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Neun Teams in drei Kategorien wetteifern um den diesjährigen Hasso Plattner Founders‘ Award. Die einzelnen Kategorien bilden verschiedene zukunftsweisende Denkansätze ab, wie Innovationen zum Erfolg der SAP beitragen können. In diesem Beitrag stellen wir Ihnen die diesjährigen Finalisten in der Kategorie Products & Technology vor.

Der Hasso Plattner Founders‘ Award ist die höchste Auszeichnung für Mitarbeitende der SAP. Mit ihr würdigt der CEO jedes Jahr die Leistung einer Person oder eines Teams.

Finalist: capGPT – Entwicklung von Unternehmensanwendungen mithilfe von generativer KI

Als im Dezember 2022 der KI-Chatbot ChatGPT vorgestellt wurde und neue Maßstäbe für generative KI setzte, machte sich in der IT-Community eine Mischung aus Schrecken und Begeisterung breit. In Walldorf stellt sich SAP-Softwarearchitekt David Kunz sofort die Frage, ob das große Sprachmodell von ChatGPT geeignet wäre, nicht nur Fragen zu beliebigen Themen zu beantworten, sondern auch Code für Anwendungen zu schreiben.

„Die Entwicklung von SAP-Erweiterungen auf Basis der SAP BTP erfordert sehr viel Know-how – selbst wenn es nur um die Erstellung eines Prototypen geht. Man muss unter anderem Programmiersprachen erlernen“, erklärt David Kunz. „Selbst erfahrene Entwickler brauchen mitunter bis zu einer Woche, um einen Prototypen fertigzustellen.“

capGPT: Create Business Apps With Generative AI

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capGPT: Create Business Apps With Generative AI

Dennoch stieß er mit seinem Vorschlag, Anwendungen von einem großen Sprachmodell wie ChatGPT entwickeln zu lassen, auf Skepsis.

„Alle dachten damals, das sei zu ehrgeizig“, erinnert sich David Kunz. „Und ehrlich gesagt war dieses Feedback gerechtfertigt. Ich war mir alles andere als sicher, dass es funktionieren würde. Aber mir war klar, in welche Richtung es generell gehen musste.“

Der Durchbruch kam an einem Freitagabend

Die Idee ließ ihn nicht mehr los. Eines Freitagabends im Frühjahr 2023 machte sich David Kunz ans Werk und ging die Schritte durch, die er zuvor in seinem Vorschlag beschrieben hatte.

Die Finalisten für den HPFA in der Kategorie „Operational Excellence“

Nachts um halb eins schickte er ein Video an seine Kollegen, in dem er den erfolgreich abgeschlossenen Prozess dokumentiert hatte. Damit begann die Erfolgsgeschichte von capGPT. Das Tool schaffte es in einer überarbeiteten Version, die nicht nur Backend-Anwendungen, sondern auch Benutzeroberflächen generieren kann, bis in die Keynote von Vorstandsmitglied Jürgen Müller auf der SAP Sapphire. 

„Die Unterstützung, die ich erhalten habe, war überwältigend“, berichtet David Kunz, der sich heute neben seiner Rolle als Architekt im CAP-Team auch um die Weiterentwicklung von capGPT kümmert. Viele SAP-Entwicklungsteams nutzen capGPT inzwischen für ihre eigenen Projekte, in denen generative KI zum Einsatz kommt. 

capGPT ermöglicht es Anwendern, in natürlicher Sprache zu beschreiben, was ihr Anwendungsprototyp können soll. Schon nach 30 Sekunden ist der gesamte Code fertig, der bislang manuell erstellt werden musste, und sie können den Prototypen testen. Nicht nur erfahrene Entwickler sparen damit sehr viel Zeit, sondern auch Anwender ohne Entwicklungskenntnisse können auf diese Weise Prototypen der benötigten Anwendungen erstellen.

„Von erfahrenen Entwicklern, die eine Woche für die Erstellung eines Prototypen brauchen, zu beliebigen Anwendern, die das in 30 Sekunden schaffen – capGPT macht es möglich“, erklärt David Kunz. „Und wenn man sich einfach nur den Code anschaut, kann man nicht sagen, ob er von einem Menschen oder einer Maschine geschrieben wurde.“

Das Finalisten-Team auf einen Blick

  • Beitrag: capGPT – Entwicklung von Unternehmensanwendungen mithilfe von generativer KI
  • Entwickler: David Kunz 
  • Anzahl der Mitarbeitenden: 1
  • Leistung: Deutlich beschleunigte Erstellung von Prototypen bei der Entwicklung von Unternehmensanwendungen im Rahmen des Projekts Lighthouse GenAI
  • Auswirkungen: Zentrales Element von SAP Build Code, Grundlage für „Feedback to Code“, „abapGPT“ und andere Projekte

Finalist: Das SAP Cloud Application Programming Model CAP

Als die SAP Cloud Platform eingeführt wurde, führte dies zu heißen Debatten in der SAP-Entwicklergemeinschaft, wie sich mit der Plattform am besten Anwendungen entwickeln ließen.

Obwohl den Entwicklungsteams verschiedenste Technologien zur Verfügung standen, gab es allgemein doch zu wenig Anleitung zu deren Nutzung. Auch die Integration in die Plattformservices war mit relativ viel Aufwand verbunden.

Ole Lilienthal, Senior Development Manager für SAP Cloud Application Programming, berichtet: „Wir stellten fest, dass alle Entwickler und Entwicklungsteams unabhängig davon, welches geschäftliche Problem ihre Anwendung lösen sollte, bei der Integration in die bestehenden Cloud-Services der Plattform vor ähnlichen Aufgaben standen.“

Tatsächlich landeten Ole Lilienthal und sein Team mit dem Cloud Application Programming (CAP) Model einen Volltreffer.

CAP – The SAP Cloud Application Programming Model

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CAP - The SAP Cloud Application Programming Model

Ziel des 2018 gestarteten Projekts war die Entwicklung eines Programmiermodells, das Entwickler durch die einzelnen Schritte der Anwendungsentwicklung auf der SAP Cloud Platform leitet, aus der inzwischen die SAP Business Technology Platform geworden ist.

Kundeninvestitionen schützen und Anwendungen schneller und produktiver entwickeln

„Mit CAP als Entwicklungs-Framework wollten wir rund 80 Prozent der Probleme, vor denen alle Backend-Entwickler stehen, automatisch lösen“, erklärt Ole Lilienthal.

Die HPFA-Finalisten in der Kategorie „Go-To-Market“

Zu diesen Problemen zählen in der Regel die Mehrmandantenfähigkeit, Erweiterbarkeit oder Funktionen wie Lokalisierung und Übersetzbarkeit. Da CAP bereichsorientiert ist, muss jedoch in diesen Fällen nicht mehr jedes Mal der Code geändert werden. Bei Anwendungsfällen, die von CAP nicht abgedeckt werden, kann der Code für die erforderlichen Funktionen ganz einfach hinzugefügt werden.

„Auf diese Weise konnten wir die Produktivität und das Arbeitstempo von Entwicklungsteams und auch ihre Abstimmung untereinander deutlich verbessern“, berichtet Ole Lilienthal.

Um die Investitionen von Kunden zu schützen, bietet CAP die Möglichkeit, Komponenten wie die Laufzeit oder die Datenbank auszutauschen, ohne Änderungen an der eigentlichen Implementierung vorzunehmen.

Als sie die Vorteile von CAP erkannten, fingen interne SAP-Entwickler an, von ihren bestehenden Stacks auf das neue Modell umzustellen. Die sehr positiven externen Rückmeldungen führten dazu, dass nach und nach eine große externe Community zu CAP entstand.

Das Team, dessen Mitglieder größtenteils in Walldorf und Bangalore arbeiten, entwickelte auf der Grundlage bestehender Innovationen etwas Neues, das auch zukünftigen Anforderungen gerecht wird. Das SAP Cloud Application Programming Model ermöglicht in einer Welt, in der sich Cloud-Technologien in rasantem Tempo verändern, eine schnellere Entwicklung und den Schutz von Kundeninvestitionen.

Das Finalisten-Team auf einen Blick

  • Beitrag: Das SAP Cloud Application Programming Model CAP
  • Team: Christian Georgi, Dr. Adrian Görler, Sebastian Schmidt, Daniel Hutzel, Johannes Vogel, Dr. Steffen Weinstock, Dr. Michael Spahn, Matthias Braun, Ole Lilienthal, Michael Hellenschmidt
  • Anzahl der Mitarbeitenden: 50
  • Leistung: Als Herzstück des „goldenen Pfads“ und von SAP Build Code hat sich CAP zu einem zentralen Element der Nutzung der SAP BTP entwickelt.
  • Auswirkungen: Viele Tausend interne und externe Entwickler nutzen CAP, um Unternehmensanwendungen auf Basis der SAP BTP zu entwickeln. Dies ermöglicht eine produktivere Entwicklung und eine einfachere Einführung von SAP-BTP-Services.

Finalist: SAP Ariba Category Management

Die traditionellen Herausforderungen im Beschaffungswesen bestehen darin, Kosten zu minimieren, eine hohe Qualität aufrechtzuerhalten und eine termingerechte Lieferung sicherzustellen. In einer zunehmend unbeständigen Welt sind jedoch auch Beschaffungsziele komplexer geworden: Unternehmen sind gefordert, ihre Beschaffung nachhaltig und sozial verantwortlich zu gestalten.

„Das Warengruppenmanagement gehört zu den Best Practices für mehr Effizienz im Beschaffungswesen“, erklärt Lincy T. Elizabeth, Product Manager für SAP Ariba Category Management in den SAP Labs Bangalore. „Es ermöglicht Unternehmen, ihre Ausgaben zu kategorisieren und gezielt zu konsolidieren. Mit einer ganzheitlichen Sicht auf alle Anforderungen im Hinblick auf Waren und Dienstleistungen, die in verschiedenen Abteilungen, Regionen und an unterschiedlichen Standorten benötigt werden, können sie damit außerdem die Effizienz steigern.“

SAP Ariba Category Management

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SAP Ariba Category Management

„Bislang konnte das Potenzial des Warengruppenmanagements jedoch nicht voll ausgeschöpft werden, da manuelle und datenintensive Prozesse isolierte Strategiedokumente zur Folge hatten, die nicht mit den Ausführungssystemen verknüpft waren“, führt Lincy T. Elizabeth weiter aus. „Es schlägt sich nur selten in einer erfolgreichen Ausführung und Umsetzung der Strategie nieder.“

Hier kommt die Lösung SAP Ariba Category Management ins Spiel, die den gesamten Prozess digitalisiert.

Die Beschaffung als Wegbereiter für die digitale Transformation

Datenanalysen sind bei diesem Prozess entscheidend. Um die zeitaufwendige Suche nach Informationen überflüssig zu machen, stellt SAP Ariba Category Management Daten deshalb auf intelligente Weise bereit. Die Lösung beinhaltet einen geführten Prozess, bei dem Analysen, generative KI und modulare Tools zum Einsatz kommen. Dadurch werden Komplexität und Zeitaufwand deutlich verringert.

Inzwischen haben Kundinnen und Kunden erkannt, dass sie ihr Warengruppenmanagement digitalisieren müssen und sie mit der Lösung dabei von zahlreichen Vorteilen profitieren.

„Das zeigt sich ganz deutlich daran, dass die Lösung bei Gesprächen zur Vertragsverlängerung und den daraus resultierenden Abschlüssen eine große Rolle spielt“, erzählt Lincy T. Elizabeth. „Für die meisten Kunden, mit denen wir uns unterhalten, ist das Warengruppenmanagement einer der wichtigsten Treiber für die digitale Transformation ihrer Beschaffungsorganisation.“

SAP Ariba Category Management schafft die Voraussetzungen dafür, dass die Beschaffung den Weg für die Entwicklung zu einem agilen, intelligenten und nachhaltigen Unternehmen ebnen kann.

„Wir haben gesehen, wie viel ungenutztes Potenzial im manuellen Warengruppenmanagement steckt, und uns an die Arbeit gemacht“, erklärt Lincy T. Elizabeth. „Unser Team hat nur knapp zwei Jahre gebraucht, um diese Innovation Kunden zur Verfügung zu stellen. Damit haben wir den Innovationsgeist der SAP unter Beweis gestellt. Wir sind sehr stolz darauf, welchen Mehrwert Kunden langfristig mit dieser Lösung erzielen können.“

Das Finalisten-Team auf einen Blick

  • Beitrag: SAP Ariba Category Management
  • Team: Salvatore Lombardo, Vikram Pathak, Hong Xu, Roberto Valdovinos, Michael Waugh, Lincy Thankachan Elizabeth, Jason Kirst, Vinay Maathur, Jose Roberto Irion Kuplich, Vinod Kumar Singh Bondili
  • Anzahl der Mitarbeitenden: 10
  • Leistung: Das Team hat ein Marktvakuum genutzt und ein erfolgreiches SAP-Produkt entwickelt, das im August 2023 auf den Markt kam. Die ersten Kunden haben mit der Implementierung begonnen und die Vertriebs-Pipeline ist gut gefüllt. Die Lösung wurde auf der SAP d-com, beim AI Enablement Day und bei Veranstaltungen der DSAG vorgestellt.
  • Auswirkungen: Digitalisierung der strategischen Grundlage von Source-to-Pay-Prozessen, Umsetzung der Strategie der SAP im Bereich Unternehmens-KI durch die Integration kontextbezogener generativer KI, gute Möglichkeiten für die Integration in andere SAP-Lösungen und Partnerangebote und dadurch Ausbau des Partnernetzes
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