Im Kampf gegen den Klimawandel bringt SAP eine neue Lösung für die CO2-Bilanzierung auf den Markt

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Das Thema Nachhaltigkeit nimmt nach der Coronakrise an Fahrt auf. Eine konsequente CO2-Bilanzierung hilft Unternehmen, den Überblick zu behalten.

Während die Corona-Pandemie unsere Welt noch immer fest im Griff hat, richten CEOs ihr Augenmerk verstärkt auf ein Thema, das viele für eine größere existenzielle Herausforderung als das Corona-Virus halten und das viel zu lange vernachlässigt wurde: den Klimawandel.

COVID-19 hat uns gezeigt, wie verletzlich wir sind. Zugleich ist die Pandemie jedoch auch ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie schnell Länder angesichts einer globalen Bedrohung Kräfte mobilisieren können.

Derzeit sind es ökologische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Kräfte, die Führungskräfte in zahlreichen Branchen dazu veranlassen, Maßnahmen zur Verbesserung der Nachhaltigkeit ihres Unternehmens zu ergreifen. Viele Experten sehen eine ökologisch ausgerichtete Konjunkturbelebung als Chance für die Schaffung einer nachhaltigeren Zukunft, indem wir unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringern und die globale Erwärmung aufhalten. Das Weltwirtschaftsforum hat Unternehmen sogar dazu aufgerufen, beim Kapitalismus auf die Reset-Taste zu drücken.

Nachhaltige Geschäftspraktiken sind gefragt

Der Wandel hin zu nachhaltigeren Geschäftspraktiken wird von Behörden, Verbrauchern, Investoren und auch Mitarbeitern vorangetrieben. Die meisten Unternehmen überwachen und messen bislang lediglich den CO2-Ausstoß ihrer Produktionsanlagen, doch Kunden fordern zunehmend Einblick in den gesamten ökologischen Fußabdruck der von ihnen gekauften Produkte. Kritische Verbraucher kaufen eher bei Unternehmen, die eine solche Transparenz bieten, als bei denen, die ihrer Meinung nach gleichgültig gegenüber Umweltproblemen sind.

Möglicherweise werden künftig nationale und internationale Vorschriften sogar von Unternehmen verlangen, ihre Produkte mit Angaben zu den ökologischen Auswirkungen zu versehen. Um Investoren zufriedenzustellen, müssen Geschäftsführer daher sehr viel mehr tun, als lediglich den Umsatz und Gewinn zu steigern. Immer häufiger müssen sie auch Rechenschaft darüber ablegen, wie sie die „grüne Dimension“ steuern, um die CO2-Bilanz des gesamten Unternehmens zu verbessern.

Die neue Lösung SAP Product Carbon Footprint Analytics

SAP stellte die erste Lösung im Rahmen des Programms Climate 21 vor. Sie soll Unternehmen dabei unterstützen, ihre Abläufe an die Anforderungen einer Geschäftswelt anzupassen, in der Nachhaltigkeit aus strategischer und wirtschaftlicher Perspektive ein Muss ist. Die Bereitstellung von Informationen zur CO2-Bilanz einzelner Produkte beispielsweise in der Konsumgüterindustrie, der chemischen Industrie oder der Öl- und Gasindustrie kann ein sehr komplexes Unterfangen sein, das die Analyse mehrerer Produktionsstätten und Fertigungsschritte voraussetzt. SAP ist jedoch wie kein anderer Softwareanbieter positioniert, Unternehmen bei der Bewältigung bei der CO2-Bilanzierung dieser Herausforderung zu unterstützen.

„Climate 21 deckt die durchgängigen Geschäftsprozesse ganzer Unternehmen und Branchen ab und verkörpert damit das Intelligente Unternehmen“, erklärte Thomas Saueressig, Mitglied des Vorstands der SAP SE und Leiter des Bereichs SAP Product Engineering, den Teilnehmern der SAPPHIRE NOW.

Seit fast 50 Jahren vertrauen Unternehmen jeder Größenordnung und Branche auf SAP-Lösungen für das Enterprise Resource Planning, um ihren Umsatz zu steigern, Kosten zu senken, Ressourcen besser zu nutzen, Lieferketten zu optimieren und den Kundenservice zu verbessern. Viele der Daten, die zur CO2-Bilanzierung erforderlich sind – etwa Stücklisten, Daten zum Energieverbrauch, Beschaffungs- und Stammdaten –, befinden sich bereits in SAP-Systemen. SAP-Lösungen werden außerdem genutzt, um die Komplexität solcher Projekte zu bewältigen.

„Die Entwicklung von Software, mit der Unternehmen in einem dynamischen und heterogenen regulatorischen Umfeld ihre Emissionen messen und erfassen sowie geeignete Maßnahmen ergreifen können, ist Teil unserer DNA“, führte Thomas Saueressig in einem Artikel aus. SAP-Lösungen für die CO2-Bilanzierung sind jedoch keine Zusatzfunktion für bestehende Anwendungen, sondern integraler Bestandteil des digitalen Kerns. Die Erfassung von CO2– und anderen Treibhausgasemissionen ist lediglich ein weiterer Faktor in den Geschäftsabläufen eines Unternehmens.

CO2-Bilanzierung in der gesamten Wertschöpfungskette

Mit SAP Product Carbon Footprint Analytics lassen sich die CO2-Emissionen für die Produkte eines Unternehmens nach Produktionsstätte, Profitcenter oder Kostenstelle erfassen und darstellen. Die Anwendung basiert auf SAP S/4HANA, der SAP Analytics Cloud und der SAP Cloud Platform und macht die CO2-Emissionen eines Produkts in der gesamten Wertschöpfungskette einschließlich Produktion, Rohstoffen, Energieverbrauch und Transport sichtbar. Hersteller können außerdem auch Daten aus Produktdatenbanken und Drittlösungen heranziehen, um die an verschiedenen Stellen der Wertschöpfungskette entstehenden Emissionen zu analysieren und nachzuvollziehen.

Wird ein bestimmtes Produkt an mehreren Standorten gefertigt, kann beispielsweise durch einen Vergleich der einzelnen Aktivitäten in der Wertschöpfungskette festgestellt werden, wie viel CO2 bei der Fertigung an den jeweiligen Standorten erzeugt wird. Der Einblick in den ökologischen Fußabdruck schafft die Voraussetzungen für eine gezielte Verringerung der Treibhausgasemissionen. Hersteller können mithilfe der Daten Simulationen durchführen, um diesen Fußabdruck gemäß den Anforderungen der Käufer zu optimieren.

„Unser Ziel ist es, Transparenz im Hinblick auf sämtliche Treibhausgasemissionen in der Wertschöpfungskette über Branchen, Grenzen, Produkte und Dienstleistungen hinweg zu schaffen“, erklärte Toby Croucher, der den Bereich Solution Management for Climate 21 and Sustainability bei SAP leitet. „Indem wir für Transparenz der CO2-Emissionen bis hin zum Verbraucher sorgen, ermöglichen wir ein klimabewusstes Einkaufen und Konsumieren.“

Die Informationen zum ökologischen Fußabdruck von Waren und Dienstleistungen können am Ende der Wertschöpfungskette auch den Verbrauchern zur Verfügung gestellt werden, damit sie ihre Kaufentscheidungen nicht nur auf Basis der Qualität oder der Kosten eines Produkts treffen. So könnte sich ein Verbraucher, der ein Fahrrad kaufen möchte, die CO2-Bilanz der Felgen aus Belgien, des Titanrahmens aus Taiwan, der Nabenschaltung aus den USA und der Reifen aus Deutschland sowie den gesamten ökologischen Fußabdruck des an seinen lokalen Händler gelieferten Fahrrads anzeigen lassen.

Gemeinsame Innovationsprojekte für mehr CO2-Transparenz und besseren Klimaschutz

Neben Maßnahmen zum Klimaschutz im eigenen Unternehmen arbeitet SAP im Rahmen gemeinsamer Innovationsprojekte auch mit anderen Unternehmen zusammen, die in ihrer Branche Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit sind und erkannt haben, dass sie ihre Umweltauswirkungen weiter verringern müssen.

Döhler ist ein weltweiter Hersteller, Vermarkter und Anbieter technologiebasierter natürlicher Ingredients, Ingredient Systems und integrierter Lösungen für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Das Unternehmen hat vergangenen Monat als erster Kunde die Lösung SAP Product Carbon Footprint Analytics implementiert.

Wir werden an dieser Stelle weitere Unternehmen vorstellen, die ihre grüne Dimension durch verantwortungsbewusstes Handeln erfolgreich verbessern.