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Die SAP feiert nächstes Jahr ihr 50-jähriges Bestehen – nur wenige erfolgreiche Unternehmen unserer Branche können das von sich behaupten. Wir wuchsen kontinuierlich, da wir kundenorientiert sind, flexibel auf ein sich veränderndes Marktumfeld reagieren, uns anpassen und expandieren. Wir setzen alles daran, Menschen, die unsere Software einsetzen, die bestmögliche Benutzererfahrung mit unseren Produkten zu bieten.

Und heute, inmitten globaler sozioökonomischer und umweltbezogener Paradigmenwechsel, ist uns wichtiger als je zuvor, jedes Unternehmen auf seinem Weg zum „Best-Run Business“ zu unterstützen und das Leben der Menschen zu verbessern.

Wir wollen unsere Produkte offen entwickeln, schnell Feedback von Kunden, Partnern und Anwender:innen einholen sowie leichter nutzbar machen. Daher freue ich mich, die nächsten Schritte zur Weiterentwicklung der User Experience (UX) unserer SAP-Software vorzustellen.

Wo wir heute stehen und welche Schritte wir unternehmen

In der großen Vielfalt unserer Angebote liegt unsere Stärke, aber auch unsere Komplexität. Wir kennen und verstehen die Herausforderungen, die für die Benutzer:innen gerade aufgrund der schieren Größe des SAP-Produktportfolios bei der Integration und der Arbeitsorganisation mit einer unterschiedlichen User Experience unserer einzelnen Produkte einhergehen. Im vergangenen Jahrzehnt hat SAP Fiori – unsere Designsprache für alle SAP-Produkte – bereits entscheidende Schritte unternommen, um dieses Problem durch konsistente, intelligente und integrierte Lösungen für dutzende Technologien und hunderttausende Anwenderseiten zu lösen.

Wir haben viel erreicht, haben aber auch noch einiges vor uns. Damit wir allen Benutzergenerationen jetzt und in den kommenden Jahren eine wettbewerbsfähige User Experience bieten können, müssen wir unsere Produktentwicklung neu aufstellen.

Eine konzeptionelle Vorschau des Horizon Themes und dessen neuen Ästhetik in der Vorschau für Mobilgeräte im Hell- und Dunkelmodus.
Eine konzeptionelle Vorschau des Horizon Themes und dessen neuen Ästhetik in der Vorschau für Mobilgeräte im Hell- und Dunkelmodus.

User Experience im Fokus, um die entscheidenden Probleme zu lösen

Wenn wir die künftige Ausrichtung der User Experience unserer SAP-Software betrachten, ist eines klar: Unsere Aufgabe besteht darin, allen zu helfen, Geschäftsentscheidungen schneller, intuitiver und mit besseren Ergebnissen als je zuvor zu erzielen. Für den Weg in die Zukunft benötigen wir neue Konzepte für unsere Endbenutzer:innen, Kunden und Partner. Wir müssen ihnen noch besser zuhören, schneller von ihnen lernen und noch enger mit ihnen zusammenarbeiten.

Wir müssen unsere Produkte mit dem Menschen im Mittelpunkt und entlang unseres Designsystems gestalten und entwickeln. In einem ersten Schritt haben wir uns daher intensiv damit auseinandergesetzt, wie wir die Erkenntnisse aus der globalen Benutzerforschung umsetzen können. Wie soll man schließlich eine Lösung entwickeln, wenn man das Problem nicht versteht? Die Benutzerforschung bildet die Grundlage für unsere Konzeption des Experience Mindset und damit für eine neue User Experience. Vier Säulen helfen uns, innerhalb unser Entwicklungs- und Designteams die richtigen Themen zu priorisieren und schnell umzusetzen. Gleichzeitig arbeiten wir weiter daran, sämtliche Aspekte der SAP-User-Experience zu verbessern:

  • Ästhetik: Jedes Produkt soll eingängiger, moderner und ansprechender werden, um sicherzustellen, dass sich alle unsere Produkte anfühlen, als ob sie zu einer Familie gehören.
  • Benutzerfreundlichkeit: Wir gestalten unsere Anwendungen einfacher und intuitiver, damit Aufgaben schneller, leichter und mit besseren Ergebnissen erledigt werden können.
  • Leistung: Die wahrgenommene Leistung wird optimiert. Dabei beginnen wir mit unseren am häufigsten genutzten Interaktionen, Abläufen und Anwendungen.
  • Barrierefreiheit: Barrierefreiheit und ein inklusives Design fungieren als zentrales Element unseres Designansatzes, damit alle Menschen unsere SAP-Produkte uneingeschränkt nutzen und somit den bestmöglichen Beitrag in ihrer Arbeitsumgebung leisten können.

Eine Vorschau einiger unserer neuen charakteristischen Designelemente: die SAP-Schriftart „72“, die neue Ikonografie und UI-Komponenten von SAP mit der neuen Horizon-Ästhetik.

Eine Vorschau einiger unserer neuen charakteristischen Designelemente: die SAP-Schriftart „72“, die neue Ikonografie und UI-Komponenten von SAP mit der neuen Horizon-Ästhetik.
Eine Vorschau einiger unserer neuen charakteristischen Designelemente: die SAP-Schriftart „72“, die neue Ikonografie und UI-Komponenten von SAP mit der neuen Horizon-Ästhetik.

Einführung von Horizon

Wir beginnen mit der ersten Säule: Ästhetik. Warum? Weil der erste Eindruck zählt. Unsere Kunden wünschen sich eine User Experience, die in Erscheinungsbild, Handhabbarkeit und Klang eingängig, angenehm, benutzerfreundlich und modern ist. Horizon ist ein entscheidender Schritt, um die Ästhetik unserer Produkte und des SAP-Fiori-Designsystems weiterzuentwickeln.

Horizon steht für eine Reihe neuer Designgrundsätze. Grundlage sind unsere Forschungen zu der Frage, wie Menschen im intelligenten Unternehmen arbeiten wollen. Wir stellen uns das wie folgt vor:

  • Bewusst und außergewöhnlich gut: Durch die kontinuierliche Beachtung aller Details und Erfüllung unserer Benutzerwünsche wollen wir eine außergewöhnlich gute User Experience erzielen.
  • Einfach und intuitiv, sodass die Arbeit sicht- und spürbar erleichtert wird.
  • Nahtlos und einheitlich, für eine einheitliche, plattformweite User Experience und an allen Berührungspunkten für unsere Benutzer:innen.
  • Akzentuiert, aber freundlich, damit sich die Benutzer:innen durch den Einsatz von kräftigeren Farben und Schriften mit einem angenehmen, eingängigen und zeitgemäßen Erscheinungsbild wohl und inspiriert fühlen.
  • Inklusiv und ethisch, um Unternehmenssoftware für alle zugänglich zu machen, mit einem deutlichen Bekenntnis zu mehr Barrierefreiheit und starken, zeitgemäßen ethischen Grundsätzen. Eine Ausgestaltung mit dem Menschen statt nur für den Menschen.

Um diese Grundsätze umzusetzen, gestalten wir unser Designsystem einfacher und modularer. Mit einem unverwechselbaren SAP-Kern kann es an verschiedene Anwendungen, Nutzungsszenarien und Technologien angepasst werden. Horizon ist nicht nur ein Leitmotiv, sondern eine neue Art der Produktentwicklung bei der SAP.

Vorschau einer SAP-Fiori-Anwendung mit dem barrierefreien Evening Horizon (Dunkelmodus)
Vorschau einer SAP-Fiori-Anwendung mit dem barrierefreien Evening Horizon (Dunkelmodus)

Testen und Feedback im Mittelpunkt

Mit Horizon kommt Endbenutzer:innen zukünftig bei der Entwicklung unserer Software eine völlig neue Rolle zu. Kunden von SAP S/4HANA Cloud 2111 können sich über SAP Early Adopter Care registrieren, damit ihre Benutzer:innen das Horizon Theme ausprobieren und Feedback geben können. Dies ist über eine integrierte Befragung auf der Grundlage von Qualtrics-Software oder durch die Teilnahme an einer Attraktivitätsstudie möglich. Horizon wird auch für Entwickler:innen auf der SAP Business Technology Platform (SAP BTP) als Versuchs-Theme verfügbar sein, aber noch nicht für den produktiven Einsatz.

Zeitgleich mit der Veröffentlichung dieser Preview werden wir diese iterativ in Zusammenarbeit mit unseren Testnutzer:innen verbessern. Wir wollen damit zeigen, dass wir unseren eigenen Worten Folge leisten – testen und lernen, um das Design kontinuierlich zu verbessern. Jeder Benutzer und jede Benutzerin kann uns mitteilen, was gut funktioniert oder wo es Verbesserungspotenzial gibt.

Die Einführung des Horizon-Themes bei der diesjährigen SAP TechEd war erst der Anfang einer sehr umfangreichen Weiterentwicklung des SAP-Designsystems. In den nächsten Monaten und Quartalen wird diese schrittweise in unseren SAP-Cloud-Produkten bereitgestellt. Für Anfang 2022 bereiten wir bereits weitere Produkte auf die neue Designsprache vor, beispielsweise im Rahmen eines zukünftigen Updates für SAP Mobile Start.

Während der Aktualisierung unserer Produkt-UX werden wir transparent und systematisch vorgehen und versuchen, aus jedem Benutzerfeedback, von Live-Einblicken in die Nutzung unserer Software und Telemetrie zu lernen.

Eine neue Design- und Entwicklungskultur

SAP vertraut auf ein riesiges Netzwerk begabter Designer:innen und Entwickler:innen, das rund um den Globus zusammenarbeitet. Da Produkte sowohl ihre Macher:innen als auch den Weg ihrer Entstehung widerspiegeln, haben wir im vergangenen halben Jahr auch unseren Designprozess neu ausgerichtet.

Im Mai dieses Jahres haben wir begonnen, ein neues Arbeitsmodell bei der SAP einzuführen. Dabei setzen wir auf unsere weltweite, alle Geschäftsbereiche umspannende Design-Community, auf Open-Source-Methoden und ein gemeinsames Toolset, damit alle etwas beitragen und von den besten Ideen profitieren können. Dieses föderale Modell der Zusammenarbeit ermöglicht es, eine zentrale, getestete Designsprache über all unsere SAP-Produkte zu realisieren. Die einzelnen Fachbereiche können Komponenten einführen, anpassen und austauschen, die Telemetrie optimieren und gemeinsam als vernetzte Einheit deutlich vorankommen.

Portraitfotos von 35 Designer:innen, Forschenden und UX-Entwickler:innen aus elf Produktbereichen. Sie arbeiteten sechs Monate lang gemeinsam an der Neuausrichtung der SAP-Produkteindrücke.
Über 35 Designer:innen, Forschende und UX-Entwickler:innen aus elf Produktbereichen arbeiteten sechs Monate lang gemeinsam an der Neuausrichtung der SAP-Designsprache.

Wie Horizon heute aussieht und was wir in den nächsten Quartalen veröffentlichen werden, ist das Ergebnis der außergewöhnlichen und kontinuierlichen Zusammenarbeit von , Forschenden und UX-Entwickler:innen aus elf Produktbereichen, die anhand der Anforderungen unserer Benutzer:innen und unserer Entwicklungsteams die neue Designsprache der SAP gemeinsam festlegen, gestalten und einführen.

Der Weg in die Zukunft ist offen und gemeinsam

In unseren virtuellen Meetings ist immer wieder zu hören: „Der Teufel steckt im Detail“. Unser Erfolg hängt davon ab, wie viel Aufmerksamkeit wir diesen Details widmen. Diese Details finden sich nicht nur in der Ästhetik, sondern auch in der Gesamtqualität der User Experience, die durch eine harmonisch abgestimmte Benutzerfreundlichkeit, Barrierefreiheit und Performance geformt wird.

Wir freuen uns, den ersten Schritt auf diesem Weg vorzustellen und freuen uns auf Rückmeldungen.

Weitere Informationen zur neuen Strategie gibt es im Recording der SAP-TechEd-Session Dive into the User Experience and Design Journey of SAP Solutions.

Zusätzliche Details unter:

Auf der SAP Community-Seite zum Thema SAP Fiori können Sie die Weiterentwicklung von SAP Fiori mitverfolgen.


Benedikt Lehnert ist Chief Design Officer der SAP.

Dieser Artikel wurde ursprünglich auf der Plattform Medium im Kanal SAP Design veröffentlicht.