Quality Awards 2023 – herausragendes Management in Deutschlands SAP-Projekten prämiert

Anlässlich der SAP Quality Awards 2023 wurden am 7. Juni die Gewinner endlich wieder „zum Anfassen“ in der SAP Arena ausgelobt. Die Veranstaltung zur Siegerehrung fand am Rande eines anschließenden Helene-Fischer-Konzertes statt, zu dem die Teilnehmer ebenfalls eingeladen waren.

In seiner Keynote dankte Sven Mulder den Kunden für das konstante Vertrauen in die SAP-Lösungen und betonte die hier wieder sichtbare Leistung der SAP-Partner für die bestmögliche Implementierung.

Um die besten Projekte des vergangenen Jahres zu ermitteln, prüfte das Team des SAP Quality Managements Deutschlands sowie zahlreiche zuvor informierte SAP-Partner sicher weit über 100 „Go Lives“ auf preisverdächtige Kundenprojekte.

Insgesamt vier Kategorien kamen zustande. „Die Kategorien teilen die Projekte lediglich in „Gewichtsklassen“ für einen fairen Vergleich. Ausschlaggebend für den Preis sind aber in jeder Kategorie allein die zehn SAP Qualitätskriterien”, betonte Irini Kalamaris, die Leiterin des Jury-Teams ist.

So wurden Großprojekte von kleineren Projekten unterschieden und eine weitere Kategorie trug diesmal den auffallend zahlreichen Implementierungen von SAP SuccessFactors Rechnung.

Neu war die Suche nach Projekten im Rahmen der Sustainability, welche als vierte und künftig sicher weiterhin bedeutsame Kategorie gebildet wurde. Die Vorauswahl lies nur Projekte zu, welche nachweisen konnten, dass sie mit echter Einsparung von natürlichen Rohstoffen einhergingen, dem eng gefassten Begriff der Nachhaltigkeit also. Gleichzeitig sollte auch in dieser Sonderkategorie die Qualität der Projektführung außerordentlich hoch sein. Daher gab es hier fast folglich nur zwei stolze Gewinner.

In der Kategorie “Business Transformation” wurden folgende Projekte als „Winner“ ausgezeichnet:

• Das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel projektierte nicht allein die Ablösung des alten ERP, sondern auch die Anbindung von SAP Ariba im Helmholtz-Verbund (13 Zentren) sowie des Dokumenten-Management-Systems als Teilprojekte. Der durch den Implementierungspartner GISA GmbH vorgefertigte „SAP S/4HANA Master für Forschungseinrichtungen“ ermöglichte dem GEOMAR den umfassenden Scope in nur 8 ½ Monaten zum Go Live zu bringen. Auf diese Weise konnte GEOMAR seine Produktivität erhöhen, Forschungsvorhaben transparenter machen und dabei Kosten besser erkennen. Die Jury überzeugte darüber hinaus die positive Projektkommunikation mit Teamgeist aller Beteiligter und die maßgeschneiderten Implementierungsmethoden.

• Die SAP-S/4HANA-Implementierung der Uhlmann Pac-Systeme GmbH & Co. KG. als Lagerverwaltungs- und Materialflusssystem für automatisierte Kleinteile und Palettenlager sowie ein Kardex Liftsystem am Standort Laupheim. Zusammen mit dem Partner IGZ Ingenieurgesellschaft für logistische Informationssysteme GmbH wurde in 17 Monaten Laufzeit auch die Neukonzeption der bestehenden Prozesse erreicht, wie automatische Auftragseinlastung und Auslagersteuerung der Kommissionieraufträge. Weitere Optimierungspotenziale sind beispielsweise die vollumfängliche Integration von MM-Lagerorten sowie die Übernahme von logistischen Prozessen aus dem ERP in das EWM-Umfeld. Die Jury begeisterte, wie es dem Projektteam gelang das „Gehirn“ der Lagerabläufe auszutauschen und das ohne zeitweilige Abstriche in Tempo oder Qualität.

• Die J. Wagner GmbH in Markdorf als deutsche Gesellschaft der WAGNER Group implementierte die SAP Commerce Cloud für alle ihre kundenbezogenen Prozesse mit dem Ziel, den besten B2B-Web Shop auf dem Markt aufzubauen. Mit dem Partner Sybit GmbH wurde zunächst die globale Plattform entwickelt und bei drei WAGNER-Landesgesellschaften nach 18 Monaten eingeführt. Derzeit im Go live befindet sich eine stark adaptierte Variante für die Handwerkermarke Titan in den USA. Für 2023 sind noch drei weitere Portale geplant. Die Nutzerfreundlichkeit für seine B2B-Kunden konnte WAGNER damit auf das höchste Niveau heben, was die Nutzungsstatistiken belegen. Die Jury beeindruckte besonders die Ausführung agiler Testpakete zur Verwirklichung des akkuraten Anspruchs an das Projekt.

Die Kategorie “Rapid Time to Value”

• Inovan GmbH & Co. KG, eine Division der Prym Group hat seine Vertriebsprozesse standardisiert und transparent gemacht und damit Effizienz und Geschwindigkeit in den Vertriebsprozessen gesteigert. MHP Management- und IT-Beratung GmbH unterstützte als Partner die sechs-monatige Implementierung der Lösung, die nun als zentrales Hauptsystem für alle relevanten Kunden- und Vertriebsprozesse innerhalb aller INOVAN-Werke dient. Die Jury überzeugte wie unmittelbar nach dem Go Live spürbar und messbar war, dass die neue Vertriebsmethodik für Schnelligkeit, Transparenz und Standardisierung sorgt.

• Die HELLER Services GmbH führte ihre Kunden in ein völlig neuartiges Ersatzteilmanagement ein, um Zeit wie Aufwand zu reduzieren und die Genauigkeit im Bestellprozess zu erhöhen. Partner All for Ones CX’s Own-IP Lösungen und der 3D Equipment Viewer waren wichtiger Teil der ansonsten mit dem Migration Tool for Cloud Integration SAP 3D Visual Enterprise Viewer und project „Spartacus“ in sechs Monaten erstellten Lösung. So können Kunden das richtige Ersatzteil im digitalen Zwilling sowohl über die Bauteilstruktur als auch visuell über ein 3D-CAD-Modell finden. Der Jury imponierte besonders, dass die Software intuitiv und so barrierefrei wie möglich ist, um den Nutzern den Schulungsaufwand zu ersparen.

• Scheurich GmbH & Co. KG hat sein bestehendes SAP-S/4HANA-System mithilfe der SAP Business Technology Platform um eine hochintegrative Dropshipping Cloudlösung erweitert und seine Vertriebsprozesse verbessert. Mit Partner CONCETO Business Integration GmbH wurde die Lösung in sechs Monaten für die sechs Cockpit Nutzer implementiert. Damit kann in Zukunft schneller auf die sich ständig ändernden Marktanforderungen reagiert werden. Auch komplexere Prozessbestandteile (z.B. Storno- und Retourenmanagement) können nun effizienter abgebildet werden. Die Jury honorierte die Implementierung und Durchführung automatisierter Tests während der Entwicklung, welche die Motivation steigerten, eine hohe Produktqualität zu gewährleisten.

• Follmann Chemie hat Rise with SAP S/4HANA Cloud schon früh genutzt, um mit dem Partner Innovabee GmbH in vier Monaten die gesamte SAP-S/4HANA-Landschaft in die SAP S/4HANA Private Cloud zu bringen. Die Rollout-Zeit von B2B-Verbindungen mit externen Geschäftspartnern wie Spediteuren, Lagerstandorten oder Logistikdienstleistern wurde dank der SAP Business Technology Platform (BTP) erheblich optimiert. Neben einer signifikanten Senkung der Total Cost of Ownership profitierte Follmann Chemie durch drastische Performanceverbesserungen der SAP-S/4HANA-Cloud-Technologie insbesondere für MRP-Reporting im batch. Die Jury freute sich über die erreichte Prozess-Optimierung durch die Verlagerung in die Cloud. So wurden viele Standardaufgaben auf Dienstleister verlegt.

Die Kategorie “SAP Success Factors Solution” bündelt folgende überzeugende Gewinner-Projekte:

• Die HR-Systemlandschaft der Grenke AG, eines globalen Finanzierungspartners für KMU, war aufgrund des starken internationalen Wachstums sehr heterogen. Daher beschloss man, die HR-Geschäftsprozesse in 33 Ländern für rund 2.000 Mitarbeitende mit SAP SuccessFactors zu harmonisieren. Zusammen mit dem SAP-Beratungshaus Empleox GmbH wurden wesentliche Ziele erreicht: Mitarbeitende können nun jederzeit mobil auf die zentrale HR-Plattform zugreifen und Daten bearbeiten, auf Lernkurse zugreifen oder Urlaub beantragen. Wesentlich für das externe Recruiting ist eine neue Karriereseite im einheitlichen Look & Feel und in sieben Sprachen. Der Jury gefiel, wie Grenke sowohl Mitarbeitende als auch Bewerber in den Mittelpunkt stellte. Mit dieser ganzheitlichen Ausrichtung ist man für das geplante Wachstum bestens gerüstet.

• Die Yunex GmbH hat nach der Ausgliederung aus Siemens sein eigenes Employee Lifecycle Management für künftig 3.100 Mitarbeiter auf Basis von SAP SuccessFactors innerhalb eines kurzen Zeitraums von einem Jahr aufgestellt. Mit Partner Zalaris Deutschland GmbH wurden HR-Core und Payroll, SAP SuccessFactors, die BTP-Integration in SAP S4/HANA mit Payroll sowie Zalaris PeopleHub projektiert. So gelang mit einem wesentlich kleineren HR-Team eine Vielzahl von Mitarbeitenden zu betreuen, indem Yunex wo immer möglich, Cloud-Lösungen und ESS/MSS-Szenarien einsetzte und Prozesse automatisierte. Die Jury honorierte, wie innerhalb der gesetzten Frist hohe Qualitätsmaßstäbe gesetzt wurden, die offensichtlich zum Erfolg verhalfen und Grundlage weiterer Optimierung sein werden.

• Mit der Einführung von SAP SuccessFactors für rund 25.000 Mitarbeiter harmonisierte und vereinfachte die Brose Gruppe ihre weltweiten HR-Prozesse. Gemeinsam mit dem Partner MHP Management- und lT-Beratung GmbH und dessen Transformationsansatz wurden in drei funktionalen Schritten Prozesse in HR-Core & Admin, Recruiting & Onboarding, Performance & Talent Management, Compensation, Self-Services for Time Management und Document & Case Management implementiert. Durch die Änderung der Zusammenarbeit und die Automatisierung von Prozessen wurde administrativer Aufwand reduziert und der Service für die Beschäftigten erhöht. Die Jury war überzeugt, dass die Digitalisierung der HR-Prozesse hier auf ein neues Niveau gehoben wurde, von wo aus auch die zukünftigen Verbesserungen in der globalen Personalarbeit erleichtert werden.

In der Kategorie “SAP Sustainability” schafften es zwei beachtliche Projekte nach ganz vorn:

• Die Wittenstein SE hat mit SAP Product and REACH Compliance (SAP PRC) seinen Prozess für die SCIP-Meldung automatisiert und seine Produktzusammensetzung für mehr Nachhaltigkeit transparent gemacht. Mit Partner SAP Consulting gelang das Projekt in vier Monaten für rund 2.500 Nutzer. Es ist nun möglich, die Zusammensetzung der Produkte bis zur untersten Produktstruktur auf die Einhaltung der aktuellen Vorschriften und Richtlinien für jedes Zielland, jeden Markt und jeden Kunden zu überprüfen und dabei auch auf nachhaltigere Materialien umzustellen, was die Jury für diese Kategorie die Daumen hoch heben lies.

• Die Deutsche Bahn AG führte ein zentrales SAP S/4HANA EHS für mehr als 30.000 Betriebsstandorte ein und schaltete einzelne Altsysteme und manuelle Prozesse ab. Mit eigenem IT Partner DB Systel GmbH wurde das ca. 3-jährige Projekt für zunächst 16.000 Nutzer abgeschlossen. Die Ablösung manueller Prozesse, der direkte Zugriff auf die Kalenderfunktionen der betriebsärztlichen Dienstleister, die Digitalisierung der Gefährdungsbeurteilungen und die Standardisierung der Hauptprozesse waren letztlich der Schlüssel zum Erfolg und nicht zuletzt wegen der ersparten Papiermengen auch der Schlüssel für die Nachhaltigkeit meint auch die Jury.

Wir wünschen den Gewinnern auch in Zukunft viel Erfolg, den Projekt-Teams den weiteren Einsatz ihrer wertvollen Projekterfahrungen im Unternehmen und nicht zuletzt den Implementierungspartnern die wegen ihres professionellen Beitrags hoch verdiente Referenz auf diese bilderbuchartigen Projekte.