Ein Unternehmen, das zwar eine Nachhaltigkeitsstrategie verfolgt, aber kein Nachhaltigkeitsmanagement-System implementiert hat, ist wie ein Ruderboot, das ohne Ruder stromaufwärts kommen möchte. Ohne die richtigen Daten, geeignete Tools und einen strukturierten Ansatz für ökologische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Entscheidungen läuft das Unternehmen Gefahr, stromabwärts getrieben zu werden.

Es gibt zwei Gründe, weshalb Unternehmen ein zuverlässiges Nachhaltigkeitsmanagement-System implementieren sollten. Zum einen müssen sie sich zukunftssicher aufstellen, um ihre Lieferkette widerstandsfähiger zu machen. So verschaffen sie sich auch einen Wettbewerbsvorsprung vor der Konkurrenz.

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Zum anderen sind sie gefordert, von einer freiwilligen Berichterstattung auf ein aufsichtsrechtliches Meldewesen umzustellen und dabei zahlreiche neue Gesetzesvorschriften einzuhalten. Vorschriften wie die EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichtserstattung von Unternehmen (CSRD) oder Standards wie die IFRS sehen vor, dass Unternehmen über eine Vielzahl von ökologischen und gesellschaftlichen Nachhaltigkeitsthemen berichten und Maßnahmen zur Steuerung dieser Themen ergreifen. Einigen Quellen zufolge gibt es weltweit mehr als 600 Vorschriften, Standards und gesetzliche Rahmenwerke für die Nachhaltigkeitsberichterstattung – und jährlich werden es mehr.

Was ist ein Nachhaltigkeitsmanagement-System?

Mit einem Nachhaltigkeitsmanagement-System können Unternehmen ihre Kennzahlen und Ziele erfassen und überwachen sowie Informationen zu ihrem Risikomanagement, ihrer Strategie und ihren Governance-Richtlinien offenlegen. Ein solches System ist zugleich ein wertvolles Instrument, das eine zuverlässige und ganzheitliche Sicht für fundierte Entscheidungen im Bereich Nachhaltigkeit bietet. Da Daten zu den CO2-Emissionen eines Unternehmens ein zentrales Element jeder Nachhaltigkeitsstrategie sind, hat die SAP eine Suite von cloudbasierten Lösungen entwickelt, mit denen Unternehmen die gesetzlichen Vorgaben erfüllen und ihre eigenen Ziele voranbringen können.

Ein durchgängiger Ansatz zur Steuerung von CO2-Emissionen

Wie also können Unternehmen mit einem Nachhaltigkeitsmanagement-System auf Basis von SAP-Lösungen ihre CO2-Emissionen und die zugrunde liegenden Faktoren durchgängig steuern? Modulare und integrierte SaaS-Nachhaltigkeitslösungen der SAP helfen Kunden bei der Umsetzung von fünf wichtigen Grundsätzen.

1. Eine zuverlässige Grundlage nutzen und ERP-Daten wiederverwenden

Der Ansatz von SAP ist KI-gestützt und auf ERP ausgerichtet, d. h. es werden integrierte Nachhaltigkeitsdaten aus Cloud-ERP-Geschäftsprozessen genutzt. Indem verschiedene Arten von Geschäftsdaten mit unterschiedlichem Detailgrad zusammengeführt werden, können Kunden beim Übergang von einer freiwilligen Nachhaltigkeitsberichterstattung zu einer gesetzlich vorgeschriebenen Steuerung von CO2-Emissionen unterstützen. Das bietet einen flexiblen und zugleich leistungsfähigen Ansatz, der auf einer hohen Datenqualität und Zuverlässigkeit beruht.

2. Ohne großen Aufwand eine Rundumsicht auf das Meldewesen erhalten

Mit SAP Sustainability Control Tower steht Kunden und Kundinnen ein benutzerfreundliches System zur Erhebung von Daten zur Verfügung, mit dem sie ihren CO2-Fußabdruck auf Unternehmensebene ganzheitlich und umfassend berechnen können. Ab sofort können sie außerdem mit Unterstützung durch KI und auf Basis der vorhandenen ESG-Daten automatisch Berichte zu ihrer Leistung in den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance erstellen lassen.

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3. Wichtige Bereiche detailliert analysieren

Um ausgehend von der Rundumsicht auf das Unternehmen eine genauere Analyse vorzunehmen, können Kunden die Integration in SAP Sustainability Footprint Management nutzen. Dadurch sind sie in der Lage, weitere detaillierte Berechnungen automatisch durchzuführen. Eine Überwachung der Emissionen ist auf Unternehmens-, operativer und Produktebene möglich. Der auf ERP ausgerichtete Ansatz nutzt eine zentrale Datenbasis und berechnet auf der Grundlage von Transaktionsdaten, die direkt aus SAP S/4HANA Cloud ausgelesen werden, einen konsistenten CO2-Fußabdruck auf Unternehmens- und Produktebene. KI kommt ins Spiel, wenn Emissionsfaktoren aus Standarddatenbanken in die Berechnung einfließen sollen. Kunden können eine intelligente Mapping-Funktion nutzen, die mithilfe von KI automatisch Mapping-Vorschläge unterbreitet. Durch die Automatisierung eines zeitaufwendigen manuellen Prozesses lässt sich der Vorgang deutlich beschleunigen. Zugleich liefert die Funktion zuverlässige Ergebnisse, die als Grundlage für Entscheidungen genutzt werden können.

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Das Unternehmen WITTE Automotive setzt SAP Sustainability Footprint Management und SAP Sustainability Data Exchange bereits erfolgreich ein:

„Mit den Nachhaltigkeitslösungen von SAP ist WITTE AUTOMOTIVE nun in der Lage, den CO2-Fußabdruck seines Produktportfolios nach dem Catena-X Rulebook zu berechnen und in einem standardisierten Format auszutauschen.“

– Michael Tworek, Head of Digital Innovations, WITTE Automotive GmbH

4. Ist-Daten mit Lieferanten und Kunden austauschen

SAP Sustainability Data Exchange unterstützt Unternehmen beim Austausch relevanter Daten innerhalb ihrer Lieferkette. Kunden wie WITTE Automotive können fehlende Daten anfordern und Nachhaltigkeitsdaten wie den CO2-Fußabdruck von Produkten mit ihrem Netzwerk austauschen. Durch Unterstützung der PACT-Standards des WBCSD und der Standards von Catena-X in Produkten ist eine konsistente und offene Kommunikation und Verarbeitung von Daten möglich.

5. Die Transformation operativer Geschäftsprozesse und die Umstellung auf eine CO2-Bilanzierung voranbringen

Durch die Flexibilität und den auf ERP ausgerichteten Ansatz der SAP-Nachhaltigkeitslösungen profitieren Unternehmen bei der Datenerhebung von der erforderlichen Detailtiefe, Genauigkeit und Prüfbarkeit. Der berechnete CO2-Fußabdruck von Produkten kann dank der Integration in das SAP Green Ledger in finanzielle Entscheidungen einfließen. Unternehmen sind dadurch in der Lage, die CO2-Emissionen eines Produkts der zu erwartenden Rentabilität gegenüberzustellen. Dabei werden ebenso strenge Rechnungslegungsgrundsätze und -verfahren zugrunde gelegt wie im Finanzwesen. Unternehmen verfügen so über eine verlässliche Datenbasis, mit der sie nicht nur gesetzliche Vorschriften einhalten, sondern durch die Integration zuverlässiger Emissionsdaten in wichtige Geschäftsprozesse ihre Leistung besser steuern können.

Die Daten zum CO2-Fußabdruck von Produkten lassen sich beispielsweise auch in die Lösung SAP Spend Control Tower integrieren. Da in den meisten Unternehmen ein Großteil der erzeugten Emissionen Scope-3-Emissionen sind, werden Beschaffungsprozesse zu einem wichtigen Instrument für die Dekarbonisierung. Mit der integrierten Lösung können Unternehmen die Auswirkungen ihrer Beschaffungsaktivitäten auf ihre CO2-Bilanz analysieren und steuern. So können sie Bereiche mit besonders hohen Emissionen ermitteln und diese Informationen als Grundlage für eine datengestützte Scope-3-Dekarbonsierungsstrategie nutzen.

Sind Sie bereit für die Einführung eines Systems zur Steuerung Ihrer CO2-Emissionen?

Ganz gleich, wo sich ein Unternehmen auf seinem Weg zu mehr Nachhaltigkeit befindet: Mit den Lösungen von SAP für eine durchgängige Steuerung der CO2-Emissionen können Kunden ihre Nachhaltigkeitsinitiativen gezielt voranbringen und die Voraussetzungen für resiliente, zukunftssichere Prozesse schaffen. Dadurch sind sie in der Lage, ihre Berichterstattung zu optimieren und Compliance-Vorgaben zu erfüllen – für einen besseren Umweltschutz und bessere Geschäftsergebnisse.

Mit Nachhaltigkeitslösungen von SAP können Sie nicht nur Ihre CO2-Emissionen steuern und ESG-Berichtspflichten erfüllen, sondern viele weitere Ziele umsetzen. Informieren Sie sich auf unserer Website zum Thema Nachhaltigkeit, wie unsere Lösungen die betriebliche Compliance und die Umstellung auf neue Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung unterstützen.


Gunther Rothermel ist Chief Product Officer und Co-GM von SAP Sustainability.

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