SAP News Center

Kann eine Kreislaufwirtschaft helfen, die Meere von Abfall zu befreien?

Beim Kampf gegen den Klimawandel ist die SAP in einer einzigartigen Position: Der Softwarekonzern hat die Daten, Lösungen und die richtigen Mitarbeiter, Partner und Kunden.

Wäre es nicht toll, wenn wir einen Weltwassertag feiern könnten, an dem die Meere frei von Plastik sind? Das mag nur Wunschdenken sein, wenn man überlegt, dass jedes Jahr fast neun Millionen Tonnen Plastik in unseren Meeren landen. Doch es gibt Hoffnung.

Der Wegwerfhabitus unserer linearen Wirtschaft hat zu einer wachsenden Rohstoffverknappung und zu massiven Umweltproblemen geführt, vor allem durch Kunststoffe. Jährlich werden fast 300 Millionen Tonnen Plastik produziert. Die Hälfte davon für Einwegartikel.

Kunststoffe tragen außerdem zur Erderwärmung bei. Denn sie erzeugen Treibhausgase, wenn sie unter dem Einfluss von Sonnenlicht zerfallen oder verbrannt werden. Eine Erwärmung von nur einem halben Grad kann zu einer existenziellen Krise führen, von der wir uns kaum eine Vorstellung machen können. Die Folgen wären verheerend: extreme Hitze, Anstieg der Meeresspiegel, Artensterben und ein dramatischer Rückgang der Ernte- und Fischereierträge.

Aber die Krise kann überwunden werden. Greta Thunberg, das schwedische Mädchen, das Schüler weltweit zu Schulstreiks ermutigt, um so auf die globale Erwärmung aufmerksam machen, sagte in ihrem TED-Vortrag: „Wir haben bereits alle Fakten und Lösungen. Wir müssen nur endlich aufwachen und etwas verändern.“

Aufruf zum Handeln am Weltwassertag

Glücklicherweise haben Bürger, Behörden und Unternehmen auf der ganzen Welt das Problem mittlerweile erkannt. Und Lösungen gibt es auch.

„Jeder Einzelne von uns ist für das Klima verantwortlich“, sagt Hein Wagner, der für die SAP ein inspirierender Botschafter in Sachen Nachhaltigkeit ist. Wagner, der von Geburt an blind ist, ist davon überzeugt, dass man alles erreichen kann, was man sich vornimmt – sogar eine schier unmögliche Aufgabe wie der Kampf gegen den Klimawandel. „Es ist nie zu spät, etwas zu unternehmen, um das Blatt zu wenden.“

Ein positives Ergebnis dieser sich verschärfenden Krise ist der zunehmende Trend weg von einer Wegwerfwirtschaft hin zu einer Kreislaufwirtschaft, die Ressourcen und Umwelt schont.

„Mich inspirieren besonders intelligente Unternehmen, die bestehende Ressourcen ausschöpfen und gleichzeitig ihre Abhängigkeit von neuen Rohstoffen verringern und Abfälle minimieren“, sagt Wagner.

Circular Economy For a Clean Ocean

Click the button below to load the content from YouTube.

Intelligente Unternehmen handeln nachhaltig

Eines dieser inspirierenden Unternehmen ist Meliá Hotels. Die spanische Hotelkette hatte einen jährlichen Verbrauch von 22 Millionen Plastikflaschen. Anfang letzten Jahres kündigte das Unternehmen an, Plastik-Einwegprodukte in allen Meliá-Hotels abzuschaffen. Die Absicht, Abfälle zu verringern oder ganz zu vermeiden, die die Umwelt stark belasten, ist Teil der Umweltstrategie des Unternehmens. Dazu gehört auch der Umstieg auf das Modell der Kreislaufwirtschaft.

Ein weiterer Vorreiter ist der Veolia-Konzern, ein weltweit führendes Unternehmen im Wasser-, Abfall- und Energiemanagement. Der Konzern hat ein Kreislaufmodell eingeführt, um Meere und Ozeane zu schützen. Ziel ist dabei, die Verschmutzungen vom Lande aus zu verringern, zu verhindern, dass Abfälle in die Meere gelangen, und Plastikmüll in neue Ressourcen umzuwandeln. Für ein effiziente Unternehmenssteuerung setzt Veolia ANZ nun in Zusammenarbeit mit IBM SAP S/4HANA als digitalen Kern ein.

Kreislaufwirtschaft: das lineare Denken korrigieren

Es gibt zahlreiche Belege dafür, dass die Welt den fortschreitenden Klimawandel durch den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft stoppen kann.

Laut dem Circularity Gap Report 2019 des niederländischen Thinktanks Circle Economy, sind nur neun Prozent der Weltwirtschaft zirkulär. Dies bedeutet: Von den rund 93 Milliarden Tonnen Mineralien, fossilen Brennstoffen, Metallen und Biomasse, die in den Wirtschaftskreislauf gelangen, werden jedes Jahr nur neun Prozent wiederverwendet. Nach Berechnungen von Circle Economy entstehen 62 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen bei der Gewinnung, Verarbeitung und Herstellung von Gütern, die den Bedürfnissen der Gesellschaft dienen. Hiervon ausgenommen sind die Emissionen aus Landnutzung und Forstwirtschaft. Und die übrigen 38 Prozent werden bei der Auslieferung und Nutzung der Produkte und Services freigesetzt.

Recycling, effizientere Ressourcennutzung und zirkuläre Geschäftsmodelle bieten enorme Chancen, Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass ein systematischer Ansatz für die Umsetzung dieser Strategien den Ausschlag im Kampf gegen die globale Erwärmung geben würde.

Es bleibt jedoch noch viel zu tun, wenn wir in der gesamten Unternehmenswelt Abfälle vermeiden wollen. Wie also am besten vorgehen?

Weitergabe von Daten für intelligente Lösungen

Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels zu ergreifen ist eines der UN-Nachhaltigkeitsziele. Wie Meliá und Veolia, engagieren sich heute viele Unternehmen auf der ganzen Welt für die Erreichung dieser Ziele – für eine bessere Zukunft unseres Planeten. Aber alleine können sie es nicht schaffen. Hier ist gemeinsames Agieren wichtig.

Ein Wegbereiter in diesem Bereich ist der UK Plastics Pact, ein zukunftsweisendes Kooperationsprojekt mit dem Ziel, eine Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe zu schaffen. Der Pakt bringt Unternehmen entlang der gesamten Plastik-Wertschöpfungskette mit der britischen Regierung zusammen. Bis 2025 wollen sie gemeinsam sicherstellen, dass alle Kunststoffverpackungen recycelbar, kompostierbar oder wiederverwendbar sind. Gemeinsam mit SAP hat die Organisation die SAP Plastics Cloud geschaffen, eine Plattform, um Daten aus der gesamten globalen Lieferkette zusammenzutragen.

„Die Plattform ist ein entscheidendes Werkzeug bei der Lösung des Problems, denn in der Plastik-Lieferkette werden so viele Informationen erzeugt. Aber es gibt keine Möglichkeit, auf diese Daten zuzugreifen, sie zu verwalten oder zu analysieren“, erklärt Stephen Jamieson, Leiter des Bereichs Analytics and Insight UK and Ireland bei SAP. „Wir gehen Partnerschaften mit allen Unternehmen ein, die von diesem Problem betroffen sind, und nutzen unsere SAP-Leonardo-Technologien, die auf maschinellem Lernen basieren. So sind wir in der Lage, Echtzeitdaten zu nachhaltigem Konsum und Nachhaltigkeitszielen auszutauschen und gleichzeitig sicherzustellen, dass Verschwiegenheit und Datenschutz gewahrt bleiben.“

„Initiativen wie der UK Plastics Pact können sehr effektiv sein, denn sie vereinen alle Beteiligten – Unternehmen, Einzelhändler, Hersteller, Recycler, Nichtregierungsorganisationen, Regierungen und örtliche Behörden“, betont Wagner. „Das lässt uns hoffen, dass wir Herausforderungen dieser Größenordnung meistern können.“

Mit Unternehmen wie Veolia und Meliá Hotels und wegweisenden Initiativen wie dem UK Plastics Pact für „Zero Waste“ könnte es sein, dass wir in nicht allzu ferner Zukunft an einem Weltwassertag aufwachen und die Meere frei von Plastik sind.

Die mobile Version verlassen