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Finanzentscheider, die Cloud-ERP nutzen oder planen, verstehen dieses überwiegend als strategisches Investment – und nicht als reinen Kostenfaktor. Das ergab eine aktuelle FINANCE-Studie und es zeigt: Die Cloud wird für den Finanzbereich ein immer wichtigerer Modernisierungsfaktor.

Cloud Computing und die Finanzabteilungen stehen in Unternehmen auf Kriegsfuß? Was über viele Jahre in den Fachbeiträgen einschlägiger Medien zu lesen war, hat sich grundlegend gewandelt. Galten bislang Vorbehalte in punkto Sicherheit, Datenschutz und Funktionsumfang als entscheidendes Hemmnis für den Einsatz von Cloud-Services im Finanzbereich, findet dort offensichtlich ein Umdenken statt: Von den Finanzentscheidern, die laut FINANCE-Studie auf die Cloud als Teil ihrer Geschäftsstrategie setzen, geben 84 Prozent an, bereits Cloud-basierte Software in ihrem Bereich einzusetzen oder dies zu planen. Für die Studie befragte das FINANCE Magazin im Auftrag von SAP im Juli 2022 127 Finanzentscheider im deutschsprachigen Raum.

Cloud-Lösungen bieten mehr Möglichkeiten und brauchen weniger Wartung als Eigenprogrammierungen

„Aus technischer Sicht bedeutet die Cloud: weg mit Custom Codes, her mit standardisierten Anwendungen. Die Funktionsvielfalt bleibt jedoch erhalten“, kommentiert Alexander Michnov, Head of Strategic Sales RISE bei SAP das Ergebnis. „Viele Entscheider stellen fest, dass Standardanwendungen aus der Cloud mehr Möglichkeiten bieten und deutlich weniger Wartung als Eigenprogrammierungen benötigen.“

Bei den Einsatzbereichen zeigt sich, dass von den Entscheidern, die in ihrem Bereich bereits Cloud-Services nutzen, 67 Prozent Office-Anwendungen und weitere 61 Prozent ERP aus der Cloud nutzen. Ein Drittel nutzt außerdem die für den Finanzbereich besonders relevanten Analytics-Anwendungen als Cloud-Services.

Noch abgeschlagen auf dem letzten Platz rangieren aktuell Treasury-Anwendungen: Nur 14 Prozent der Finanzentscheider steuern ihre Geld- und Zahlungsströme über eine Software aus der Cloud. Ein Grund dafür könnte sein, dass sich mit Treasury-Lösungen meist größere On-Premises-Investitionen verbinden, die die verantwortlichen Manager erst nach und nach in die Cloud verlagern.

Sicherheitsbedenken gegenüber Cloud verlieren an Bedeutung

Das bestätigen auch die Ergebnisse der Studie: Befragt nach den Gründen gegen einen möglichen Einsatz von Cloud-Anwendungen im Finanzbereich, nennt noch immer die Mehrheit der Befragten die Themen Datenschutz und Datensicherheit (57 Prozent) – allerdings: über die Jahre betrachtet hat dieser Aspekt an Bedeutung verloren und – umgekehrt betrachtet – bringt knapp die Hälfte der Befragten keine Sicherheitsbedenken gegen die Cloud vor.

Ein weiterer Punkt sticht ins Auge: Eins von fünf Unternehmen hält fehlendes IT-Personal für problematisch bei der Migration in die Cloud. Viele Firmen sind IT-seitig nicht für die komplexen Anforderungen eines Migrationsprozesses aufgestellt, was es schwierig macht, Aufwand und Dauer eines solchen Projektes zuverlässig zu kalkulieren.

ERP aus der Cloud setzt Maßstäbe für Finance-Anwendungen

Dieser Punkt ist womöglich auch einer der Gründe dafür, dass erst 37 Prozent eine komplette Migration ihres ERP-Systems in die Cloud erreicht haben, wie die FINANCE-Umfrage ergeben hat. Immerhin: Weitere 17 Prozent der Unternehmen befinden sich bereits im Prozess der Umstellung oder planen diese gerade. Und es ist davon auszugehen, dass es immer mehr werden, denn die Befragten verbinden bereits zahlreiche Vorteile mit einem Cloud-ERP – womit dieses in die Rolle eines Vorreiters in Sachen Cloud-basierte Finance-Anwendungen kommt: So schätzt mehr als die Hälfte der Befragten, die bereits ein ERP aus der Cloud nutzen oder dies planen, vor allem die Möglichkeit, stets auf die aktuellste Software zugreifen zu können, ohne sich selbst um Updates kümmern zu müssen.

Schnellere Entscheidungen dank innovativer Cloud-Anwendungen

Mit 24 Prozent rangiert der Punkt „schnellere Entscheidungsgrundlagen für das Management“ zwar ganz unten im Ranking der Vorteile. Dass jedoch bereits nahezu ein Viertel der Befragten in der Cloud einen Beschleuniger für Geschäftsentscheidungen sieht, zeigt, dass die Vorteile der Cloud bereits im Management verfangen: Sind es doch leistungsstarke Big-Data- und Predictive-Analytics-Tools, wie sie innovative Cloud-Anbieter heute bereits vielfach bereitstellen, die die Grundlage für schnellere Entscheidungen bilden.

„Um innovative Anwendungen wie diese, möglichst flexibel einsetzen zu können, ist es wichtig, dass sich Cloud-Ressourcen kombinieren lassen“, erläutert Michnov. „Unser Transformationsansatz „RISE with SAP“ setzt deshalb von Beginn an auf eine Architektur, die es unseren Kunden erlaubt, auch Non-SAP-­Umgebungen zu integrieren. So können sie zusätzlich die Services von Hyperscalern nutzen und ihre Partner mittels Schnittstellen anbinden, um Wertschöpfungsnetzwerke aufzubauen.“

C-Level Executives und externe Partner sollen führende Rolle übernehmen

Ein ERP aus der Cloud zu nutzen, ist eine Sache. Ein ERP oder auch eine andere Finance-Lösung in die Cloud zu migrieren ist hingegen ein komplexer Prozess. Wer sollte bei dieser umfassenden Aufgabe aus Sicht der Befragten den Hut aufhaben? 41 Prozent der Finanzentscheider, die bereits über ein Cloud-ERP-System verfügen oder dies planen, sind der Ansicht, die gesamte Geschäftsführung stehe bei dem Transformationsprojekt in der Verantwortung. Ein Drittel meint, der CFO sei intensiv einzubeziehen, und ein knappes Viertel setzt auf die IT-Abteilung als Executive Sponsor.

Doch wer auch immer intern bei der Migration die Führungsrolle übernimmt. Sie oder er tut aus Sicht eines Großteils der Befragten gut daran, sich dabei Unterstützung einholen – und zwar von außen. Nahezu drei Viertel der Finanzentscheider, die bereits ein Cloud-ERP nutzen oder dies planen, setzen auf externe Hilfe bei der Projektumsetzung. Sie holen sich zumeist IT-Berater (38 Prozent) oder ein Systemhaus (34 Prozent) als Partner an die Seite.

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