Jonathan Fogarty von der SAP Australia moderiert in seiner Freizeit Sportevents. Hier erfahrt ihr, was ihn dazu bewegt und welche heißen Tipps er für eine gute Moderation hat.
Jonathan Fogarty, Customer Solution Manager bei SAP Australia, geht in seiner Freizeit einem besonderen Hobby nach: Er moderiert Sportevents.
Seinen ersten großen Auftritt hatte Jonathan bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney im Bondi Beach Volleyball-Stadion. Das Gefühl, das erste Mal so ein riesiges Event zu kommentieren, beschreibt er als „sehr beängstigend“.
Aber es hat alles gut geklappt und so ging es von dort aus zu den Olympischen Spielen in Athen 2004 und in Beijing 2008, den Commonwealth-Spielen 2006 in Melbourne und an der Gold Coast 2018 und zum Cricket Worldcup 2015. Aktuell arbeitet er als Stadionansager für das australische nationale Rugby-Liga-Team „The Gold Coast Titans“.
Erfolg hat viele Gesichter
Jonathan sah also schon mehrmals die absolute Weltspitze live in Aktion. Dennoch blickt er auch hinter die Fassade des groß präsentierten Erfolgs: „Wir lieben Sport, weil er uns inspiriert und das Beste aus Menschen über Kulturen und Nationen hinweg hervorholt. Für mich sind jedoch die Ereignisse spannend und bewegend, bei denen Menschen Dinge erreicht haben, die du und ich vielleicht nicht als Spitzenerfolg bezeichnen würden.“
Jonathan mag es, wenn Erfolge auf kleine, leise Art sichtbar werden. „Bei einer Sportveranstaltung gibt es viele Frauen und Männer, die eine Menge Mühsal, Verlust und Verletzung einstecken mussten. Dass diese Menschen in der Lage sind, in diesem Moment vor ihren Freunden und ihrer Familie anzutreten, bedeutet einen riesigen Kraftaufwand, dem wir viel zu wenig Beachtung schenken. Erfolg und Errungenschaften können sich in vielen Formen zeigen.“
Misserfolge sind nur „Schlaglöcher auf der Straße“
Auch innerhalb der SAP moderiert Jonathan Events, beispielsweise für das Business Women´s Network oder bei FKOMs.
Viele Eigenschaften, die er als Sportmoderator braucht, kommen ihm bei seiner alltäglichen Arbeit zugute. Vor Kunden oder einem großen Publikum zu stehen und ruhig, überzeugend und authentisch sprechen zu können, ist sehr wertvoll im Presales-Bereich, in dem er tätig ist. Auch die Übung darin, unter Druck schnell denken zu können und eine angemessene Antwort parat zu haben, ist hier sehr hilfreich.
„Momente, in denen etwas schiefgeht, kann man nicht immer vermeiden. Aber wenn man die Chance hat, langfristiges Vertrauen, Glaubwürdigkeit und eine Bindung aufzubauen, sind die Momente, in denen etwas schiefgeht, nur kleine Schlaglöcher auf der Straße, und man bewegt sich trotzdem weiter“, erklärt Jonathan.
Lieber ein Leben als Sportmoderator?
Oft wird er gefragt, warum er nicht seine gesamte Zeit für sein Hobby und das damit verbundene aufregende Leben verwenden möchte. Er selbst schätzt jedoch beide Teile seines Lebens sehr und geht gerne seiner Arbeit nach. „Ich finde, die Menschen bei SAP sind wirklich inspirierend. Sie sind nicht eindimensional, sondern haben verschiedene Interessen und Leidenschaften und sind sehr vielfältig und interessant. Das ist das, was mich immer wieder zur SAP führt und der Grund, weshalb ich hier so glücklich bin.“
Dennoch beansprucht sein Hobby natürlich auch Zeit. Das sei nicht immer einfach angesichts seiner Vollzeittätigkeit bei SAP. Manchmal müsse er beim Ausüben seines Hobbys Abstriche machen, sich extra dafür freinehmen und nachts an anderen Dingen arbeiten. Doch um gut zu sein, davon ist Jonathan überzeugt, muss man genügend Zeit, Sorgfalt, Zuwendung und Vorbereitung investieren – unabhängig davon, ob es sich um das Kommentieren bei den Olympischen Spielen oder um eine Presales-Vorführung handelt. Und die SAP habe ihn immer sehr unterstützt und es ihm ermöglicht, all diese Dinge zu tun, betont er.
Heiße Tipps für eine gute Moderation
Unabhängig davon, ob er eine Sportveranstaltung oder ein Business-Event kommentiert: Beim Moderieren hat er immer die gleiche Herangehensweise. Er sieht er seine Rolle darin, den Zuschauern den Kontext zu geben, warum sie hier sind, und ihre Aufmerksamkeit auf das Wesentliche zu lenken.
Er selbst stellt sich dabei in den Hintergrund: Bescheidenheit sei eine wesentliche Eigenschaft für eine gute Moderation. Weiter sei es wichtig, respektvoll mit der Zuhörerschaft und ihrer Zeit umzugehen, also auch pünktlich aufzuhören, und sicherzustellen, dass sich jeder als Teil des Geschehens sieht.
Und es gehe darum, mit Enthusiasmus dabei zu sein, aber sich nicht von seinen Emotionen überwältigen zu lassen. Schmunzelnd erinnert er sich an eine Situation während der Olympischen Spiele 2000, als er ein Interview mit einer seiner Kindheitshelden, der Schwimmerin Dawn Fraser, führte. „Am Ende kamen mir die Tränen und sie umarmte mich fest, während mich 10.000 Menschen auf dem großen Bildschirm betrachteten.“
Und Jonathan, welchen Tipp würdest du mir mit auf den Weg geben, wenn ich eine Präsentation halten müsste? „Ich denke, es gibt nichts Kraftvolleres als ein Lächeln. Hiermit sollte man immer starten, egal ob bei einer Moderation oder einem Meeting. Selbst, wenn du nur die Stimme bist, wenn sie sagen: Du bist live in drei, zwei, eins … als Erstes nimmst du einen tiefen Atemzug und lächelst, obwohl niemand sieht, dass du lächelst. Aber man kann es hören.“
Wenn du dich mit einem Thema auskennst, dich damit wohlfühlst und mit Leidenschaft dabei bist, kommt das in der Moderation durch, so Jonathan. „Es geht nicht darum, seine Hände in die Luft zu strecken und auf der Bühne zu tanzen. Es geht darum, vom Herzen zu reden, mit Integrität und mit einem Lächeln im Gesicht.“
Fotos: Jonathan Fogarty