Zehn Jahre nach Vorstellung der ersten Version von SAP HANA stellt SAP die superschnelle Datenbank jetzt als Cloud-Service bereit. Damit können Unternehmen modernste datenbasierte Lösungen entwickeln. Als einer der ersten Kunden hat Geberit seine globale Berichtslandschaft mit Hilfe des innovativen Cloud-Service komplett neu aufgestellt.
Als SAP die Datenbanktechnologie von SAP HANA (ursprünglich: High Performance Analytic Appliance) vor zehn Jahren vorstellte, war das eine kleine Revolution. Denn mit der so genannten „In-Memory-Technologie“, bei der ganze Datenbanken direkt in den Hauptspeicher des Servers geladen werden können, ließen sich bis dahin unvorstellbare Geschwindigkeiten erzielen. Im Vergleich zu der Verarbeitung von Daten, die erst von einer Festplatten in den Arbeitsspeicher des Computers übertragen werden müssen, vervielfachte sich die Geschwindigkeit um das tausendfache, in speziellen Fällen sogar um mehr als das zehntausendfache. Auswertungen, die früher mehrere Stunden dauerten und meist über Nacht liefen, waren jetzt innerhalb von Minuten oder sogar Sekunden möglich.
Damit wurden erstmals komplexe Datenauswertungen in Echtzeit möglich. Mit der SAP HANA Cloud treibt SAP die Entwicklung der In-Memory-Datenbank jetzt einen weiteren Schritt voran: Unter Einbindung der SAP Analytic Cloud, einer Cloud-basierten Lösung für Business-Analytics und Reporting – oder anderer Analyse-Programme – können in Echtzeit Daten aus allen an die SAP HANA Cloud angebundenen Datenquellen ausgewertet werden. Die SAP HANA Cloud wird so zum Dreh- und Angelpunkt der gesamten Datenlandschaft eines Unternehmens und verlässliche Basis für alle denkbaren Auswertungen, digitale Anwendungen und Geschäftsmodelle.
Das Schweizer Unternehmen Geberit, das zu den europäischen Marktführern für Sanitärprodukte gehört, ist eines der ersten Unternehmen, das die SAP HANA Cloud einsetzt. Als global tätiges Unternehmen mit einer Präsenz in 50 Ländern und weltweit 29 Produktionsstandorten verzeichnet Geberit einen starken Anstieg an Daten und Informationen aus unterschiedlichsten Quellen. Um diese ständig wachsende Datenflut intelligent auszuwerten und für Unternehmensentscheidungen und neue digitale Geschäftsmodelle zugänglich zu machen, bedarf es einer leistungsstarken Infrastruktur.
Business Analytics und Reporting in Echtzeit
Vorher bestand die IT-Landschaft bei Geberit aus einer Mischung von SAP-Anwendungen und einer ganzen Palette von Programmen und Datenbanken anderer Hersteller, wie etwa von Microsoft. Die gesamte Anwendungslandschaft lief zuverlässig und es gab keinen Grund, sie grundsätzlich zu verändern. Allerdings bedurfte es einer Vielzahl von Hilfsprogrammen – so genannter Middleware – für die Verzahnung der verschiedenen Anwendungsprogramme. Sie waren der Grund für eine hohe Komplexität der gesamten IT-Landschaft, wirkten sich bei hohen Datenaufkommen als potenzielle Fehlerquelle und Performance-Bremse aus und verlangten permanente Anpassung und Wartung. Zudem fehlte in der Anwendungsumgebung eine zentrale Stelle, in der alle Unternehmensdaten zusammenflossen und die einen einheitlichen Blick auf die gesamte Datenlandschaft ermöglicht hätte („Single Point of Truth“). Das erwies sich besonders im CRM-Bereich als Hindernis.
Mit dem Einsatz der SAP HANA Cloud konnte Geberit diese Probleme lösen und die unternehmensweite Landschaft für Berichts- und Analysefunktionen erheblich vereinfachen – ohne deshalb die Anwendungsinfrastruktur verändern zu müssen.
- Mit der SAP HANA Cloud als zentralem Zugangspunkt werden viele bisher eingesetzten Middleware-Lösungen überflüssig.
- Die CRM-Daten werden aus einer Microsoft–Datenbank direkt in die SAP HANA Cloud eingebunden und sind in Echtzeit verfügbar.
- Mit der Einbindung der SAP Analytics Cloud, einer Cloud-basierten Lösung für Business-Analytics und Reporting, können in Echtzeit Daten aus allen an die SAP HANA Cloud angebundenen Datenquellen ausgewertet werden.
„Die SAP HANA Cloud wird zur Basis für das Reporting in unserer gesamten Datenlandschaft. Als „Single Source of Truth“ verbindet sie alle unsere Datenquellen und ermöglicht uns die Einsichten, die wir benötigen“, resümiert Marius Reck, Head of IT Business Support Applications at Geberit.
Nun liegt es auf der Hand, dass bei einem global tätigen Unternehmen mit Dutzenden von weltweit verteilten Niederlassungen die Anforderungen an das Datenmanagement besonders hoch sind – aber der Eindruck täuscht: „Im Zuge der Digitalisierung sehen sich selbst kleine Mittelständler heute einer rasant wachsenden Datenmenge gegenüber, die sich mit traditionellen Architekturen kaum mehr bewältigen lassen“, sagt Matthias Stemmler, Head of Customer Advisory Platform and Data Management bei SAP. Denn auch sie stünden vor der Aufgabe, Daten aus digitalen Endgeräten, dem IoT (Internet of Things), ERP- und CRM-Systemen, Social Media und digitalen Lieferketten zusammenzuführen, um sie für die Analyse, Unternehmensentscheidungen und moderne digitale Software-Programme nutzbar zu machen.
„Gerade Mittelständlern eröffnet die SAP HANA Cloud ein Potenzial, das ihnen bisher verschlossen war, weil die Einstiegshürden in die HANA-In-Memory-Technologie sowohl finanziell als auch im Hinblick auf Wartung und Betrieb sehr viel höher lagen“, sagt SAP-Experte Stemmler. Hier spielt die SAP HANA Cloud die Vorteile Cloud-basierter Lösungen voll aus: keine Hardware-Investition, kein Aufwand für Einführung, Betrieb, Wartung und Updates, keine Kosten für brachliegende oder Überkapazitäten.
SAP HANA Cloud – einfacher und kostengünstiger Einstieg für Mittelständler
Während eine lokale Installation von SAP HANA immer mit einem zeitaufwändigen Projekt, hohen Investitionen, Personaleinsatz und Know-how verbunden war, ist der Einstieg in die Cloud-Lösung erheblich einfacher und in Tagen oder wenigen Wochen realisierbar. Mit dem Pay-per-Use-Zahlungsmodell und der hohen Elastizität und Skalierbarkeit entfallen auch Aufwand und Risiken, die bisher viele Unternehmen vom Einsatz der Datenbank-Technologie von SAP HANA abgehalten hatten.
„Unternehmen können mit der SAP HANA Cloud klein anfangen, zuerst nur wenige Datenquellen anschließen und nach und nach weitere hinzufügen“, erklärt Stemmler. Dabei sei die Cloud-Plattform so offen konzipiert, dass alle Datenquellen – also SAP- und Non-SAP-Systeme – angebunden werden können. Dafür stellt die SAP HANA Cloud eine umfassende Palette von Software-Tools zur Verfügung. Dazu gehören etwa Programme für das Datenmanagement, die Integration beliebiger Datenquellen sowie ein Nutzer- und Rechtemanagement. Die Offenheit erstreckt sich auch auf die Auswertungs- und Analyse-Instrumente. Dafür können sowohl die SAP Analytics Cloud als auch beliebige Auswertungs-Programme, die bei dem Unternehmen schon im Einsatz sind, genutzt werden.
Nach der Implementation eröffnet die SAP HANA Cloud vor allem den Fachabteilungen eine Flexibilität, die vorher nicht erreichbar war: „Jede Fachabteilung kann – natürlich in Abhängigkeit von der Rechtezuteilung – auf den gesamten Datenpool zugreifen, und die spezifischen Auswertungen fahren, die sie für ihre Arbeit benötigt“, erläutert Stemmler, „das könnte man auch ‚Single Point of View’ nennen.“
Die SAP HANA Cloud, davon ist der SAP-Experte überzeugt, könne Unternehmen eine Flexibilität und Agilität im Datenmanagement verschaffen, die bisher nicht möglich – oder nicht erschwinglich – gewesen sei. „Man kann ohne Übertreibung sagen, dass ein so modernes und extrem leistungsfähiges In-Memory-Datenbanksystem bisher so einfach und kostengünstig nicht verfügbar war.“