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New Yorker Start-up Rex nutzt Big Data für die Tiergesundheit

Mit der systematischen Auswertung von Daten gelingt einem Start-up der Durchbruch in der Tiergesundheit.

Die letzten Wochen waren turbulent für Amado Guloy, Gründer und CEO von Rex Animal Health. Die ersten Monate des Jahres sind wie im Flug vergangen – mit dem Gewinn des 2019 Innovation Showcase auf dem Animal Health Investment Forum in London, der Teilnahme an der SAP.iO Foundry in New York und der Führung seines Unternehmens im Silicon Valley.

Guloy war seit jeher klar, dass er sich im Berufsleben der Nachhaltigkeit widmen wollte. Der Filipino-Amerikaner der ersten Generation trat in die Fußstapfen seines Vaters. Er machte an der Northwestern University einen Abschluss in anorganischer Chemie und Materialchemie. Danach ging er in die Pharmaindustrie. Persönliche Erfahrungen mit den Lücken in der Tiergesundheitsversorgung spornten seinen Unternehmergeist an. Alles begann mit Sir Francis Drake, Guloys geliebtem Schnauzer-Yorkshire-Mix. „Meinem Hund ging es sehr schlecht, und es dauerte lange, bis man herausfand, was ihm fehlte“, erinnert sich Guloy. „Durch diese Erfahrung wurde mir klar, dass die Tiermedizin immer noch sehr undurchsichtig ist. In gewissem Maße ist sie eher so etwas wie eine Kunst als eine präzise Wissenschaft.“

Guloy beschloss, eine Gesundheitsmanagementplattform für Begleit- und Haustiere zu entwickeln, und gründete Rex. Als er sich in die Materie vertiefte, erkannte er, dass eine solche Technologie sehr viel umfassender Anwendung finden konnte, vor allem in der Viehwirtschaft: „Ich habe gesehen, dass mangelnde Biosicherheit in Viehbeständen im Zusammenhang mit dem Krankheitsmanagement die Lebensmittelsicherheit gefährdet. Angesichts der zunehmenden Bedrohung, die Antibiotikaresistenzen in Viehbeständen für die Gesundheit des Menschen darstellen, wollte ich mich darauf konzentrieren.“

Viel Potential beim Thema Tiergesundheit

Tiergesundheit ist ein Wachstumsmarkt. Schätzungen zufolge dürfte bis 2026 eine Marktgröße von 69 Milliarden US-Dollar erreicht werden. Doch bei der Erforschung und dem Management von Krankheiten hält sich der technologische Fortschritt in der Branche sehr in Grenzen, besonders in der Viehwirtschaft. In landwirtschaftlichen Betrieben entlang der Logistikkette werden riesige Mengen von genetischen Daten und Gesundheitsdaten – oftmals in Papierform – gesammelt. Meist werden diese aber nicht intensiv genutzt, um die Tiergesundheit zu verbessern und zu einer Präzisionsmedizin zu gelangen.

Angesichts dieser strukturellen Probleme in der Branche verfolgt die Plattform von Rex einen dreigleisigen Ansatz. Dieser soll die Proteinversorgungskette transparenter machen und Forschung und Entwicklung (F&E) mit der Endverbrauchererfahrung verbinden:

Seit der Unternehmensgründung 2015 haben 23 Geschäftskunden in ein paar Tausend landwirtschaftlichen Betrieben in den USA, Südamerika und Südostasien Rex erprobt, und die Erfolgsgeschichten sind schier unglaublich. „Am spannendsten war ein Fall aus der Geflügelwirtschaft“, erzählt Guloy. „Ein Unternehmen verlor Hunderttausende Hühner. Was man für eine Antibiotikaresistenz gehalten hatte, stellte sich schließlich als Gendefekt heraus, gegen den man dann einen Nahrungszusatz geben konnte. Das wäre nicht möglich gewesen, hätten wir nicht die Daten zur Gesundheit und Fütterung mit den genetischen Daten der Tiere an einem zentralen Ort zusammenführen können.“

Accelerator-Programm fördert Start-ups

Um das Unternehmenswachstum weiter zu fördern, stieß Guloy im Januar 2019 zur SAP.iO Foundry New York. Rex ist eines von acht Start-ups, die am Accelerator-Programm für junge Technologieunternehmen teilnehmen. Zur derzeitigen Gruppe vom Winter 2019 gehören Unternehmen, die Lösungen entwickeln, die für einen Arbeitsalltag ohne Vorurteile (Business Beyond Bias) stehen oder Nachhaltigkeit fördern.

In enger Zusammenarbeit mit Mentoren und dem Branchenteam der SAP denkt Guloy darüber nach, den Funktionsumfang von Rex zu erweitern: „Als wir uns für SAP.iO Foundries bewarben, wollten wir ursprünglich lernen, wie wir mit unserer Datenlösung in nachgelagerten Teilen der Lebensmittelkette noch mehr erreichen können. Tatsächlich stießen wir aber auf sehr interessante Chancen in vorgelagerten Teilen der Lebensmittelkette. Besonders an der Schnittstelle zwischen Pflanzen und Vieh, wo wir verstehen wollen, wie sich die Pflanzengenetik auf die Viehproduktion auswirken kann. Wir gelangen damit weiter in die vorgelagerten Bereiche, aber wir haben wirklich die Chance, auf die gesamte Lebensmittelkette vom Bauernhof bis zum Teller Einfluss zu nehmen.“

Guloy freut sich auf den Rest des Programms: „Wir konzentrieren uns darauf, uns bei den Kunden breiter aufzustellen und mit der Hilfe der SAP weitere Analysemodule zu entwickeln. Die Zukunft hält noch viel mehr Aufregendes bereit.“ Besonders gespannt blickt er auch dem Demo Day am 24. April entgegen: „Die Gespräche, die wir bisher geführt haben, haben uns auf die Idee gebracht, das Unternehmen in Rex AG Labs umzubenennen.“

Erfahren Sie mehr über Rex Animal Health und die Start-ups, die an SAP.iO Foundries teilnehmen.

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