Ein neuer Hype entsteht, sagen die einen. Die anderen sprechen von einer Digital Innovation wie bei der Erfindung des Internets. Das Metaverse mag heute noch überbewertet erscheinen – dennoch werden die Auswirkungen erheblich sein. Unternehmen sollten sich jetzt darauf vorbereiten. SAP hilft dabei.
Was ist das Metaverse?
Seit der Hype um das Thema Metaverse begonnen hat, wird es oft als eine Art „neues Internet“ bezeichnet. Ein Internet, das nicht mehr nur im zweidimensionalen Raum existiert. Stattdessen handelt es sich um ein Internet, in dem wir uns in Zukunft in einem dreidimensionalen Raum bewegen werden und in dem die Realität in einer „neuen Welt“ abgebildet wird.
Kurz nachdem Mark Zuckerberg den Namen von „Facebook“ in „Meta“ geändert hatte, versuchten Unternehmen auf der ganzen Welt herauszufinden: Was ist das Metaverse genau, und wie können wir uns dazu positionieren? Daraus entstand eine Vielzahl an Metaverse-Definitionen. Fest steht lediglich, dass es in den Bereich von Digital Technology and Innovation Management gehört.
Die Geschichte des Metaverse
Wir schreiben das Jahr 1992. Die ganze Welt versucht, das neue Konzept der „Datenautobahn“ zu verstehen – das, was wir heute als Internet kennen. Alle sind fasziniert – aber viele glauben nicht daran und halten es allenfalls für eine mutige Vision aus der Zukunft.
1992: Der Roman „Snow Crash“
Im selben Jahr schreibt Neal Stephenson den Science-Fiction-Roman „Snow Crash“: Die Menschen fliehen aus einer dystopischen Realität in das Metaverse, eine virtuelle Welt, die sie unter anderem mit Hilfe von Virtual Reality (VR) in Gestalt ihrer digitalen Avatare besuchen können. Damit war Stephenson seiner Zeit und anderen Science-Fiction-Filmen, die das gleiche Konzept verfolgten (The Matrix von 1999, Ready Player One von 2011), weit voraus. Er erfand den Begriff und prägte die Idee des Metaverse.
2003: Second Life
Diese virtuellen Welten begannen in unserer physischen Realität aufzutauchen; ein Beispiel dafür war Second Life im Jahr 2003. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung entwickelte sich ein riesiger Hype um die 3D-Simulation, die eine virtuelle Welt ähnlich unserer realen Welt vorsah – so sehr, dass sich eine Vielzahl von realen Unternehmen Räume in Second Life zulegte.
2008: Roblox
Im Jahr 2008 entstand Roblox, ein Unternehmen, das es den Nutzern ermöglicht, eigene virtuelle Welten aktiv zu gestalten und sie über die bereitgestellte Plattform miteinander zu verbinden. Fast ein Jahrzehnt lang stieß es auf nur geringes Interesse. Doch im Laufe der letzten fünf Jahre hat es Fahrt aufgenommen. Heute hat Roblox täglich über 40 Millionen aktive Nutzer und wird mit über 25 Milliarden Dollar bewertet. Manche verbringen nur Zeit in den virtuellen Welten, während andere hier sogar mit echtem Geld Gegenstände kaufen.
2015: Decentraland
Ein neueres Beispiel ist Decentraland, das 2015 gegründet wurde. Das Besondere im Vergleich zu den anderen Beispielen ist, dass es nicht nur eine virtuelle Welt ist, in der die Schöpfer durch eine Investition in die Währung „MANA“ virtuelles Land besitzen können, sondern dass dies auch über die Blockchain abgewickelt wurde, was – wie es auch der Name andeutet – eine Dezentralisierung des Eigentums bedeutet.
Was macht das Metaverse aus?
In der Vor-Hype-Ära wurde das Metaverse als die nächste Generation unseres mobilen Internets gesehen: Es handelt sich um ein Netzwerk von 3D-Erlebnissen, wie sie beispielsweise in Roblox, Minecraft oder Fortnite geschaffen wurden. Dieses Netzwerk geht über Spieleanwendungen weit hinaus und umfasst Ideen wie virtuelle Konzerte oder Modenschauen.
Im Metaverse verfügt jeder in irgendeiner Form über eine digitale Identität – einschließlich eines Inventars an digitalen Gegenständen und einer virtuellen Repräsentation der eigenen Person, einem individuellen digitalen Avatar. Dies ermöglicht es den Nutzern, durch gemeinsame Erfahrungen und Interaktionen mit einer unbegrenzten Anzahl von Nutzern im selben Raum sinnhafte Beziehungen zu anderen Menschen im Metaverse aufzubauen und zu erleben.
Das Metaverse hat einen dauerhaften Zustand. 3D-Erlebnisse im Metaverse sind für alle Nutzer jederzeit offen und verfügbar. Wenn jemand den Raum eines anderen besucht und etwas verändert, sieht dieser es bei seinem nächsten Besuch.
Das Metaverse ist vor allem interoperabel, was eine Kreativwirtschaft fördert, in der Menschen Inhalte schaffen, die in allen Ecken des Metaverse wiederverwendet werden können. Das Metaverse ist die künftige Iteration des Internets: ein Netzwerk miteinander verbundener 3D-Erlebnisse, die sozial, dauerhaft und interoperabel sind und die eine schöpferische Wirtschaft vorantreiben können.
Immersive Technologien, die die Realität komplett in der digitalen Welt abbilden, beziehen sich auf ein visionäres Paradigma der Benutzererfahrung, bei dem sich Interaktionen zwischen Mensch und Computer so natürlich und unaufdringlich anfühlen, dass sie für den Benutzer unsichtbar bleiben und so zu einem ununterscheidbaren Teil des täglichen Lebens werden. Sie überschneiden sich stark mit Human-Computer-Interface-Themen wie VR oder Augmented Reality (der immersive Aspekt des Metaverse).
Welche Chancen gibt es für Unternehmen?
Laut Bloomberg könnte der Metaverse-Markt im Jahr 2024 ein Volumen von 783,3 Milliarden US-Dollar erreichen, wobei der Marktanteil in den Bereichen Live-Entertainment, Spielesoftware sowie Dienstleistungen und Werbung besonders hoch ist.
Laut Gartner werden 25 Prozent der Menschen bis zum Jahr 2026 mindestens eine Stunde pro Tag im Metaverse sein, um alltägliche Dinge zu erledigen, wie arbeiten, Kontakte knüpfen oder einkaufen. Wenn die Menschen in Zukunft einen Großteil ihrer Freizeit in den virtuellen Welten des Metaverse verbringen werden, wie sie es heute schon im Internet tun, brauchen Unternehmen Spezialisten, die solche Initiativen ermöglichen und die wissen, wie man in den virtuellen Welten des Metaverse die beste Benutzererfahrung schafft. Wer frühzeitig ins Metaverse einsteigen will, sollte sich also rechtzeitig um die Rekrutierung dieser Experten bemühen.
Einige der Unternehmen, die mit Experimenten schon früh begonnen haben, sind Unternehmen mit Marken, die den Verbrauchern sehr nahestehen. Die Modebranche Gucci hat ein eigenes Roblox-Erlebnis geschaffen, bei dem die Verbraucher mehr über die Marke erfahren und Gucci-Kleidung für ihren virtuellen Avatar kaufen können. In ähnlicher Weise arbeitet die Automobilindustrie. Wichtig ist neben der Gewinnung von qualifizierten Fachkräften auch die Vorbereitung der Markteinführung zukünftiger Metaverse-nativer Produkte, die man in virtuellen Welten kaufen und erleben kann.
Wie kann SAP beim Einstieg helfen?
SAP hat eine ganze Palette qualifizierter Experten, die in Bereichen arbeiten, die sich mit dem Metaverse überschneiden – vor allem Distributed-Ledger-Technologien (Stichwort: Blockchain) und immersive Technologien. SAP verfügt auch über spezielle XR-Teams (Augmented Reality (AR), Virtual Reality und Mixed Reality), die Anwendungen wie das SAP Virtual Office für die Arbeit in der virtuellen Realität entwickeln.
So kommt Ihr Unternehmen ins Metaverse
Was genau für das eigene Unternehmen geeignet ist und wann der richtige Zeitpunkt für die Umsetzung gekommen ist, kann nur individuell beantwortet werden. Hilfestellung bei der Entscheidungsfindung bietet SAP mit Workshops, in dessen Verlauf die verfügbaren Möglichkeiten erkundet werden und in denen ermittelt wird, was am besten zum Unternehmen passt.
Technologische Konzepte wie Immersive Computing, Distributed-Ledger-Technologie oder Digitaler Zwilling gibt es zwar schon seit einiger Zeit. Die zugrunde liegenden Technologien erreichen aber erst jetzt eine Reife, die es ermöglicht, sie im Kontext von Geschäftsszenarien zuverlässig anzuwenden.
Nehmen Sie Kontakt mit einem SAP-Experten auf, um Ihr Potenzial im Metaverse zu erschließen und frühzeitig an der Diskussion teilzunehmen – bleiben Sie dran für weitere Vertiefungen in Technologien wie VR, AR oder Blockchain. Hier können Sie noch mehr dazu erfahren.