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Immer mehr Kunden setzen auf die Cloud und auf Nachhaltigkeit. Gut, wenn sie beides miteinander verbinden können. Ein Whitepaper zeigt, wie Nachhaltigkeit im Rechenzentrum geht.

Rund 200 Terrawattstunden Strom pro Jahr benötigen alle Rechenzentren der Welt zusammen. Das ist ungefähr so viel Strom wie Südafrika verbraucht und in etwa ein Prozent des gesamten globalen Strombedarfs. Obwohl der Datenverkehr von Jahr zu Jahr signifikant zunimmt, blieb in den letzten zehn Jahren dieser Anteil relativ konstant, wie die Internationale Energieagentur IEA berichtet. Gründe dafür sind der Wechsel vieler  Unternehmen von kleinen, weniger effizienten zu professionellen Cloud-Rechenzentren und die dort umgesetzte verbesserte Effizienz der Server und sonstiger Infrastruktur.

Cloud ist Trumpf

Um Kundinnen und Kunden den Umstieg in die Cloud zu erleichtern, hat die SAP Anfang 2021 mit „RISE with SAP“ ein Paket vorgestellt, das sie bei ihrer digitalen Transformation unterstützt, und das aus Cloud-Lösungen und Services besteht. Es kommt bei den Kunden gut an, und das hilft dem IT-Unternehmen, die ehrgeizigen Wachstumsziele in der Cloud zu erreichen: Bis 2025 erwartet es Clouderlöse in Höhe von über 22 Mrd. €. Dafür arbeitet SAP mit so genannten „Hyperscalern“ zusammen –  den vier großen, derzeit den Markt für Cloud Computing dominierenden Anbietern: Amazon Web Services (AWS), Microsoft Azure, Google Cloud Platform (GCP) und Alibaba Cloud.

SAP-Cloud-Kunden können wählen, ob sie ein SAP-eigenes Rechenzentrum, ein Mietrechenzentrum oder das eines oder mehrerer Hyperscaler nutzen wollen, je nach genutzter Lösung. Um die Cloud-Software-Infrastruktur dafür fit zu machen, hat SAP Anfang 2021 das Programm „Next Generation Cloud Delivery“ gestartet, das Ende 2022 abgeschlossen sein soll. „Dafür konsolidieren wir die Infrastruktur und die verschiedenen Plattformen, die wir heute schon haben, und migrieren die Kundensoftware auf eine neue Umgebung, die Neukunden schon von Beginn an nutzen“, sagt Jürgen Sattler vom Next Generation Cloud Delivery Team. „Wir modernisieren so, dass wir in Zukunft einfacher skalierbar sind und unseren Kunden bessere Service-Level Vereinbarungen zur Verfügung stellen können.“ Der Umzug der bestehenden Cloud-Kunden passiert während der normalen Maintenance Windows, meist am Wochenende. „Dann laufen wir bei uns selbst und den vier strategischen Hyperscalern in einer einheitlichen Umgebung“, erklärt Sattler.

Nachhaltige Rechenzentren

Rechenzentren spielen also eine zunehmend wichtige Rolle bei der Bereitstellung von Lösungen für SAP-Kunden und somit auch für deren Nachhaltigkeitsstrategie. Denn für den Betrieb von Lösungen in Rechenzentren und die tägliche Ausführung vieler Hundert Transaktionen in Cloudlösungen, sind Prozessoren, Arbeitsspeicher sowie Speicher- und Kühlsysteme erforderlich. Diese wiederum benötigen Strom und erzeugen somit Treibhausgasemissionen. Zudem verbrauchen sie Wasser und verursachen am Ende Elektronikabfälle. Die Kunden sind verpflichtet, den Energieverbrauch und andere Kennzahlen in ihren Nachhaltigkeitsberichten offenzulegen.

Die Rechenzentren in der SAP-Zentrale in Deutschland und Nordamerika sind nach ISO14001 zertifiziert. Damit ist sichergestellt, dass die SAP den Betrieb und die Verantwortlichkeiten ihrer Rechenzentren systematisch und umweltbewusst steuert, ihre Umweltleistung überwacht und ihre Auswirkungen auf die Umwelt kontinuierlich optimiert.

Sowohl interne als auch externe Miet-Rechenzentren betreibt die SAP, genauso wie alle Gebäude, schon seit 2014 mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen. Um sicherzustellen, dass auch die Nutzung der Hyperscaler Rechenzentren klimaneutral ist, unabhängig von der Umweltstrategie des jeweiligen Anbieters, produziert SAP in ausgewählten Standorten weltweit selbst Grünstrom und investiert in anerkannte EKOenergy zertifizierte Grünstromzertifikate. Diese Maßnahmen sind ein wichtiger Beitrag für das Klimaschutzziel des Unternehmens: Bis Ende 2023 möchte es im eigenen Betrieb klimaneutral sein und bis 2030 auch die komplette Wertschöpfungskette darin einbeziehen.  Um das Ziel der Klimaneutralität trotz des geschäftlichen Wachstums zu erreichen, setzt die SAP auf die drei Säulen „Vermeiden“, „Verringern“ und „Kompensieren“. Kunden der SAP können durch die Lösungen und Services, die SAP in der „Grünen Cloud“ zur Verfügung stellt, ihre Treibhausgasemissionen ebenfalls deutlich verringern, wie in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie verankert.

So geht der Betrieb nachhaltiger Rechenzentren: Whitepaper zum Download

„Der nachhaltige Betrieb der Rechenzentren hilft unseren Kunden, ihre gesamte Wertschöpfungskette nachhaltiger zu gestalten. Sie fragen uns immer wieder, was SAP unternimmt, um die Umweltauswirkungen der SAP-Cloud-Lösungen zu minimieren,“ sagt Gergely Gulis, Data Center Architect. Ein neues SAP Whitepaper gibt darauf nun Antworten. Es fasst die Industriestandards und Best Practices zusammen, die das SAP Global Cloud Services Data Center Management Team bei der Entwicklung, dem Betrieb und dem Betriebsende der SAP-Rechenzentren auf der ganzen Welt befolgt, um deren nachhaltigen Lebenszyklus zu gewährleisten. Es ist zudem die Grundlage für die nächsten folgerichtigen Schritte, um die Nachhaltigkeit der Cloud-Aktivitäten weiter zu verbessern.

Das Whitepaper umfasst unter anderem folgende Themen:

  • Energieeffiziente Rechenzentrumsinfrastruktur und IT-Geräte
  • Kühlung optimieren und, wo immer möglich, weniger kühlen
  • Kalt-/Warmgang-Einhausung, um Energie zu sparen
  • Wärmebildkamera nutzen, um Luftströme und Isolierungen zu optimieren
  • Elektroschrott vermeiden und Recycling fördern
  • Wasserverbrauch reduzieren
  • Leistungsindikatoren für Energieeffizienz, Wasserverbrauch, Elektroschrott u.a. nutzen

Digitale Unternehmen sind nachhaltiger

Mit einem Anteil von 87 Prozent am weltweiten Handel ist SAP in einer besonderen Position, um wichtige Erkenntnisse über die Auswirkungen der Technologie auf den Gewinn und den Planeten zu gewinnen. Im Rahmen unserer analytischen Untersuchung mit BCG, S&P Global und AlphaSense über den Zusammenhang zwischen digitalem Reifegrad und Unternehmensleistung, haben wir dieselbe extern validierte Methodik von IDC auf die Nachhaltigkeit angewandt.

Die Ergebnisse zeigen, dass Unternehmen mit einem höheren digitalen Reifegrad eine bessere Nachhaltigkeitsleistung im Sinne eines ESG Ratings aufweisen. Ein ESG-Rating misst die Exposition eines Unternehmens gegenüber langfristigen Umwelt-, Sozial- und Governance-Risiken. Diese Risiken, die Themen wie Energieeffizienz, Arbeitssicherheit und Gremienunabhängigkeit betreffen, haben finanzielle Auswirkungen.

Nach der Analyse der Nachhaltigkeitsleistung durch S&P Trucost Limited und ESG Global Scores von 8.685 börsennotierten Unternehmen, die einen Jahresumsatz von 47 Billionen USD repräsentieren, sind die Ergebnisse eindeutig – Unternehmen mit höherem digitalem Reifegrad haben:

  • 75 % höhere ESG-Scores als andere Unternehmen ihrer Branche
  • Bessere individuelle E-Scores, S-Scores und G-Scores
  • 24% niedrigere CO2-Emissionen

Nachhaltige Rechenzentren fest in der neuen globalen Umweltpolicy verankern

SAP hat sich zu Netto-Null-Emissionen in ihrer gesamten Wertschöpfungskette bis zum Jahr 2030 verpflichtet und legt dabei einen besonderen Schwerpunkt auf nachhaltige Rechenzentren. Um diese Verpflichtung zu erfüllen, hat SAP ihre Globale Umweltpolicy (engl. Global Environmental Policy) aktualisiert, die am 1. Mai 2022 in Kraft tritt. Die Policy bietet den Rahmen für die Umweltaktivitäten der SAP, indem sie spezifische globale Umweltziele, Schwerpunktbereiche und Grundsätze festlegt. Damit untermauert SAP ihr Versprechen, den ökologischen Fußabdruck des Unternehmens, ihrer Wertschöpfungskette und ihrer Lösungen zu reduzieren.