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Low-Code-/No-Code-Entwicklung und Automatisierung stärken die Widerstandskraft von Unternehmen

In seinem Blog erläutert SAP Chief Technology Officer Jürgen Müller, wie Programmieren mit Low-Code/ No-Code-Lösungen vereinfacht wird.

Es ist schon lange her, dass Entwickler alles von Grund auf manuell programmieren mussten. Ich erinnere mich noch gut. Als ich 2007 eine Doktorandenstelle als IT Systems Engineer am Hasso-Plattner-Institut antrat, war vieles anders als heute.

Seit dieser Zeit steigt die Nachfrage nach professionellen Entwicklern schneller, als die Zahl der Informatiker, die weltweit ausgebildet werden können. Eine Herausforderung, die nach neuen Arbeitsmethoden verlangt. So kamen  zunehmend Bibliotheken und ähnliches zum Einsatz, um nicht immer wieder denselben Code schreiben zu müssen. Eine Arbeitsweise, die den Entwicklern hilft, Zeit zu sparen und flexibler zu reagieren.

Heute hält dieser Trend an und zeigt sich in den Low-Code- und No-Code-Lösungen (LCNC) für Anwendungsentwicklung, Erweiterungen, Experience Management und durchgängiger Prozessautomatisierung. COVID-19 wird als Beschleuniger der digitalen Prozessautomatisierung gesehen. Und das ist natürlich auch der Fall. Aber es war bereits ein sich stark entwickelnder Sektor. LCNC-Lösungen, die die Arbeit von Mitarbeitern digitalisieren und automatisieren, sind ein gutes Mittel, die Widerstandsfähigkeit des Unternehmens zu stärken. Die Pandemie zeigt deutlich, welche Vorteile eine solche Agilität bringt und treibt somit die Akzeptanz weiter voran. Ein Beispiel hierzu ist die robotergesteuerte Prozessautomatisierung (Robotic Process Automation, RPA). Bis 2022 werden laut Gartner 90 Prozent der großen Unternehmen weltweit diese Technologie in irgendeiner Form eingeführt haben.

Entwickler können sich dank Automatisierung auf wichtige Projekte konzentrieren

Das Ziel dieser Technologien ist es, Personalressourcen intelligenter zuzuweisen und dem Endanwender – dem professionellen Entwickler sowie dem Nutzer mit technischem Verständnis – die Möglichkeit zu geben, sich auf wertvollere Tätigkeiten zu konzentrieren und von der Digitalisierung und Automatisierung ihrer Prozesse zu profitieren. LCNC ist schneller, effizienter und gibt professionellen Entwicklern Zeit für komplexere Bereiche wie Sicherheit und große Migrations-/Integrationsprojekte. Besonders wichtig ist, dass LCNC und Automatisierungstechnologie im täglichen Betrieb eines großen Unternehmens Systemausfälle verhindern und für Reaktionsfähigkeit sorgen. Mit genau festgelegten Workflows und Zuständigkeiten sind sie wichtige Bausteine für bessere Compliance und Governance.

Automatisierungsplattformen wie die SAP Business Technology Platform bieten Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil.

Da Großunternehmen noch zukunftssicherer werden wollen, sehen sie LCNC und Automatisierungsplattformen als unmittelbare Chance, die sich am Horizont abzeichnet. Außerdem hat Gartner ermittelt, dass 50 Prozent der großen Unternehmen planen, bis 2024 eine LCNC-Plattform als eine ihrer strategischen Anwendungsplattformen einzuführen.1 LCNC-Plattformen bieten hauptsächlich Tools und Services für das einfache Einrichten und Konfigurieren von Prozessen und Workflows. Automatisierungsplattformen hingegen bieten Unternehmen die Möglichkeit, wiederkehrende manuelle Aufgaben auf einfache Weise zu automatisieren. Zunächst werden papiergebundene Prozesse durch digitale Workflows abgelöst und dann lassen sich digitale Assistenten nahtlos in von Menschen geleitete Prozesse einfügen.

Ganzheitlicher Ansatz bei Business Process Intelligence

Mit jahrzehntelanger Erfahrung und Prozessexpertise in vielen Branchen und Geschäftsbereichen ist die SAP gut aufgestellt, um ihren Kunden das Know-how und die Tools bereitzustellen, die sie benötigen, um mehr Abläufe mithilfe von LCNC zu automatisieren und ihre digitale Transformation voranzutreiben. Wir haben uns mit der SAP Business Technology Platform (SAP BTP) und Citizen-Developer-Produkten für die Optimierung von Geschäftsprozessen einen Namen gemacht. Dazu zählen SAP Workflow Management und SAP Intelligent RPA. Zudem haben wir unsere Wettbewerbsfähigkeit durch die jüngsten Akquisitionen von Signavio und AppGyver weiter ausgebaut.

Signavio unterstützt die SAP in ihrem Versprechen, Kunden auf ihrem Weg zum intelligenten Unternehmen zu begleiten – durch einen ganzheitlichen Ansatz und Technologie im Bereich Business Process Intelligence. Signavio erweitert die vorhandenen Funktionen und ermöglicht uns, standardisierte Prozess-KPIs, umfassende Benchmarking-Daten, Process Mining, Customer Journey Mapping, User Behavior Mining und Customer Experience Analysis bereitzustellen. Für die Anwender bedeutet dies, dass wir ihnen eine vollständige Sicht auf jeden Geschäftsprozess bieten und ihnen Empfehlungen geben, wie identifizierte Probleme gelöst und Änderungen effizient vorangetrieben werden können.

AppGyver ist eine wegweisende No-Code-Entwicklungsplattform mit einer starken Entwickler-Community. Sie ergänzt die SAP-Produkte und die ihrer Partner und rundet somit das Angebot für Citizen Developer ab. Der cloudbasierte Builder zum Erstellen von Web-Apps und mobilen Apps ist extrem einfach und dennoch äußerst leistungsstark. Benutzer können logische Abläufe beliebiger Komplexität visuell erstellen, auf native Gerätefunktionen zugreifen und über OData-Services und andere REST-API-Integrationen den Zugriff auf SAP-Daten und -Services (und weitere Drittanbieter-APIs) ermöglichen.

Darüber hinaus arbeitet die SAP bereits mit Mendix zusammen, um professionellen Entwicklern eine Low-Code-Entwicklungsumgebung anzubieten, mit der sich die Entwicklung vereinfachen und beschleunigen lässt. Mendix und AppGyver erweitern die SAP BTP mit absoluter Flexibilität und Funktionen, die es Geschäftsanwendern ermöglichen, Web-Apps und mobile Anwendungen zu entwickeln – von Low-Code bis zu No-Code.

Bessere Prognosen, geringerer Verwaltungsaufwand durch Prozessautomatisierung

Mit diesen Ergänzungen unseres starken Portfolios sind wir mit der SAP BTP bestens positioniert, um viele Kunden bei ihrem digitalen Wandel und der durchgängigen Prozessautomatisierung zu unterstützen. So konnte zum Beispiel die Murphy Oil Corporation mithilfe der SAP Business Technology Platform deutliche Produktivitätssteigerungen und Verbesserungen bei der Prognoseplanung erzielen – insbesondere durch die Nutzung von SAP Workflow Management und SAP Intelligent RPA. Die Standardisierung von Prozessen führte zu einer besseren Entscheidungsfindung. Und dank detaillierterer Trendanalysen sanken die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen um 25 Prozent.

Auch in Zukunft wird sich die IT-Landschaft verändern. Aber die Nachfrage nach professionellen Entwicklern wird hoch bleiben und weiterhin steigen. Unternehmen verfolgen ihre Mission – mehr Schnelligkeit und Agilität im Hinblick auf die Mitarbeiter (die Citizen Developers) – ständig weiter. Sie sind die künftigen Treiber für den Ausbau der digitalen Möglichkeiten. Das breite Spektrum an SAP-Technologien, unsere Prozessexpertise in allen Geschäftsbereichen und die hochwertigen Daten, die über SAP-Systeme laufen, sind wichtige Vorteile, die wir in Lösungen für unsere Anwender umzusetzen wissen und die sich bei unseren Kunden in messbaren Ergebnissen niederschlagen. Während wir eine einheitliche, offene Plattform mit einem Marktplatz für das Intelligente Unternehmen schaffen, können Kunden, Partner und Cloud-Anwender darauf zählen, dass SAP für Zukunftssicherheit, Agilität und Widerstandsfähigkeit steht.


[1] Magic Quadrant for Enterprise Low-Code Application Platforms, Gartner, 8..August 2019

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