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Vertikale Landwirtschaft: Nachhaltigkeit schmackhaft gemacht

Grocery Cart in Grocery Store --- Image by © Randy Faris/Corbis

Vertikale Landwirtschaft ermöglicht es, Lebensmittel in unmittelbarer Nähe zu dicht besiedelten Ballungsräumen anzubauen und verkürzt lange Transportwege, was wiederum den CO₂-Ausstoß reduziert.

In den Medien stößt die vertikale Landwirtschaft und deren Potenzial, dem Klimawandel entgegen zu wirken, aktuell auf äußerst positive Resonanz. Bei diesem Konzept werden Hydroponik – bei der Pflanzen über eine Nährlösung versorgt werden – und andere Techniken eingesetzt, um Nahrungspflanzen auf mehreren übereinander gelagerten Ebene anzubauen, ohne dass dabei traditioneller Erdanbau notwendig ist.

Für Mark Korzilius sind kürzere Transportwege jedoch nicht der ausschlaggebende Punkt. Korzilius ist Gründer der &ever GmbH, einem Start-up-Unternehmen auf dem Gebiet der vertikalen Landwirtschaft, das bereits eine Farm in Kuwait in Betrieb hat und demnächst eine weitere in Singapur eröffnen wird. Er hält andere Gründe für entscheidender.

Qualität an erster Stelle: Nur kein Tütensalat

In einem Interview mit Tom Raftery im Rahmen des Podcasts „Climate21“ betonte Korzilius kürzlich, dass wir nicht mehr mit kürzeren Transportwegen argumentieren sollten, um den Einsatz vertikaler Landwirtschaft zu begründen. Stattdessen ginge es vor allem darum, Verbrauchern die beste Qualität zu bieten. Qualität bedeutet in diesem Fall gesundes Blattgemüse.

„Wir benötigen Lebensmittel mit vielen Nährstoffen, die reich an Sekundärmetaboliten sind – alles, was unser Körper braucht“, erklärte er. Bei gesundem Grünzeug denken viele erst mal nicht an Eisbergsalat. Korzilius erläuterte, dass dieser geschnitten, abgepackt und dann für den Transport gekühlt werde. „Ein Großteil der CO₂-Bilanz ist genau darauf zurückzuführen. Und seien wir ehrlich: Abgepackter Eisbergsalat in unangenehm riechenden Tüten ist alles andere als appetitlich.“

Bei &ever wird stattdessen nach Bedarf geerntet – sozusagen „On-Demand“. Blattgemüse wird eingetopft ausgeliefert, so wie wir es auch von Basilikum oder anderen Kräutern im Lebensmitteleinzelhandel gewohnt sind. Laut Korzilius erhalten Kunde so geschmacklich hervorragende, lokal angebaute Salatpflanzen, ohne dass dabei Plastik oder Kühlung notwendig sind. Der Chefkoch des Four-Seasons-Hotels in Kuwait ist jedenfalls anscheinend der Meinung, dass der Koriander von &ever der Beste ist, den er je probiert hat.

The Future of Farming

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Bessere Kontrolle und höherer Ertrag

Bei &ever läuft alles komplett in Indoor-Gewächshäusern ab, in denen das Klima kontrolliert werden kann. Das ist für optimale Ernteerträge von entscheidender Bedeutung. So ist es etwa bekanntermaßen äußerst schwierig, Spinat in der vertikalen Landwirtschaft anzupflanzen. das Start-up experimentierte jedoch mit den optimalen Samen sowie der Beleuchtung und Temperatur und fand so eine ideale Methode.

Ein bedeutender Vorteil ist, dass das Unternehmen ohne Pestizide auskommt – was letztendlich einfach eine andere Energieform darstellt. Eine weitere Möglichkeit ist es,  das Lichtspektrum zu optimieren, um die gewünschten Resultate zu erzielen. Viele der Nahrungspflanzen werden bei 18 Stunden Licht und sechs Stunden Dunkelheit angebaut.

Über das Jahr hinweg ergeben sich dadurch ertragreichere Ernten. Bei &ever sind 18 Zyklen pro Jahr möglich – im Vergleich zu sieben Zyklen in traditionellen Gewächshäusern. Dabei kommt das Unternehmen laut eigenen Angaben mit 85 Prozent weniger Wasser aus.

Komplexität bewältigen

Korzilius wies auch darauf hin, dass es äußerst komplex sei, Variablen wie Licht, Temperatur, Wasser, Produktionszyklen, Energiekosten und Rezepturen für optimales Wachstum zu verfolgen. SAP arbeitet mit &ever daran, diese Komplexität in den Griff zu bekommen. Vertikale Landwirtschaft ist ein Hightech-Unterfangen, bei dem Kontrolle der Schlüssel zum Erfolg ist. Wir sind stolz darauf, dazu beizutragen, diese Herausforderungen zu bewältigen. Dieses Konzept für den landwirtschaftlichen Anbau wird hoffentlich dabei helfen, den CO₂-Ausstoß zu reduzieren und gleichzeitig hochwertige Lebensmittel ermöglichen – vom (vertikalen) Bauernhof direkt auf den Tisch.


Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf: https://www.forbes.com/sites/sap/2021/05/05/vertical-farming-sustainability-never-tasted-so-good/?sh=3490cc76488a

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