Ob eine Brücke einstürzt oder ein querliegendes Schiff einen Kanal blockiert, jede Krise erinnert uns daran, wie wichtig es ist, eine Lieferkette zu haben, die unerwartete Situationen vorhersehen und ausgleichen kann.
In einer verrückten Welt, in der Roboter vor lauter Arbeit die Segel streichen, beliebte Restaurants wegen Mangel an Chicken Wings verklagt werden und die lang ersehnte Spielkonsole auf einem Containerschiff in einem stark befahrenen Kanal stecken bleibt, sind Supply-Chain-Experten gefragt, denn sie wissen besser als jeder andere, wo die Ursachen für die Lieferkettenprobleme liegen. Dazu ist ein komplexes Netzwerk von Prozessen nötig. Schließlich sind vielschichtige Design-, Fertigungs- und Logistikprozesse notwendig, damit Sie zum Beispiel Ihre Lieblingssauce erhalten.
Hier ein Überblick über die effizientesten Praktiken des Lieferkettenmanagements, die Führungskräften im Bereich Supply Chain ermöglichen, an der Spitze des Wettbewerbs zu bleiben.
1. Transparenz schaffen, um Agilität zu ermöglichen
Die erste namentliche Erwähnung des Begriffs „Supply Chain Management“ (Lieferkettenmanagement) erfolgte im Jahr 1982. Seitdem ist es der Kleber, der den Weltmarkt in schwierigen Zeiten und unerwarteten Situationen zusammenhält. Ob eine Brücke einstürzt oder ein querliegendes Schiff einen Kanal blockiert, jede Krise erinnert uns daran, wie wichtig es ist, eine Lieferkette zu haben, die unerwartete Situationen vorhersehen und ausgleichen kann.
Und der entscheidende Faktor, der den Unterschied zwischen Überleben und Erfolg ausmachen kann, ist Transparenz.
Ein umfassender Einblick ist enorm wichtig, um die Hindernisse zu überwinden, die sich sowohl heute als auch morgen in den Weg stellen. Nur sechs Prozent der Unternehmen haben einen vollständigen Überblick über die Abläufe in ihren Lieferketten. Unternehmen, die Silos abbauen und die Zusammenarbeit über Abteilungs- und Unternehmensgrenzen hinweg fördern, können schneller auf Veränderungen oder Störungen reagieren. So sorgen sie für einen nahtlosen Informationsfluss, der zu intelligenteren Entscheidungen und einer effektiveren Zusammenarbeit in den Lieferketten führt.
2. Das Potenzial von KI und ML für strategische Entscheidungen zu nutzen
Künstliche Intelligenz (KI) hat das Potenzial, das Lieferkettenmanagement grundlegend zu verändern. Eingebettet in den operativen Betrieb, ermöglicht die KI eine schnelle Reaktion auf unvorhergesehene Ereignisse und hilft Unternehmen, strategische Entscheidungen zu treffen, die zum Erfolg führen.
Durch das Bereitstellen präziser, aussagekräftiger Echtzeitdaten sorgt die KI für die notwendige Transparenz, die es Fachkräften im Bereich Lieferkettenmanagement ermöglicht, zeitnahe und intelligente Entscheidungen zu treffen.
Leistungsstarke Tools wie zum Beispiel Anomalieerkennung und Sichtprüfung helfen Unternehmen, sich einen Vorsprung zu sichern. Sie sind damit in der Lage, Probleme in Echtzeit zu erkennen und sofort zu reagieren. Außerdem helfen ihnen die Tools, Verschwendung zu reduzieren und die Produktionsqualität insgesamt zu verbessern. Durch die Nutzung von Datenanalysen und Algorithmen für maschinelles Lernen lassen sich mögliche Fehlfunktionen der Geräte und Anlagen verhindern, bevor sie auftreten. Dies erlaubt eine strategische Wartungsplanung und schützt vor kostspieligen Produktionsausfällen und -engpässen.
Im Podcast Future of Supply Chain erklärte Mindy Davis, Vice President des Bereichs Digital Supply Chain Global Marketing bei SAP: „Wir werden in den entsprechenden Buying-Centern vermehrt Lieferketten-Verantwortliche und CEOs sehen, die sich aktiv beteiligen und Entscheidungen für das Unternehmen treffen, damit es in Zukunft überleben und wachsen kann.“
3. Innovationen für eine nachhaltige Zukunft
Heutzutage sind Lieferketten mehr als nur eine Reihe von Verbindungen, denn Themen wie Umweltschutz und Nachhaltigkeit sind in den Mittelpunkt gerückt. Deshalb ist es unerlässlich, Innovationen zu nutzen, um eine nachhaltige Zukunft zu gestalten.
„Die Lieferkette ist der Innovationsmotor für eine bessere Welt. Das ist historisch belegt“, sagte David Vallejo, globaler Leiter des Bereichs Digital Supply Chain bei der SAP im Podcast Future of Supply Chain.
Das Streben nach umweltfreundlicheren Praktiken und geringeren CO2-Emissionen hat deutlich gemacht, dass bei Lieferketten Verbesserungsbedarf besteht. Mit dem steigenden Bedarf an Nachhaltigkeitsdaten, prüfen Entscheidungsträger nun ihre Lieferketten und suchen nach neuen Möglichkeiten, umweltfreundlichere Geschäftspraktiken zu integrieren.
Veränderte Verbraucherpräferenzen haben zu einen Dominoeffekt in den Lieferketten geführt. Eine kürzlich durchgeführte Studie ergab, dass bemerkenswerte 73 Prozent der Verbraucher das Thema Nachhaltigkeit als einen wichtigen Faktor bei ihren Einkäufen betrachten. Um diesen sich wandelnden Anforderungen gerecht zu werden, sollten Unternehmen damit beginnen, nachhaltige Praktiken in Betracht zu ziehen, zum Beispiel die Verwendung umweltfreundlicherer Kraftstoffe, die Verringerung von Emissionen und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten.
Vallejo fügte hinzu: „Letztendlich sind es die Innovationen, die alle industriellen Revolutionen anführen, von Dampfmaschinen über Massenproduktion bis hin zu computergestützten Systemen. Sie haben die Menschen tatsächlich dazu gebracht, besser und verantwortungsbewusster mit dem Planeten umzugehen. Und sie haben zu einer Ära der friedlichen Globalisierung geführt, weil wir aufeinander angewiesen sind.