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Auf der diesjährigen Hannover Messe präsentierte die SAP ihren Besuchern, wie risikoresistente und nachhaltige Produktions- und Lieferkettenabläufe in der Industrie ermöglicht werden.

Auf der weltweit größten Industrieschau in Hannover zeigte die SAP, dass sie führend auf dem Gebiet der digitalen Lieferketten ist und ein breites Portfolio für End-to-End-Prozesse bietet. Vor Ort waren auch die Mitglieder des Vorstands der SAP Julia White, Chief Marketing and Solutions Officer, und Thomas Saueressig, SAP Product Engineering.

Saueressig sagte zum Auftakt der Hannover Messe: „Der Ausnahmezustand ist zum Normalzustand geworden. Besonders die heutigen global vernetzten Lieferketten sind anfällig für Störungen – mit weitreichenden Folgen für die Fertigungsindustrie. Um schnell auf Veränderungen reagieren zu können, sind Flexibilität und Agilität gefragt.“ White ergänzte: „Wir sehen hier eine beeindruckende Kombination von SAP-Technologie und Angeboten unseres Partner-Ökosystems, und es ist die Zusammenarbeit mit unseren Partnern, die die Herausforderungen unserer Kunden löst.“

SAP at HANNOVER MESSE 2023: Watch the Highlights

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SAP at HANNOVER MESSE 2023: Watch the Highlights

Den Mehrwert von SAP-Lösungen live erleben

Am SAP-Stand konnten Besucher viel erleben: Showcases, geführte Touren, Live-Sessions sowie Partnerstände.

Die SAP will den Wandel in der Fertigungsindustrie aktiv mitgestalten. Eine der drängendsten Fragen für die produzierende Industrie lautet aktuell: Wie schaffen es Unternehmen, störungsresistente und nachhaltige Produktions- und Lieferkettenabläufe zu etablieren?

Was die SAP hier alles leisten kann, konnten Kunden am praktischen Beispiel erfahren und SAP-Lösungen live im Einsatz erleben. Hierzu wurden Teile der kürzlich neu eröffneten „Vorführfabrik“ auf der Hannover Messe aufgebaut. Die SAP nennt das neue Innovationszentrum in der SAP-Zentrale in Walldorf Industry 4.0 Pop-Up Factory. Die restlichen Teile der Fabrik konnten Kunden am SAP-Stand per Liveübertragung verfolgen oder virtuell im Industrial Metaverse mit Hilfe einer VR-Brille erleben.

Sehen, wie SAP-Lösungen Lieferketten und Fertigungsprozesse steuern

Auf der Hannover Messe konnten Kunden so erleben, wie SAP-Systeme Werker bei einem Teil der mehrstufigen Fertigung unterstützen, in dem eine Komponente für das Endprodukt montiert wird. Das Stichwort hier lautet Qualitätskontrolle im Prozess. Hierzu wurde am SAP-Stand die Montage eines elektronischen Steuerkopfes gezeigt. Der Mitarbeitende erhält dabei Anweisungen, die ihn sicher durch den Prozess führen und Fehler reduzieren. Außerdem demonstrierte SAP den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) für die Qualitätssicherung. Mit Hilfe von Bilderkennung wird dabei geprüft, wie wahrscheinlich es ist, dass die Teile korrekt montiert wurden und ob sie sich in einem einwandfreien Zustand befinden. Ein Highlight hier ist eine Art digitale Geburtsakte, die man sich als eine feingegliederte Dokumentation des Produktionsgeschehens vorstellen kann. Dort werden alle relevanten Daten von Maschinen, sowie Eingaben der Nutzer erfasst und einem einzelnen Produkt zugeordnet.

Zusätzlich automatisiert das System die gesamte Dokumentation, was Kapazitäten der Mitarbeitenden für wichtigere Aufgaben freisetzt.

Weitere Themen auf der Messe waren die Einsatzmöglichkeiten von Digital-Twin-Lösungen, etwa für virtuelle Modelle oder Echtzeitsimulationen, aber auch die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine. Der Besucher konnte das am Beispiel von autonomen mobilen Robotern erleben, die Teilstücke aus einem Lager selbstständig abholen und, statt sie auf ein klassisches Fließband zu legen, direkt an modulare Stationen bringen. Ein anderes Beispiel ist eine Augmented-Reality-Lösung für den Werker: mit Hilfe einer intelligenten Brille bekommen diese visuell direkt ein Feedback, wo sie hingreifen müssen und ob sie den Arbeitsschritt korrekt durchgeführt haben.

Den gesamten Produktionsprozess digital abbilden und steuern

Via Livestream und Fernsteuerung konnten Kunden von der Hannover Messe aus die Industry 4.0 Pop-Up Factory steuern und kontrollieren. Dabei wurde eine komplette Produktionslinie zum Mischen und Abfüllen von Flüssigkeiten gezeigt, wie sie in der Prozessindustrie für Chemie-, Pharma- und Konsumgüter zum Einsatz kommt.

Die SAP-Lösung zeigt, dass heute ein zentraler Kontrollraum ausreicht, um die Produktion an verschiedenen Orten steuern und überwachen zu können. Die SAP nennt einen solchen Produktionsleitstand Production Control Center. „Hier können wir zeigen, wie man mit Hilfe von SAP den Shop Floor kontrollieren kann. Das heißt nicht nur zu planen, sondern den gesamten Produktionsprozess einer Chargenfertigung zu steuern“, sagte Matthias Deindl, Head of Industry 4.0 Center EMEA & India. Zukünftig ist es auch denkbar, einen solchen Kontrollraum rein digital im Metaverse abzubilden. Dieser könnte dann nach Belieben gestaltet und bedient werden. Unternehmen würden dadurch keinen physischen Raum mehr benötigen.

Die Produktionslinie ist hierzu mit der SAP Digital Manufacturing Cloud verbunden. Für den Produktionsauftrag werden dazu wichtige und individuelle Informationen nahtlos an die Maschine übergeben. Das ermöglicht papierloses Arbeiten sowie die direkte Berücksichtigung kundenspezifischer Wünsche, ohne dass die Werker manuell eingreifen müssen. Eine weitere Funktion des Production Control Centers ist die Überwachung der Produktionslinie und wichtiger Kennzahlen, wie beispielsweise Wirkungsgrade, Ausschuss und Gutteile sowie aktueller Zustand der Maschinen und Anlagen.

Cloud-Lösungen ermöglichen vertikale und horizontale Integration

Ein Highlight des SAP-Standes war die elektrische CNC-Spritzgussmaschine, die es den Besuchern ermöglicht, die Produktion ihres eigenen individuellen Bechers vor Ort zu verfolgen – von der Geschäfts- bis zur Maschinenebene in der Fertigungshalle. Die Station in Kooperation mit den Partnern Fanuc und Syntax demonstrierte, wie die SAP Digital Manufacturing Cloud eine hoch-automatisierte Maschine integriert und die Fertigung steuert.

Kunden konnten zunächst über einen Monitor mit der Planung des Auftrages in der SAP Manufacturing Cloud beginnen und hier verschiedene Konfigurationswünsche angeben. Sie konnten etwa die Farbe bzw. Farbkombinationen auswählen oder ob der Becher ein bestimmtes Logo tragen sollte. Die SAP-Software schickt den Auftrag nach erfolgreicher Produktionsplanung papierlos an die Maschine, die danach den Becher produziert, der aus vollständig recyceltem und wiederverwertbarem Kunststoff besteht. Die Besucher durften die Becher anschließend mitnehmen.

Der nahtlose Informationsfluss funktioniert auch umgekehrt, also auch von der Maschinenebene zurück zur Büroebene. Die Maschine erfasste hierzu eine Reihe von wichtigen Informationen mit Hilfe von Sensoren, beispielsweise über den Zustand der Maschine oder auch wie viele Gut- bzw. Schlechtteile ausgestoßen wurden. Diese Daten können anschließend mit Hilfe von SAP Analytics Cloud ausgewertet und analysiert werden. Dies liefert Kunden wichtige Erkenntnisse, um ihre Produktion weiter zu optimieren.

Resilienz, Effizienz, Nachhaltigkeit und Gewinn unter einen Hut bringen

Am SAP-Stand konnten Besucher den gesamten Lebenszyklus eines Produkts greifbar erleben. Hierzu gehören Design, Planung, Produktion, Logistik, Installation und Betrieb sowie Wartung. Diese werden dann durch digitale Prozesse – unter anderem mit künstlicher Intelligenz – optimiert. Dies stellt die sogenannte horizontale Integration dar.

Hinzu kommt anschließend die vertikale Integration, die alle Ebenen eines Unternehmens verbindet. Fertigung und Geschäftsprozesse werden so miteinander verknüpft und Daten- bzw. Wissensilos aufgebrochen. Ralf Lehmann vom Solutions Management Digital Manufacturing & Industry 4.0 erklärt: „Hier auf der Hannover Messe ist es uns gelungen, alles zusammenzuführen und realistische End-zu-End-Szenarien zu demonstrieren.“

Unternehmen wollen eine effiziente, kostengünstige und verlässliche Produktion und Lieferung gewährleisten. Gleichzeitig müssen sie aber auch ihre Gewinn- und Nachhaltigkeitsziele erreichen. „Die Fertigungsindustrie steht vor zwei großen Herausforderungen. Neben den anhaltenden Störungen in den Lieferketten, gehört das Thema Nachhaltigkeit heute für viele Unternehmen an die Spitze der Tagesordnung. Wenn man bedenkt, dass nur 7 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts in der Kreislaufwirtschaft erwirtschaftet werden, wird deutlich, welche Chancen wir gemeinsam haben“, erklärte Saueressig.

Die SAP positioniert sich nicht nur als Weltmarktführer im ERP, sondern auch im Bereich der digitalen Lieferketten. Durch Industrie 4.0 werden Geschäftsprozesse von der Fertigung bis zur Lieferkette unterstützt. Mit Hilfe des Ökosystems, dem SAP Business Network, können Unternehmen sich vernetzen und für mehr Transparenz sorgen. Das ermöglicht Nachhaltigkeit mit Hilfe von Kreislaufwirtschaft oder die Erfassung von CO2-Daten entlang der gesamten Wertschöpfungskette. White betonte: „Eines der wichtigsten Dinge, die wir hier sehen, ist der Fokus auf Nachhaltigkeit. Wenn wir also die Informationen der Zulieferer einbeziehen und ein echtes Netzwerk schaffen, werden wir einen entscheidenden Schritt zu mehr Nachhaltigkeit machen.“

Passend dazu ergänzten in Halle 8 Partner den Auftritt der SAP in Hannover. Dazu gehören Catena-X und die neueste Initiative Manufacturing-X. Diese wurde vor kurzem von einem Konsortium aus der Wirtschaft in Zusammenarbeit mit der deutschen Bundesregierung initiiert. Auch hier ist die SAP federführend dabei, die Digitalisierung der Lieferketten in der Industrie voranzutreiben. Ähnlich wie bei Catena-X wird es sich bei Manufacturing-X um einen kollaboratives und offenes Daten-Ökosystem mit gemeinsamen Regeln handeln. Das Ziel ist ein standardisierter, globaler Datenaustausch auf Basis europäischer Werte und Datenschutzstandards.


Video von Michael Nüsslein, Foto © Nottebrock