RHI Magnesita, weltweit führender Anbieter von Feuerfestmaterialien, setzt auf modernste Technologien. Damit meistert er extreme Temperaturen. Mit Investitionen in Nachhaltigkeit und Digitalisierung optimiert das Unternehmen seine Prozesse und fördert das Wachstum in der Industrie.

Feuerfestmaterialien sind Materialien, die extrem hohen Temperaturen standhalten und chemische Beständigkeit gegen aggressive Substanzen aufweisen. Selbst bei hohen Temperaturen behalten sie ihre Stabilität und Festigkeit bei. Sie ermöglichen unseren modernen Lebensstil. Nichts, was wir als Baumaterial für die Welt um uns herum verwenden – Stahl, Glas, Zement, Papier oder Aluminium – lässt sich ohne sie herstellen.

Sie kommen in Hochöfen, Brennöfen, Verbrennungsanlagen und Reaktoren sowie für die Herstellung von Schmelztiegeln und Gussformen für das Formen von Glas und das Gießen von Metallen zum Einsatz. In allen Industrieprozessen, bei denen hohe Temperaturen vorkommen, sind sie unverzichtbar.

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„Unsere Mission ist: Innovation bei 1.200 °C und mehr“, so Gustavo Franco, Chief Customer Officer bei RHI Magnesita, dem weltweit führenden Anbieter von Feuerfestmaterialien. Im Rahmen seines Vortrags bei der SAP-Konferenz für die Prozessindustrie und natürliche Ressourcen erläuterte Franco, wie Feuerfestmaterialien unter widrigsten Bedingungen bei Temperaturen von 1.200 °C und deutlich höher ihre Stabilität und Festigkeit beibehalten. So können Materialien beim Verbrennen, Schmelzen, Strahlen, Brennen, Verschmelzen und Formen sicher verarbeitet werden. Zudem schützen sie Anlagen wie Hoch- und Brennöfen vor thermischer, mechanischer und chemischer Belastung.

Besondere Herausforderungen

RHI Magnesita stellt über 120.000 Produkte für diese extremen Bedingungen her und strebt dabei jeweils die individuell besten Lösungen für die Kunden an. Die Produktpalette reicht dabei von Ziegeln und Verfüllmassen bis hin zu Absperrschiebern, Düsen und Stopfen – mit einer Lebensdauer von ein paar wenigen Zyklen am Tag bis hin zu zehn Jahren. Die Rohstoffe für ihre Herstellung sind Magnesit und Dolomit, und beide müssen fachgerecht verarbeitet werden. Der Schmelzpunkt von Schmelzmagnesia liegt bei über 2.800 °C.

Die drei Hauptelemente machen die Lieferkette bei der Herstellung von Feuerfestmaterialien ausgesprochen komplex. Das erste ist geologischer Natur – die Herkunft der Rohstoffe. Das zweite ist der Fertigungsprozess selbst. Das dritte die Logistik bei der Beschaffung und Instandhaltung. Magnesit kommt beispielsweise vor allem in Russland, Nordkorea und China vor. In Ländern wie Brasilien und den USA finden sich nur wenige kleinere Reserven. Damit ist die Industrie stark von den Beziehungen zu China abhängig.

RHI Magnesita stellt Feuerfestmaterialien für die Bereiche Stahl, Zement, Glas, Nichteisenmetalle, Energie und alle Industrien mit Hochtemperaturprozessen in der Fertigung her. Die Rohstoffverarbeitung, der Fertigungsprozess sowie der Transport und die Lieferung von Feuerfestprodukten an Kunden auf der ganzen Welt erfordern einen erheblichen Energieverbrauch und verursachen damit große Mengen an Emissionen.

Im Gegensatz zu anderen Industrien, in denen immer mehr Rohstoffe recycelt werden, um den Verbrauch von neuen Rohstoffen zu senken, lässt sich in der Herstellung von Feuerfestmaterialien kaum etwas einsparen.

„Zwei Drittel unserer verkauften Produkte werden verbraucht. Die Ziegel und Auskleidungen in den Brennöfen sind extrem hohen Temperaturen ausgesetzt und verschleißen nach einer gewissen Zeit“, erläutert Franco. „Das Recycling aller Reststoffe sollte verpflichtend sein, aber das ist schwierig. Reststoffe bzw. die einzelnen Ziegel müssen von Fachleuten von Hand verlesen werden und dabei getrennt gehalten werden, damit es nicht zu einer Kreuzkontamination von Mineralien kommt.“

Abfall redzuieren und wenige Rohstoffe verbrauchen

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Zweifellos geht dieser aufwendige und gefährliche Prozess mit hohen Risiken im Hinblick auf Sicherheit und Qualität einher. Personal für die harte manuelle Arbeit zu finden, ist schwierig, und die Beschäftigten benötigen fachliche Schulung und Spezialausrüstung. „Für unsere Kunden ist das ein großes Problem, daher haben wir spezialisierte Wartungsservices und -prozesse entwickelt, um ihnen dabei zu helfen“, berichtet Franco.

Um die zentralen Probleme – Abfall zu reduzieren und möglichst wenig neue Rohstoffe abbauen zu müssen – zu lösen, investiert das Unternehmen in großem Umfang in Zukäufe und Robotertechnologien. Hiermit soll die erforderliche Infrastruktur entwickelt werden. Damit soll die Sammlung und das Recycling von Ziegeln wirtschaftlich vertretbar zu sein und sich CO2-Emissionen senken.

RHI Magnesita als branchenweiter Vorreiter

Dies steht auch im Einklang mit der Mission von RHI Magnesita, Kreislaufprozesse voranzubringen und im Hinblick auf die nachhaltig möglichst schnelle Dekarbonisierung der Abläufe branchenweiter Vorreiter zu sein. Mit jährlichen Investitionen von rund 80 Millionen US-Dollar in F&E (das Unternehmen investiert mindestens 2,2 Prozent des Umsatzes in F&E und in das technische Marketing) entwickelt es neue Technologien zur Senkung von CO2-Emissionen.

Zudem werden Möglichkeiten entwickelt, Sekundärrohstoffe wiederzuverwenden. Diese haben vielleicht nicht exakt dieselben Eigenschaften wie die Primärrohstoffe, aber können die jeweilige Funktion trotzdem erfüllen. Das Unternehmen arbeitet darüber hinaus mit Branchenpartnern zusammen, um neue Lösungen mit erneuerbaren Energien und Wasserstoff-Energienetze zu entwickeln. Vor fünf Jahren hatte sich RHI Magnesita verpflichtet, bis 2025 15 Prozent recycelte Materialien zu verwenden, und hat in diesem Jahr bereits 13,2 Prozent erreicht.

Digitale Lösungen treiben die Transformation voran

Bisher hatte das Unternehmen mehrere Datenplattformen und ERP-Lösungen eingesetzt. Aufgrund der Marktvolatilität nach der Pandemie, die sowohl aufseiten der Lieferkette als auch bei der Nachfrage herrschte, wurde das Unternehmen in regionale Geschäftseinheiten umstrukturiert. Hierfür wiederum mussten Daten und Prozesse über verschiedene Standorte hinweg integriert werden. Zudem richtete man mehrere Funktionen mit einer soliden Zentrale zur Informationsverarbeitung und -steuerung ein. Mit SAP S/4HANA als Basis hat RHI Magnesita seine digitale Transformation begonnen, um diese Herausforderung zu bewältigen.

Schnelle Anpassung an Vorschriften möglich

Das versetzt das Unternehmen in die Lage, Komplexität zu vermindern, weiteres Wachstum zu fördern und möglicherweise das gesamte Potenzial der KI auszuschöpfen. RHI Magnesita wird zu einem weltweit standardisierten, datengesteuerten Unternehmen. Effiziente Prozesse ermöglichen eine schnellere Anpassung an Vorschriften. Außerdem an veränderte Marktbedingungen und die Anforderungen der Kunden. Und schließlich sorgt die Automatisierung für mehr Präzision und vermeidet die Fehler der manuellen Bearbeitung.

„Mit unserer neuen Datenkonnektivität haben wir Algorithmen entwickelt, durch die wir unseren Kunden genauer sagen können, wann sie Wartungsprozesse und Reparaturen einleiten müssen“, so Franco. „Uns ist klar geworden, dass nicht nur wir nicht so digital waren, wie wir dachten, sondern auch unsere Kunden. Durch die Digitalisierung können wir effizienter zusammenarbeiten.“


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