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Für den digitalen Wandel braucht es das richtige Momentum, um die Transformation in Schwung zu bringen – insbesondere, wenn Ihr Unternehmen noch am Anfang des Prozesses steht. Wir geben Ihnen 5 Tipps, wie Sie die Transformation auf den richtigen Weg bringen.

Die meisten Unternehmen hatten bereits Berührungspunkte mit der digitalen Transformation – und sei es nur in Form erster Überlegungen, welche Vorteile die Digitalisierung bestimmter Produkte oder Prozesse bringen könnte. Gleichzeitig entwickelt sich der Technologiemarkt dynamisch und vermutlich hat so mancher Wettbewerber in Sachen Digitalisierung bereits die Nase vorn. Vielen IT-Verantwortlichen erscheinen die Herausforderungen vor diesem Hintergrund wie der Gordische Knoten, den es zu lösen gilt – insbesondere, wenn sie noch am Anfang ihrer digitalen Reise stehen. Ihnen stellt sich die Frage: Wo gibt es Ansatzpunkte für die Business Transformation? Welche Wege führen ans Ziel? Und, wie sollte ich den digitalen Wandel überhaupt einleiten? Die folgenden fünf Tipps zeigen, wie Sie die Business Transformation in Gang bringen und den Prozess verfestigen können.

Tipp 1 – Gehen Sie schrittweise vor – beginnen Sie klein mit einem Minimal Viable Product (MVP)

Begeben Sie sich in kleinen Schritten auf den Weg der Digitalisierung und beginnen Sie mit einem überschaubaren Projekt, einem sogenannten Minimal Viable Product (MVP). Identifizieren Sie dazu ein geeignetes Szenario und entwickeln Sie dafür eine brauchbare Lösung mit minimalen Eigenschaften. Auf diese Weise entwerfen Sie ein neues Produkt oder eine neue Geschäftsidee mit begrenzter Funktionalität, aber auch mit geringem Aufwand und minimalem Risiko – ein Produkt, mit dem Sie aufzeigen können, wie sich die digitale Zukunft für Ihr Unternehmen gestalten kann.

Ganz wichtig: Nutzen Sie diesen „Erstling“, um ausgiebig Feedback von Mitarbeitenden, Partnern und Kunden einzuholen. Es bildet die Grundlage für die Weiterentwicklung der Pilotlösung. Mit jeder neuen Version wird das Risiko im Verhältnis zur Brauchbarkeit des Produktes geringer – bis womöglich die vierte, fünfte oder x-te Iteration den Durchbruch und damit einen neuen, qualifizierten Einnahmekanal bringt. Zögern Sie den Projektbeginn für das Pilotprodukt nicht unnötig heraus: Erfolgt die Entwicklung aus einer Position der Stärke heraus, kann Ihr etabliertes Business die neue, disruptive Geschäftsidee am Ende sogar mitfinanzieren.

Tipp 2 – Legen Sie den Fokus auf das richtige Mindset – statt auf Technologien

Ein überzeugendes Minimal Viable Product im Unternehmen kann den Anstoß für die Entwicklung einer digitalen Vision geben. Doch unter welchen Voraussetzungen kommt so eine Pilotlösung auf die Erfolgsspur – oder gerät aufs Abstellgleis? Lassen Sie sich nicht von der dynamischen Entwicklung am Technologiemarkt unter Druck setzen. Neue Technologien – von Cloud Computing bis Blockchain – sind zwar die Grundlage für Innovation und Wachstum. Doch sie sind kein Erfolgsgarant für ein Minimal Viable Product oder irgendein Digitalisierungsprojekt.

Ihre Lösung sollte vielmehr dort ansetzen, wo es ein bestehendes Problem zu lösen gilt. Bleiben Sie als IT-Verantwortlicher deshalb mit den Anwendern im Gespräch, um zu verstehen, wo Prozesse haken. Ein MVP, mit dem Sie den Einsatz einer Technologie in Ihrer Organisation etablieren wollen, mag technisch perfekt sein. Es läuft jedoch Gefahr, ganz anders oder am Ende gar nicht zum Einsatz zu kommen.

Eine adäquate Lösung für ein identifiziertes Problem zu finden, ist heute keine Frage der Technologie mehr – es ist längst vielmehr eine Frage des Mindsets. Wie werden sich Abläufe für die Anwender durch das MVP ändern? Ist das Unternehmen kulturell auf diese Änderungen vorbereitet? Sind die Mitarbeitenden flexibel und die Arbeitsabläufe dynamisch genug, um auf ein digitales Business-Modell umzuschwenken? Ein MVP bietet eine hervorragende Ausgangsbasis, um mit einem digitalen Piloten ohne großen Aufwand bei den Mitarbeitern und Entscheidern zu punkten.

Tipp 3 – Stellen Sie Ihre Prozesse auf den Prüfstand – und haben Sie den Mut, sie ganz neu zu denken

In den meisten Unternehmen stecken hinter aktuellen Prozessen über viele Jahre etablierte Arbeitsabläufe. Sie zu verändern ist nicht einfach, nicht zuletzt aus Gründen der Investitionssicherheit für bestimmte Lösungen. Deshalb ist es wichtig zu verstehen: Wo steht Ihr Unternehmen genau? Welches sind Ihre Painpoints und Ziele? Aber auch: Welche Fähigkeiten müssen Sie dafür entwickeln oder ausbauen? Und was bedeutet dies für die dahinter liegenden Prozesse?

Denken Sie Prozesse stets Ende-zu-Ende und im Sinne von Prozess-Exzellenz, um auch in Zukunft erfolgreich und wettbewerbsfähig zu bleiben. Führen Sie sich das plakative Beispiel eines Kaffee-Automaten vor Augen, der nur auf den ersten Blick automatisch funktioniert. Das Gerät ist mit einer ansprechenden Oberfläche zum Bestellen von Kaffee ausgestattet. Doch im Backend zeigt sich: Da sitzt jemand, der den Kaffee manuell zubereitet und ausschenkt. Solche Brüche in der Digitalisierung von Prozessen laufen Ihren Transformationsbemühungen zuwider. Mit einem digitalisierten Ende-zu-Ende-Prozess lassen sich hingegen viele manuelle Aufwände und Schnittstellen eliminieren und dadurch Zeit und Kosten reduzieren.

Tipp 4 – Handeln Sie als IT-Verantwortlicher proaktiv

Business-Probleme schrittweise, aber konsequent zu lösen oder Geschäftsprozesse durchgängig aufzusetzen, ist alles andere als banal und mag nicht immer als Ansatzpunkt für den digitalen Wandel in Frage kommen. Machen Sie sich als IT-Verantwortlicher deshalb selbst zum aktiven, besser zum proaktiven Part der Business Transformation: Warten Sie nicht auf die Anforderungen der Fachbereiche, sondern antizipieren Sie, welche Fähigkeiten die IT liefern muss, um perspektivisch künftige Business Anforderungen abdecken zu können. Verabschieden Sie sich von der IT als reaktive Organisation und treiben Sie Business Prozesse, MVPs und damit auch die Geschäftsstrategie selbst aktiv voran. Mit anderen Worten: Interpretieren Sie IT als Plattform. Bieten Sie Systeme, Services und Lösungen so an, dass jeder bekommt, was er braucht, und dass er oder sie sofort darauf zugreifen kann. Die Technologie, die genau dies erlaubt, ist die Cloud als einheitliche IT-Plattform.

Tipp 5 – Bi-modal war gestern: Betreiben Sie IT in der genau richtigen Geschwindigkeit – in der Cloud

Die Cloud als IT-Plattform bringt fast beiläufig mit sich, dass Sie sich auch von einem Dogma verabschieden können, das viele Berater bis vor Kurzem noch leidenschaftlich propagiert haben: die Zweiteilung der IT in einen schnellen, agilen Bereich für innovative Projekte und einen langsameren, operativen Teil für den reinen IT-Betrieb.

Weitere Informationen

Sie sind auf dem Weg zur Cloud Transformation oder bereiten diese vor? Dann finden Sie hier Erfahrungen, Austausch und Impulse.

Stellen Sie sich vor, was geschieht, wenn ein neues – beispielsweise ein subskriptionsbasiertes – Geschäftsmodell Berührungspunkte mit beiden Welten hat. Es ist hochkomplex hier etwa ein Change- und Release-Management zu implementieren, das sich über beide Welten erstreckt. Deshalb: Cloudifizieren Sie das gesamte Stack über alle Anwendungsschichten hinweg – und nicht nur die „neue“ Welt mit ihren nativen Services und so weiter. Das wird Sie in die Lage versetzen, Implementierungen schneller durchzuführen und Change- und Release-Zyklen deutlich zu verkürzen.

Um dies zu realisieren, gehen Sie strategisch vor: Machen Sie sich Gedanken, wie groß die Plattform werden soll: über alle Systeme hinweg oder zunächst nur für einen Geschäftsbereich, um zu sehen, wie das Business darauf reagiert? Schaffen Sie einen Entwicklungshorizont und arbeiten Sie unermüdlich darauf hin.