ergebnis können Sie über einen einfachen Browser-Link ansehen.“ Augmania bietet dann umfassende Einblicke in die Reaktionen der Nutzer auf den AR-Content.

Reda und ihr Team bewarben sich für das Programm von SAP.iO Foundry, weil sie überzeugt waren, dass Augmania für viele SAP-Anwendungen für Vertrieb, Marketing und CRM einen Mehrwert generieren könnte. „Was SAP.iO von anderen Accelerator-Programmen abhebt, ist ein klares Ziel, hinter dem eine Strategie steht. Wir sind hier, weil wir genau die gewünschten Kriterien erfüllen, und deshalb erhalten wir die Möglichkeit, eigene Lösungen in SAP-Anwendungen zu integrieren und Mehrwert für SAP-Kunden zu schaffen.“

Andere Gründerinnen zu inspirieren, liegt Reda sehr am Herzen. „Nur zu oft ist das Einzige, was junge Frauen zurückhält, mangelnder Glaube an sich selbst. Ich möchte jungen Frauen ein Vorbild sein, indem ich zeige, dass Karriere und Familie einander nicht ausschließen.“

Gedankliche Vielfalt – mehr Möglichkeiten: Hardskills

„Wir bei Hardskills bringen Denkweisen in Bewegung“, sagt COO Shoba Purushothaman. „Digitalisierung, Internationalisierung und Globalisierung betreffen heute jeden Menschen, überall auf der Welt. Wir müssen uns für neue Arbeitsweisen, neue Denkansätze und einen viel schnelleren Wandel öffnen.“

Hardskills ist eine Online-Lernplattform, auf der Mitarbeiter in verhaltensorientierten Fähigkeiten geschult werden, beispielsweise kritischem Denken, Teamkompetenz, Delegationsgeschick und effektiver Kommunikation in virtuellen Teams.

Hardskills ist eine Online-Lernplattform, auf der Mitarbeiter in verhaltensorientierten Fähigkeiten geschult werden, beispielsweise kritischem Denken, Teamkompetenz, Delegationsgeschick und effektiver Kommunikation in virtuellen Teams.

Sollte es dann nicht besser „Softskills“ heißen? „Ganz im Gegenteil“, meint Purushothaman. „Diese Fähigkeiten sind schwer zu lehren und zu erlernen, anders als zum Beispiel Programmieren.“ Während die Abschlussquoten bei Online-Schulungen bekanntermaßen niedrig sind, wird bei Hardskills eine Quote von 80 Prozent erreicht. „Unser Content ist wie ein Spielfilm auf Netflix, nur dass er dazu dient, Denk- und Verhaltensweisen zu modifizieren und Vorurteile aufzuweichen. Man muss emotionale Reaktionen auslösen, um die Sichtweise eines Menschen auf eine Situation zu verändern.“

„Vielfalt bedeutet für uns gedankliche Vielfalt“, betont Krish Menon, CTO von Hardskills. „Nur ein Team, in dem gedanklicher Vielfalt Raum gegeben wird, kann alle Möglichkeiten erkennen.“ Im zwölfköpfigen Team von Hardskills, das je zur Hälfte mit Männern und Frauen besetzt ist, sind neun Nationalitäten vertreten. „Wir sind der Ansicht, dass Menschen nicht genau gleich aussehen oder Dinge auf dieselbe Art und Weise tun müssen, um als Gruppe erfolgreich zu sein“, meint Menon. „Ich finde es fantastisch, dass die SAP dieses Programm speziell für Start-ups, die von Menschen mit unterschiedlichstem Hintergrund geführt werden, ins Leben gerufen hat. Dieses Programm trägt dazu bei, dass das Thema Vielfalt nicht mehr als bunte Corporate-Social-Responsibility-Aktion gesehen wird, sondern als ernstzunehmende Geschäftschance.“

Purushothaman fügt hinzu: „Alle großen Technologieunternehmen haben jetzt Accelerator-Programme, doch für uns ist die SAP der ideale Partner, weil unsere Kunden Unternehmen mit mindestens 50.000 Mitarbeitern sind. Das ist eine exakte Abbildung der wichtigsten SAP-Kunden. Zudem fügt sich unser Produkt perfekt in SAP SuccessFactors und Qualtrics ein.“

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