Die Digitalisierung nimmt inzwischen auch im Mittelstand rasant an Fahrt auf. Ganz vorne mit dabei: die sächsische miunske GmbH. Der Nutzfahrzeugausrüster stellt mit SAP S/4HANA die Weichen für weiteres Wachstum und eine intelligente Zukunft.
Die miunske GmbH ist mit rund 70 Mitarbeitern ein eher kleiner Mittelständler, in der Nutzfahrzeugbranche allerdings eine wohlbekannte Größe: Überall auf der Welt setzen Hersteller von Bau- und Landmaschinen sowie Nutzfahrzeugen auf die Systemkomponenten des 1996 gegründeten Familienbetriebs. Die Innovationskraft des Oberlausitzer Unternehmens ist immens: Erst kürzlich brachte miunske ein innovatives Multifunktionsrelais für Fahrzeuge auf den Markt und investierte rund 1,4 Millionen Euro in eine neue Fertigungslinie für Leiterplatten. „Unsere Vision ist, dass eines Tages in jedem Nutzfahrzeug und in jeder Arbeitsmaschine ein Stück miunske steckt“, sagt Katrin Miunske, die das Unternehmen seit 2014 in zweiter Generation führt. Die Chancen dafür stehen gut: Aktuell hat miunske mehr als 16.000 Artikel und elektronische Lösungen im Angebot, Tendenz steigend.
Bestehende ERP-Lösung wird aktuellen Anforderungen nicht mehr gerecht
Kein Wunder also, dass die Zeichen bei dem sächsischen Fahrzeugausrüster auf Wachstum stehen: Seit 2012 hat sich die Zahl der Mitarbeiter mehr als verdoppelt, selbst die Coronapandemie konnte den miunske-Erfolgskurs nicht stoppen. Potenzielle Wachstumsbremsen sieht die Unternehmenschefin schon eher in der IT-Landschaft des Betriebs: „Das 2005 eingeführte ERP-System stößt nicht nur aufgrund unseres rasanten Wachstums an seine Grenzen“, sagt sie. Auch funktionell gebe es durchaus Luft nach oben: Schließlich vertreibt miunske die Nutzfahrzeug-Lösungen nicht nur, sondern produziert inzwischen einen Großteil davon im eigenen Haus. Die Fertigungsprozesse des Unternehmens lassen sich jedoch mit der aktuellen ERP-Software nur unzureichend steuern. Und auch die Abbildung zollrechtlicher Aspekte sowie die Ermittlung unterschiedlicher Kennzahlen gestalten sich vergleichsweise schwerfällig.
„Obwohl wir jede Menge kreative Energie eingesetzt haben, um das Optimum aus dem System herauszuholen, stand 2019 fest: Wir brauchen eine neue ERP-Software“, erinnert sich Katrin Miunske. Dementsprechend machte sich das Geschäftsleitungsteam auf die Suche nach einer neuen Lösung. Und die gestaltete sich alles andere als einfach. „Wir sind zwar ein vergleichsweise kleiner Mittelständler, haben aber aufgrund unserer Unternehmensstruktur ähnlich komplexe Prozesse wie ein Konzern“, erklärt die Geschäftsführerin. Es galt also, den Spagat zwischen einem leistungsstarken, skalierbaren ERP-System und dem begrenzten Budget eines KMU zu bewältigen.
Schon früh stand der Wunschpartner fest: Wenn irgend möglich, sollte die neue Unternehmenslösung aus dem Hause SAP kommen. Das weit verbreitete Vorurteil, SAP sei nichts für kleine Unternehmen, ließ der sächsische Fahrzeugausrüster nicht gelten. „Mag sein, dass die Implementierung kein Kinderspiel ist“, sagt Miunske. „Dafür bietet der Marktführer im Bereich ERP-Software aber auch maximale Investitionssicherheit und immense Möglichkeiten“, lobt die Unternehmenschefin den „Mercedes unter den ERP-Systemen“. Deshalb entschied sich miunske letztlich für die intelligente Business Suite SAP S/4HANA.
Intelligente Software erschließt Mittelstand immense Möglichkeiten
Ausschlaggebende Kriterien waren dabei vor allem die Skalierbarkeit, Flexibilität und Offenheit des „großen ERP“ – und die Tatsache, dass das Herz von miunske von Beginn an für SAP geschlagen hatte. „Viele unserer Mitarbeiter haben in der Vergangenheit bereits mit Lösungen des Walldorfer Marktführers gearbeitet und waren davon durchweg begeistert“, erzählt die Geschäftsführerin. Deshalb standen Mitarbeiter und Management zu 100 Prozent hinter der Entscheidung für die SAP-Business-Suite.
Um die komplexen Prozesse von SAP S/4HANA auf die Bedürfnisse des 70-Mann-Betriebs anzupassen, brauchte es jedoch einen Implementierungspartner, der die Arbeitsweisen eines kleinen Mittelständlers versteht. Hier überzeugte die IBYUS AG für Informationstechnologie auf ganzer Linie, denn das Erfurter IT-Unternehmen ist SAP-Gold-Partner und fokussiert sich gezielt auf die Bedürfnisse kleiner und mittelständischer Unternehmen. „Ein Glückstreffer“, schwärmt Katrin Miunske. Die Verständigung klappte auf Anhieb, sodass dem Projektkickoff im September 2020 nichts mehr im Wege stand.
Inzwischen sind die ersten Vorarbeiten für die Implementierung erledigt, aktuell setzt das Projektteam das neue ERP-System auf. „Dabei passen wir das System nicht an unsere Prozesse an, sondern folgen weitmöglichst dem SAP-Standard und profitieren so von etablierten Best Practices“, erklärt Miunske. Davon verspricht sich das Unternehmen nicht nur schlankere Abläufe, sondern auch mehr Flexibilität.
„Ich kann als Geschäftsführerin künftig Kennzahlen in Echtzeit auswerten“, sagt sie. Ihre Mitarbeiter profitieren dagegen von den im System hinterlegten Berechtigungsprofilen und Freigabeprozessen, denn damit werden zeitaufwendige Rückfragen schon bald der Vergangenheit angehören. Zudem bringt das neue ERP-System aber auch Vertrieb und Fertigungsplanung zusammen und erleichtert so die bereichsübergreifende Zusammenarbeit enorm. „Die neuen Prozesse werden unsere Lieferfähigkeit verbessern und den Wachstumskurs unterstützen“, ist Katrin Miunske überzeugt.
Greenfield-Implementierung startet im Frühjahr
Im Frühjahr sollen die ersten Key User ein Testsystem zum Üben bekommen, der Go-live ist für Sommer 2021 geplant. Die Mitarbeiter blicken dem Wechsel ungeduldig entgegen, schließlich erhoffen sie sich durch die automatisierten Prozesse und die hinterlegten Workflows immense Arbeitserleichterungen. Und auch Geschäftsführerin Katrin Miunske ist überzeugt, dass die strategische Entscheidung für das neue ERP-System der richtige Schritt für weiteres Wachstum und zukünftige Planungssicherheit ist – nicht zuletzt auch, um passgenau auf die wachsenden Kundenwünsche und steigenden Marktanforderungen reagieren zu können.