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IT-Strategietage: Die Transformation selbst in die Hand nehmen

IT-Strategietage Hamburg

Auf den Hamburger IT-Strategietagen ging es viel darum, wie Unternehmen ihre Strukturen auf ein immer volatileres Umfeld einstellen können. Passend dazu präsentierte SAP, auch in diesem Jahr wieder Co-Host der Veranstaltung, RISE with SAP.

Diesmal war nichts wie sonst. Statt im Hotel Grand Elysée an der noblen Rothenbaumchaussee fanden die 19. Hamburger IT-Strategietage ‚nur‘ virtuell statt. Wobei diese Einschränkung insofern unpassend ist, als das unvermeidliche Format dem Zuspruch und der Begeisterung für die Veranstaltung keinen Abbruch tat. Außerdem spiegelte das Get Together via Bildschirm und Headset nicht nur ziemlich genau den ‚Zeitgeist‘ wider, sondern auch jene Notwendigkeiten und Zwänge, denen Unternehmen, ihre Mitarbeiter und Führungskräfte in Zeiten der Pandemie ausgesetzt sind.
Niemand weiß aktuell, ob wir das Schlimmste der Pandemie schon hinter uns haben. Aber wir leben lange genug damit, um Lehren und Konsequenzen daraus formulieren zu können. Und genau das taten auch CIOs auf den Strategietagen.

Resilienz ist machbar

Ob man gut vorbereitet war, weiß man erst, wenn die Krise da ist, also in der Rückschau. Deshalb konnte sich auch niemand auf alles vorbereiten, was Corona für uns bereithielt. Aber Resilienz ist machbar, das wurde in Hamburg sehr deutlich, und dass sie lebenswichtig auf schnelle, flexible IT-Systeme angewiesen ist.
Wobei mit Resilienz keineswegs nur das Überwasserbleiben im Sturm gemeint ist, sondern allgemeiner die angemessene Reaktion auf Veränderungen. Schließlich löste die Pandemie ja nicht nur Krisen aus, sondern auch eine Reihe ungeahnter Höhenflüge.
BNP Paribas Personal Investors Germany zum Beispiel, deutsche Tochter von Europas zweitgrößter Bank BNP Paribas, profitiert davon, dass in diesen Zeiten viele Menschen die Börse als Zeitvertreib für sich entdeckt haben. Die Transaktionszahlen sind hier – auch durch die vielen Neukunden – „regelrecht explodiert“, so CIO Simone Bock in Hamburg. Und die durch Corona ausgelöste Begeisterung von Privatleuten für Aktien stellte längst nicht die einzige Herausforderung für die IT-Systeme der Bank dar. Hinzu kamen noch ‚Petitessen‘ wie die US-Wahl, der Brexit, der Wirecard-Skandal – und im November schließlich die Nachrichten zum Impfstoff von Biontech.

Umsatzplus von 23 Prozent

Und der Versender Otto legte trotz (über)mächtiger Konkurrenz 2020 ein Umsatzplus von 23 Prozent hin. Diese Performance ist auch der Pandemie zu verdanken – aber nicht nur. Denn das Unternehmen verfügte schon vor Corona nicht nur über die notwendige Infrastruktur für remotes Arbeiten, sondern es war und ist „Tech-durchdrungen“, wie es Michael Müller-Wünsch, Bereichsvorstand Technology bei Otto, auf den Strategietagen formulierte.

Als eine der größten Herausforderungen für viele IT-Manager bezeichnet er dabei nicht zum aktuellen Business passende IT-Strukturen. Otto hat dieses Problem zwar nicht, „aber auch wir sind mit der Digitalisierung noch nicht fertig, sondern stehen erst am Anfang unserer Reise.“

Business Transformation as a Service

Mit dieser Reise, genauer gesagt mit dem Weg zur digitalen Transformation, beschäftigten sich in Hamburg auch Jan Gilg, President SAP S/4HANA, und sein Kollege Uwe Grigoleit, Senior Vice President und General Manager SAP S/4HANA Solution Management.

In ihrem Talk stellten die beiden ‚RISE with SAP‘ vor. Das Programm möchte Unternehmen bei der Transformation unterstützen und ihnen ermöglichen, agil und flexibel auf neue Anforderungen zu reagieren. Dazu liefert es Tools und Service, mit deren Hilfe sich auch komplexe Bestandslandschaften optimieren lassen.
Ziel ist dabei stets, diese Landschaften in die Cloud-Infrastruktur SAP S/4HANA zu überführen – als Zwischenschritt auf dem Weg zum intelligenten Unternehmen. RISE with SAP, das hoben Gilg und Grigoleit in Hamburg hervor, ist Business Transformation as a Service und will Unternehmen dabei helfen, diese Transformation selbst in die Hand zu nehmen.

In der Cloud, so Jan Gilg in der Fragerunde, komme es vor allem auf den Service an. Und den passe man individuell an den aktuellen Status Quo jedes Kunden an. Dabei entwickelt SAP sein Produkt kontinuierlich weiter: So kündete es gerade gemeinsam mit Microsoft neue Integrationen zwischen Microsoft Teams und SAP-Lösungen wie SAP S/4HANA, SAP SuccessFactors und SAP Customer Experience an.

Wir müssen in Szenarien denken

Passender könnte eine Innovation kaum sein in einer Zeit, die auch für Unternehmen immer volatiler und unsicherer wird. Umso wichtiger sind IT-Strukturen, die sich auch auf Neues, Unvorhergesehenes schnell einstellen können. Denn schließlich wird uns allen „gar nichts anderes übrigbleiben, als auch mit Vermutungswissen zu arbeiten und in Szenarien zu denken“, wie es Simone Bock, CIO der deutschen Sektion von BNP Paribas, in Hamburg treffend formulierte.

Technologie und der Zweck, dem sie dient, sollten nie getrennt voneinander betrachtet werden. Das war die abschließende Botschaft von Michael Müller-Wünsch, Bereichsvorstand Technology bei Otto. Damit das gelingt, brauche es Kooperation und Kommunikation, und das weit über die Unternehmensebene hinaus. Schließlich gehe es am Ende „um die Transformation einer ganzen Gesellschaft.“

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