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SAP Ariba Live 2019: Wir sind auf dem Weg zum intelligenten Unternehmen, und die Grundlage bildet Intelligent Spend Management

Feature

Bei der SAP Ariba Live kamen Tausende Beschaffungsexperten zusammen, um den Status quo in Frage zu stellen und tiefgreifende Veränderungen einzuläuten.

Die Eröffnungsveranstaltung begann mit einem Kaleidoskop aus farbenfrohen Tänzerinnen und Tänzern, die das Ariba Network symbolisierten, in dem inzwischen jährlich drei Billionen US-Dollar umgesetzt werden. Zahlreiche Kunden und hochrangige Führungskräfte stimmten das Publikum auf die drei Hauptthemen des Events ein: Innovation, Geschäftsergebnisse und Nachhaltigkeit.

„Wir lösen Ihre geschäftlichen Herausforderungen und Probleme. Dabei geht es weniger um Produkte und Technologien als darum, in den Unternehmen, für die wir arbeiten, etwas zu bewegen“, erklärte Barry Padgett, President von SAP Ariba und SAP Fieldglass. „Wir sind auf dem Weg zum intelligenten Unternehmen, und die Grundlage bildet Intelligent Spend Management. Intelligent Spend Management ist Intelligenz in Sinne von maschinellem Lernen, Robotik und neuronalen Netzen. Aber bei Intelligenz geht es auch um Know-how … darum, wie wir aus Erfahrung gewonnene Informationen – Know-how – mit all den operativen Daten verbinden können, die wir verwalten.“

Intelligent Spend Management in der Beschaffung

Eine beeindruckende Präsentation zu diesem Thema hielt Norbert Riezler, Senior Vice President und Chief Procurement and Sustainability Officer bei der Las Vegas Sands Corporation. Er legte dar, wie die Mitarbeiter und Lieferanten des Unternehmens – insgesamt etwa 12.000 – mit SAP Ariba die jährlichen Beschaffungsausgaben in Höhe von rund 2,4 Milliarden US-Dollar für die erstklassigen Resorts des Unternehmens überall auf der Welt verwalten.

„Wir haben SAP Ariba aus zwei Gründen eingeführt: Kontrolle und Ausgabentransparenz“, erklärte Riezler. „Abgesehen von Anpassungen an regionale Vorschriften haben wir keine Änderungen am System vorgenommen. Die Technologie hat uns wirklich dabei geholfen, unser Unternehmen erfolgreicher zu machen und die Norm unserer Branche mit bahnbrechendenden Neuerungen herauszufordern.“

Als Erfolgsrezept empfahl Riezler dem Publikum, die leitenden Führungskräfte im gesamten Unternehmen von dem System zu überzeugen, sicherzustellen, dass das Beschaffungswesen während und nach der Einführung eng eingebunden wird, und die Prozesse auf die Software abzustimmen.

Als rund um die Uhr und an 365 Tagen im Jahr aktives Unternehmen kauft die Las Vegas Sands Corporation immens vielfältige Produkte und Dienstleistungen ein, angefangen bei Baustoffen über Chips, Spielautomaten und Möbel für die Resorts bis hin zu Sicherheitsleistungen sowie Land-, Luft- und Wassertransport. Riezler erzählte, dass das Unternehmen als führend im Klima- und Wasserschutz anerkannt sei.

„Wir kaufen alles über SAP Ariba ein“, führte Riezler aus. „Und wir nutzen SAP Ariba auch, um nachhaltiger zu werden. Wir klassifizieren damit die Produkte und Dienstleistungen, die wir einkaufen, ob das nun Fisch und Meeresfrüchte aus nachhaltiger Herkunft, FCS-zertifiziertes Papier, ökologische Reinigungsmittel oder NLB-Leuchten sind.”

Ist künstliche Intelligenz Freund oder Feind im Einkauf? 

Das Potenzial künstlicher Intelligenz war Thema bei einem interessanten Gespräch zwischen Tifenn Dano Kwan, Chief Marketing Officer bei SAP Ariba, Tamara McCleary, CEO von Thulium, und Kathy Hinton, Gründerin und President von Agilitology. All drei waren sich einig, dass KI bereits allgegenwärtig und eng mit dem menschlichen Leben verwoben ist – auch dem Einkauf.

Die drei Führungskräfte bestätigten, dass maschinelles Lernen einen wichtigen Trend im der Logistikabwicklung darstellt und vertrauenswürdige Partner eine große Rolle spielen, doch sie sprachen auch offen über die Herausforderungen. Laut Hinton wollen Kunden besser verstehen, wie sie innovativ sein und dabei den Geschäftsbetrieb aufrechterhalten können, der jederzeit von revolutionären Veränderungen erfasst werden kann. „Das ist der Prozess der digitalen Transformation“, meinte McCleary. „Innovation verlangt Risikobereitschaft … sich zu trauen, die Dinge ganz anders anzugehen als früher.“

Hinton merkte an, dass die größten Innovationshindernisse hausgemacht sind und von den internen Mitarbeitern ausgehen. Sie nannte „KI“ das Schlagwort des Jahres. Als aber McCleary nachfragte, ob KI Freund oder Feind sei, antwortete sie mit „Ja“.

„Wie schafft man es, dass alle an einem Strang ziehen? Wie sichert man sich die Unterstützung des Topmanagements für die Logistikfunktion … und wie überzeugt man das Topmanagement, dass es betriebswirtschaftlich sinnvoll ist, diese Initiativen zu finanzieren und den Leuten durch den Wandel zu helfen?“, fragte Hinton. „In der Logistikabwicklung müssen wir Innovation fördern und belohnen, und wir müssen den Mitarbeitern erlauben, Risiken einzugehen.“

McCleary merkte an, wenn die Beschaffungsprozesse eines Unternehmens bereit für die digitale Wirtschaft seien, dann seien sie auch bereit für KI. „Die Überwachung von Anlagen über das IoT, Big-Data-Benchmarking, die Ermittlung von Lieferantenrisiken, KI-Chatbots als Hilfe bei der Bezugsquellenfindung … und auf maschinellem Lernen basierende Ausgabenklassifizierung bringen bereits das Ausgabenmanagement bei Nischenprodukten voran …Menschliche Arbeitskräfte müssen umfassend geschult werden … und eine starke Datenbasis ist für das maschinelle Lernen extrem wichtig. CRM- und Finanzsysteme müssen vollständig integriert sein, damit alle Daten zugänglich sind, die man für strategische Entscheidungen braucht.“

Vision einer nahtlosen Einkaufserfahrung

Darren Koch, Chief Product Officer bei SAP Ariba, demonstrierte in Echtzeit, wie das Unternehmen Daten und KI-basierte Mustererkennung verwendet, um die Vision des autonomen Netzwerks Wirklichkeit werden zu lassen. Das von ihm gezeigte Beispiel, in dem er über seine mobile App einen Ersatz für sein defektes Mikrofon bestellte, zeigte deutlich, wie das neue Benutzererlebnis für Unternehmen aussieht.

„Wir helfen Unternehmen, … am Arbeitsplatz dieselbe nahtlose Erfahrung und höchsten Bedienkomfort zu genießen wie auf privaten Geräten“, betonte Koch. „Mit dem weltweit größten Geschäftsnetzwerk … bringen wir Käufer und Lieferanten zusammen, um intelligenten Handel zu ermöglichen. Wir bei der SAP haben enorme Ressourcen – ERP mit SAP S/4HANA und Intelligent Spend Management mit der Kombination von SAP Ariba mit SAP Concur und SAP Fieldglass.“

Ken Male, Gründer und CEO von SAP-Ariba-Partner CXO Nexus, gesellte sich zu Koch, um vorzuführen, wie die intuitive, visuelle Plattform seines Unternehmens Entscheidern im Topmanagement umfassende Einblicke in die Lieferantenausgaben eröffnet.

„Wir verhelfen Unternehmen zu mehr Effizienz, indem wir KI und maschinelles Lernen auf [ihre] Lieferantenausgaben anwenden und somit Daten bereinigen und klassifizieren“, erläuterte Male. „Auf einer gemeinsamen Kooperationsplattform erhalten sie einen Gesamtüberblick über ihre Ausgaben und befinden sich somit in einer besseren Verhandlungsposition gegenüber den Lieferanten.“

Wünsche erfüllen und größere Träume haben

Padgett schloss die Keynote mit dem Hinweis, dass die Beschaffung dieselben Erwartungen erfüllen müsse, die die Menschen auch als Verbraucher haben.

„Das sind vielleicht nicht gerade Raumschiffe, Roboter oder Androiden, die im Haus herumlaufen. Es könnte auch einfach sein, dass der Benutzer das bekommt, was er angefordert hat. Das ist es ja, was wir als Verbraucher erleben“, sagte Padgett. „Intelligenz basiert auf Wissen. Wir haben enorme Summen investiert, um Wissen in jede einzelne Anwendung zu integrieren, die von der SAP entwickelt und ausgeliefert wird.“

Bezug nehmend auf das Thema der letztjährigen SAP Ariba Live und die drei Billionen US-Dollar, die jährlich im Ariba Network umgesetzt werden, ließ Padgett das Publikum wissen, dass 12 Monate später das Potenzial der Beschaffung noch größer geworden ist.

„Wir als Gemeinschaft haben die Verantwortung, nicht nur zu träumen, sondern die Träume auch in die Tat umzusetzen“, betonte er. „Wir wollen ökologische Nachhaltigkeit und ethische Geschäftspraktiken fördern. Wir wollen Zwangsarbeit in unseren Logistikketten ausmerzen. Wir wollen Unternehmen fördern, die von Angehörigen ethnischer Minderheiten oder von Frauen geführt werden. Wir brauchen etwas kühnere Träume … um die Kreativität von Menschen außerhalb dieser vier Wände, von Lieferanten und Partnern, zu nutzen … Wir wollen nicht einfach das Volumen steigern, sondern echte Wertschöpfung erzielen.“