Um die Gesundheit der Bürger zu gewährleisten, setzt sich das Unternehmen &ever für den Anbau von pestizidfreien Produkten ein.

Trägt das Essen von Salat tatsächlich zu einem gesunden Lebensstil bei? Nicht wirklich, denn weltweit werden 5,6 Milliarden Pfund Pestizide zur Herstellung von frischem Grünzeug verwendet. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation ist  die Aufnahme von Rückständen dieser Pestizide mit dem Risiko von Krebs und anderen schwerwiegenden Gesundheitsproblemen verbunden. Um die Gesundheit der Bürger zu gewährleisten, setzt sich das Landwirtschaftsunternehmen &ever für einen nachhaltigen Anbau von pestizidfreien grünen Produkten ein.

Vertikale Farmen – die Zukunft der Landwirtschaft

&ever (früher Farmers Cut) ist eine Hamburger Firma, die hochwertigen Salat in Innenräumen kultiviert und dabei sparsam mit natürlichen Ressourcen umgeht. Die Farmen haben eine vertikale Struktur und sind in Form und Größe leicht skalierbar, sodass sie unter allen Klimabedingungen und an jedem Ort auf der Welt betrieben werden können.

Frische und Nährwert ihrer Lebensmittel haben für &ever höchste Priorität. Mark Korzilius, Gründer und Chief Strategy Officer von &ever, erklärt, dass grüne Blätter den größten Teil ihres Nährwerts verlieren können, wenn sie in Chlor gewaschen und mehrmals gekühlt, sodann verpackt und länger gelagert werden, bevor sie zum Transport auf die Straße gelangen.  &ever löst dieses Problem und versorgt die Bürger mit frischen Produkten, indem es das sogenannte „Ernte auf Abruf“ – oder „Vom Hof zur Gabel“ – Modell verwendet. In diesem Fall erreichen die Produkte den Kunden mit intakten Wurzeln.

The Future of Farming

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The Future of Farming

Die neu eröffnete Farm in Kuwait

Die erste kommerzielle &ever Farm wurde gerade in Kuwait eröffnet. Die Anlage wird bald mitten in der kuwaitischen Wüste das ganze Jahr über frischen Salat produzieren – bis zu 550 Kilo pro Tag – und erzielt schnellere Wachstumszyklen als herkömmliche Farmen, die von den Wetterbedingungen abhängig sind.

Die Innenbereichfarmen von &ever fördern auch neue Anbautechnologien. „Wir haben das System ‚Dryponics‘ erfunden, eine einzigartige Methode zum Anbau von Salat in Innenräumen“, sagt Dr. Henner Schwarz, Co-CEO von &ever. Wussten Sie, dass selbst Lebensmittel, die als „biologisch“ gekennzeichnet sind, viele verschiedene Pestizide enthalten können? Der Projektingenieur von &ever in Kuwait, Rami Safareni, erzählt, dass die grünen Produkte von &ever  sogar „besser als biologisch“ sind. Das Unternehmen kann über 250 verschiedene Pflanzentypen produzieren mit dem Einsatz von:

  • 90 Prozent weniger Wasser
  • 60 Prozent weniger Dünger
  • keinen Pestiziden

Dank der kontrollierten Atmosphäre  in der Anlage muss der Salat nicht gewaschen werden. Er wird unmittelbar vor dem Verzehr geerntet, um eine hohe Nährstoffdichte und Qualität zu gewährleisten. Um die Reinheit der Pflanzen zu demonstrieren, probieren Mark und sein Team ein paar Salatblätter direkt aus den Kultivierungsschalen.  „Es ist ein verbreitetes Missverständnis, dass Pflanzen vom Feld kommen“, erklärt Mark und weist darauf hin, dass Salat heutzutage hauptsächlich in Gewächshäusern angebaut wird. Mit seiner speziellen Anbautechnik macht &ever die Produktion in Metropolen möglich und erlaubt es Konsumenten, grünen Salat zu essen, der schmeckt als hätten sie ihn gerade aus dem eigenen Garten geerntet.

Vom Hof bis zur Gabel

Kuwait Citys einzigartige Mischung aus lokalen Aromen und internationalen Gerichten macht sie zu einer der  kulinarisch interessantesten Städte weltweit. Die erste Restaurantkette in Kuwait, die von den &evers Produkten profitiert, wird das japanische Restaurant Ora sein, das NOX Management gehört. Faisal AlMeshal, Geschäftsführer von NOX, weist darauf hin, dass die Restaurants zum ersten Mal lokal beliefert werden: „Früher haben wir alle unsere Salate hauptsächlich aus Europa importiert, jetzt haben wir eine lokale Lösung, die leckerer und frischer ist.“ Faisal fügt hinzu, dass die lokale Versorgung es ihm ermöglicht, Logistikkosten zu sparen und Abfall zu minimieren – kurz: eine bessere Wahl für den Planeten zu treffen.

Die Technologie dahinter

Dank fortschrittlicher Technologie können die vertikalen Farmen von &ever den gesamten Produktionsprozess komplett digital steuern. „Unsere Produktionsplanung basiert vollständig auf der SAP Business Technology Platform, mit der wir die Produktion entsprechend den Anforderungen und Kapazitäten der Farm optimieren können“, sagt Dr. Jan-Gerd Frerichs, Chief Technology Officer bei &ever.

IoT-Sensoren und Edge Computing-Geräte erfassen Daten an mehreren hundert Datenpunkten im gesamten Gewächshaus und überwachen die Aussaat und Keimung sowie wichtige Parameter wie Kohlendioxid, Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftstrom. Unterstützung bei der Implementierung und Entwicklung von Software für das Projekt fand &ever bei IBsolution — einem strategischen SAP-Partner. „Wir haben zu den Zielen von &ever beigetragen, indem wir innovative Lösungen auf der SAP Cloud Platform bereitgestellt haben, damit ihre Gewächshäuser mit wenigen Mitarbeitern bei maximaler Auslastung verwaltet werden können. Es ist großartig die ersten Ergebnisse unserer Partnerschaft hier in Kuwait zu sehen.“, sagt Loren Heilig, Geschäftsführer bei IBsolution. Der SAP-Lösungsarchitekt Daniel Degraf erklärt, dass die von den Sensoren gesammelten IoT-Daten in der SAP HANA Datenbank gespeichert und mithilfe von Logistik- und Produktionsanwendungen der SAP Cloud Platform analysiert werden.

Aufbauend auf dem Erfolg des Projekts in Kuwait, plant &ever weitere nachhaltigere Farmen in Städten mit ungünstigen Klimabedingungen in Afrika und Asien zu eröffnen. Das Unternehmen strebt nach Minimierung des ökologischen Fußabdrucks, während es Millionen von Menschen mit frischen Nahrungsmitteln versorgt.

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Video and podcast by Angela Klose