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Die Situation auf dem Arbeitsmarkt hat sich gedreht. In den letzten Jahren schlitterten Unternehmen von einer Krise in die nächste. Klimawandel, Pandemie, makroökonomische Faktoren und Fachkräftemangel wirken sich auf unseren Planeten, unsere globalen Lieferketten sowie die Energie- und Finanzmärkte aus. All dies bereitet Führungskräften schlaflose Nächte und betrifft die Menschen in ihren Teams gleichermaßen.

Great Resignation“, also massenhafte freiwillige Kündigungen, und „Quiet Quitting“, der sogenannte Dienst nach Vorschrift, sind mehr als Schlagworte: Sie sind die aktuelle Realität – und Führungskräfte müssen sich dies bewusst machen. Angesichts dieser Entwicklungen sind Unternehmen gefordert, agiler und widerstandsfähiger zu werden als je zuvor. Gleichzeitig befinden sich Betriebe jeder Branche, jeder Größe und überall auf der Welt in einem Wettbewerb um Fachkräfte.

Die Beschäftigten wiederum versuchen, persönliche und betriebliche Werte miteinander in Einklang zu bringen, um so Sinn in ihrer Arbeit zu finden. Sie erwarten eine Arbeitskultur, die es ihnen ermöglicht, sich neue Kenntnisse anzueignen, verschiedene Projekte zu übernehmen und ihre ganze Persönlichkeit am Arbeitsplatz einzubringen.

Mitarbeitende wollen ihre Karriere mit Blick auf ihre Interessen und Stärken selbst in die Hand nehmen und mit ihrer Arbeit wirklich etwas bewirken können. Sie wollen die Möglichkeit haben, frei zu wählen, wo, wann und wie sie arbeiten, und erwarten zu Recht, dass für ihre psychische und körperliche Gesundheit Sorge getragen wird.

Und genau dieses Gleichgewicht müssen Führungskräfte und Unternehmen heute finden. Sie müssen ein inklusives Umfeld schaffen, in dem die Menschen sich zugehörig fühlen. Dazu gehört auch, das richtige Gleichgewicht zwischen Mobil- und Büroarbeit, zwischen selbstständigem Arbeiten und Teamarbeit und zwischen Verantwortung und Anerkennung zu finden.

Mit schnellem Wandel Schritt halten

Technologie ist zwar entscheidend, um die dringlichsten Herausforderungen von heute zu meistern. Aber auch neue Fähigkeiten und Kenntnisse sind erforderlich.

Nach Angaben des Weltwirtschaftsforums werden bis 2025 durch technologische Entwicklungen 85 Millionen bestehende Arbeitsplätze verdrängt und 97 Millionen neue Rollen geschaffen werden. Unternehmen konkurrieren zunehmend um Data Scientists, Fachkräfte für Cybersicherheit, Systemspezialisten und ähnliche Arbeitskräfte. Digitale Kenntnisse allein reichen jedoch nicht aus. Problemlösungskompetenzen, Self-Management und Sozialkompetenz sind ebenso wichtig. Über Weiterbildung und Umschulung hinaus müssen wir die Menschen als Ganzes betrachten und sowohl ihren IQ als auch ihre emotionale Intelligenz berücksichtigen. Mit Kreativität können wir komplexe Probleme lösen, mit aktivem Lernen können wir uns an veränderte Gegebenheiten anpassen – und mit Zusammenarbeit können wir Fähigkeiten, die einander ergänzen, zusammenbringen.

Je komplexer die Probleme der Welt sind, desto mehr ergänzende Fähigkeiten sind erforderlich, um sie zu lösen. Und deshalb ist es so wichtig, die Vielfalt der Teams zu stärken und gemeinsam Innovationen voranzutreiben.

Mitarbeitende in den Mittelpunkt stellen

Wie können Unternehmen mit geänderten Erwartungen der Mitarbeitenden einerseits und ihrem Bedarf an hochqualifizierten Fachkräften andererseits umgehen?

Beide Entwicklungen haben eines gemeinsam: Sie erfordern es, den Menschen – mit seinen einzigartigen und sich ändernden Arbeitsstilen, Fähigkeiten und Interessen – in den Mittelpunkt zu stellen. Sie machen es erforderlich, dass Unternehmen vom Human Capital Management zum Human Experience Management (HXM) übergehen.

Unternehmen sollten ihre Mitarbeitenden nicht mehr länger als Ressourcen, Vermögenswerte oder Kapital betrachten und stattdessen beginnen, sie mit ihren besonderen Erfahrungen, Interessen und Fähigkeiten anzunehmen. Denn dann werden sie nicht nur in der Lage sein, die besten Talente zu halten, sondern sie auch weiterzuentwickeln.

Und genau das bieten unsere HXM-Lösungen von SAP SuccessFactors unseren Kunden. Mit unseren innovativen Cloud-Lösungen erhalten Unternehmen die nötigen Tools, um das Potenzial ihrer Mitarbeitenden voll auszuschöpfen und eine widerstandsfähige und nachhaltige Belegschaft aufzubauen. Die Lösungen bilden ein Personalsystem für eine zukunftsfähige Belegschaft, das den gesamten Lebenszyklus der Mitarbeitenden abdeckt. Es geht nicht mehr um Hire-to-Retire, sondern um Hire-to-Grow.

Die Arbeit positiv verändern: SuccessConnect

Auf der diesjährigen SuccessConnect, unserer Jahreskonferenz für SAP-SuccessFactors-Kunden, haben wir eine interessante neue Methode vorgestellt, mit der Unternehmen ihre Strategien für die Förderung von Mitarbeitenden überdenken können. Diese Weiterentwicklungen unserer Produkte bringen Daten, maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz (KI) zusammen. Damit ermöglichen sie Unternehmen, die Fähigkeiten und Präferenzen ihrer Mitarbeitenden besser zu verstehen. Hier die wichtigsten Highlights:

  • Skills Ontology nutzt maschinelles Lernen und Automatisierung, um die Fähigkeiten der einzelnen Mitarbeitenden, ausgehend von ihrer Rolle, ihren Zuständigkeiten, Erfahrungen und Leistungen, kontinuierlich zu ermitteln.
  • Beim Growth Portfolio handelt es sich um eine dynamische Bibliothek, in der Attribute von Mitarbeitenden wie Fähigkeiten, Stärken, Arbeitsstile, persönliche Neigungen und Ziele festgehalten werden, um dadurch das sogenannte Whole Self Model zu verwirklichen.
  • Dynamic Teams ist eine neue Funktion, mit der Unternehmen die Ergebnisse von hierarchieübergreifenden Teams festhalten, verfolgen, messen und optimieren können.
  • Mitarbeitende haben nun die Möglichkeit, in SAP-SuccessFactors-Lösungen ihren gewählten Namen und ihre Personalpronomen auszuwählen, um so wahrgenommen zu werden, wie sie wirklich sind.

Die Arbeit, die Jobs und die Menschen verändern sich. Die oben genannten Innovationen unterstützen eine Arbeitswelt der Zukunft, bei der Fähigkeiten und Mitarbeitende – und nicht Abteilungen, Hierarchien und Rollen – im Vordergrund stehen.

People Sustainability: Nachhaltigkeit innerhalb und außerhalb des Unternehmens fördern

Bei Technologie und Lösungen machen wir aber nicht Halt. Für uns bei SAP ist Nachhaltigkeit im Hinblick auf Menschen, die sogenannte People Sustainability, ein wichtiger Bestandteil unseres Nachhaltigkeitskonzepts. People Sustainability geht über die eigene Belegschaft hinaus. Das bedeutet, dass Unternehmen auch die Menschen innerhalb ihrer Lieferketten und in dem Umfeld, in dem sie tätig sind, ethisch und fair behandeln. Deshalb bieten wir Lösungen an, um negative Auswirkungen auf die Menschenrechte, die sich aus der Geschäftstätigkeit eines Unternehmens ergeben, zu erkennen und zu verhindern.

Wir ermöglichen es Unternehmen, nicht nur Emissionen und Abfälle zu vermeiden, sondern auch Ungleichheiten in ihren Wertschöpfungsketten zu beseitigen. Hierin besteht das ganzheitliche Nachhaltigkeitskonzept der SAP, das uns bei der SAP jeden Tag aufs Neue antreibt.


Thomas Saueressig ist Mitglied des Vorstands der SAP SE.