Mit S/4HANA for Group Reporting nutzt die DEVK eine integrierte Konsolidierungslösung für Abschlusserstellung und Berichterstattung. Die Anwendung vereint Konsolidierung, Analytik und Reporting in einer einzigen Lösung.
Im Mai 2021 haben wir im SAP News Center darüber berichtet, wie der Versicherungskonzern DEVK innerhalb von nur 17 Monaten und als erster der Branche SAP S/4HANA eingeführt hat. Dabei stand von Beginn an auch auf der Agenda, mittelfristig weitere Prozesse in SAP S/4HANA abzubilden.
Auf diesem Weg ist die DEVK jetzt einen großen Schritt vorangekommen: Seit Dezember 2021 ist mit SAP S/4HANA for Group Reporting auch eine integrierte Konsolidierungslösung für Konzernabschlusserstellung und Konzernberichterstattung im Einsatz, die die bisherige non-SAP Konsolidierungssoftware vollständig ablöst. Mit dieser Plattform ermöglicht SAP schnellere Finanz- und Konzernabschlüsse bei maximaler Transparenz. Die Anwendung ist vollständig in SAP S/4HANA integriert und vereint Konsolidierung, Analytik und Reporting in einer einzigen Lösung.
Eine separate Lösung, die unterschiedliche Datenmodelle und Abschlussprozesse aufwendig zusammenführt, ist damit entbehrlich.
Zum Jahreswechsel ist die Arbeitsbelastung immer sehr hoch
Stattdessen entsteht durch die Nutzung des Universal Journals unter SAP S/4HANA ein „Single Point of Truth“ für Daten auf Einzel- und Gruppenebene. „Die Ganzheitlichkeit ist einer der Hauptgründe, warum wir uns für diese Lösung entschieden haben,“ sagt Alexander Stabenow, Hauptabteilungsleiter KINEX, Rechnungswesen und Zentrale Anwendung Partner der DEVK.
Die Daten sämtlicher Gesellschaften des Versicherers, die in SAP bilanzieren – circa 20 von 60, unter ihnen alle großen, zentralen – werden automatisch und kontinuierlich ins Group Reporting geladen. „Wir sind damit deutlich flexibler als früher“, so Daliborka Stjepanovic, Leiterin der Abteilung Rechnungswesen bei der DEVK. „Gerade zum Jahresende ist die Arbeitsbelastung immer sehr hoch. Und da hilft es uns enorm, wenn der Abschlussprozess auch dadurch vereinfacht wird, dass vieles schon vorher übers Jahr verteilt geschehen ist.“
Für alle nicht SAP-geführten Gesellschaften haben die Verantwortlichen eine Bot-Lösung implementiert, die so genannte Reporting Packages automatisiert einliest.
Weniger Schnittstellen und keine redundante Datenhaltung
Die beschriebenen Strukturen erleichtern der DEVK auch das Bilanzieren nach Solvency II. Die EU-Richtlinie ist 2016 in Kraft getreten und hat die Anforderungen an Eigenmittelausstattung und Risikomanagement von Versicherungsunternehmen verschärft sowie ihre Publikationspflichten erweitert.
So verlangt Solvency II unter anderem quartalsweises Bilanzieren. Auch das geschieht jetzt im Group Reporting automatisiert – und nicht mehr händisch mit Hilfe von Excel Reporting.
Insgesamt beschert die Einführung von S/4HANA for Group Reporting der DEVK
- vereinfachte Abstimmungsprozesse,
- höhere Transparenz und Nachvollziehbarkeit,
- Reduktion von Schnittstellen und Wegfall redundanter Datenhaltung,
- eine deutlich bessere Datenqualität – unter anderem weil Einzel- und Gruppenabschlüsse dasselbe Datenmodell verwenden,
- insgesamt schnellere Finanz- und Konzernabschlüsse.
„Ich denke, dass auch SAP dabei einiges gelernt hat“
Alternativ zur Einführung des Group Reportings hätte die DEVK in vorhandene Strukturen investieren können – allerdings wäre das mit relativ viel eigener Entwicklungsarbeit verbunden gewesen. Hinzu kommt, dass die Mainstream-Wartung für die klassischen Lösungen in den kommenden Jahren ausläuft oder sie nach einer Übergangsfrist abgelöst wird.
Nachdem die Beteiligten dann im Rahmen einer Vorstudie die Eigenschaften des SAP Group Reportings unter die Lupe genommen hatten, fiel die Entscheidung zu dessen Gunsten aus. Partner sowohl bei dieser Vorstudie als auch bei der späteren Einführung war die ConVista Consulting AG aus Köln, mit der die DEVK bereits seit 2010 zusammenarbeitet. Die Erfahrungen waren hier durchweg positiv, und es ist gelungen, das Projekt im vorgesehenen Zeitplan umzusetzen.
Gelegentlich Probleme bereitete allerdings die Tatsache, so DEVK-Hauptabteilungsleiter Alexander Stabenow, „dass das Group Reporting Tool ursprünglich eher auf Industrieunternehmen zugeschnitten ist und wir für die Anforderungen eines Versicherungskonzerns deshalb einige Anpassungen vornehmen mussten.“
Alles habe gut geklappt, so Stabenow, und sowohl ConVista als auch SAP hätten bei Bedarf immer schnell und flexibel geholfen. „Außerdem denke ich, dass auch SAP bei dem Projekt einiges gelernt hat.“
Und die Zukunft? „Wir wollen auf jeden Fall alle noch vorhandenen Workarounds ablösen,“ erklärt Daliborka Stjepanovic, Leiterin der Abteilung Rechnungswesen bei der DEVK. Außerdem solle in Kürze auch SAP Analysis for Microsoft Office zum Einsatz kommen, ein Add On, „das unser Berichtswesen für den Konzernabschluss weiter optimieren und deutlich bessere Analyse- und Auswertungsmöglichkeiten bereitstellen wird als die bisher genutzten,“ so Stjepanovic.
Steckbrief DEVK
Die DEVK gehört mit ca. 1.200 Geschäftsstellen und rund 7.500 Menschen im Innen- und Außendienst zu Deutschlands großen Versicherern für Privatkundschaft. So ist das Unternehmen mit Sitz in Köln nach der Anzahl der Verträge bundesweit viertgrößter Hausrat- sowie fünftgrößter Pkw- und sechstgrößter Haftpflichtversicherer. Vor über 135 Jahren von Eisenbahnern für Eisenbahner gegründet, kümmert sich die DEVK heute um bundesweit rund 4,2 Millionen Kundinnen und Kunden mit mehr als 15,5 Millionen Risiken in allen Versicherungssparten.