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Innovativer Mittelstand

Mit großem Tatendrang und Verantwortung für Wirtschaft und Gesellschaft transformieren sich mehr und mehr kleine und mittlere Betriebe hin zum intelligenten Unternehmen. Erfahren Sie in dieser Themenserie, wie die „Hidden Champions“ unserer Wirtschaft ihre strategischen Weichenstellungen zielgerichtet umsetzen und dabei gleichzeitig an ihre vielfältigen Traditionen anknüpfen.

Die TENTE International GmbH gilt als Spezialist für Räder, Rollen und intelligente Mobilitätslösungen. 2020 entschied sich der global agierende Mittelständler, seine IT-Infrastruktur über ein zentrales, cloudbasiertes ERP-System zu modernisieren und so die Weichen für eine Transformation zum intelligenten Unternehmen zu stellen. Dabei stehen der Kundennutzen, optimierte Steuerungsinstrumente für das Management und der Mehrwert für die Mitarbeiter an erster Stelle.

Als Holding steuert die TENTE International GmbH rund 30 Tochtergesellschaften und acht Produktionsstandorte auf allen Kontinenten. Das fast 100 Jahre alte Familienunternehmen mit rund 1.500 Mitarbeitern gilt als Hidden Champion und bedient die verschiedensten Branchen, etwa im Medical Bereich. So finden sich die Produkte von TENTE getreu des Firmenmottos „Rollen und Räder und smarte Mobilitätslösungen“ vielerorts an Betten und Gerätschaften in Krankenhäusern und Pflegebetrieben. An Rollkoffern oder in Form von innovativen Lösungen wie dem „E-Drive“ helfen sie, Lasten aller Art zu transportieren und dabei die Gesundheit der Menschen zu schonen. Um in seinem Marktsegment auch weiterhin mit hoher Kompetenz, Innovationsfähigkeit sowie exzellenten Leistungen und Services zu punkten, will TENTE in der IT künftig verstärkt auf zentralisierte, digitale Lösungen setzen.

Digitalisierung und Zentralisierung: Den Nutzen in den Vordergrund stellen

Traditionell sind die Tochtergesellschaften bei TENTE autark. So werden derzeit beispielsweise weltweit noch mehr als zehn verschiedene ERP-Systeme betrieben. Eine erst unlängst geschaffene Corporate IT soll dem Abhilfe schaffen. Doch: „Digitalisierung und Zentralisierung haben für uns keinen Selbstzweck. Überall, wo ein Nutzen entsteht, fassen wir Prozesse zusammen und konzentrieren interdisziplinäre Kompetenzen. Innovative Technologie spielt dabei eine Schlüsselrolle“, unterstreicht Ralph Meyndt, Head of Corporate IT und Vordenker einer globalen ERP-Roadmap bei TENTE.

Dabei verfolgt der Mittelständler zwei große Ziele. Zum einen sollen durch ein Plus an Transparenz und effizienten Prozessen künftig Entscheidungen im Business und im Topmanagement der Holding beschleunigt werden. Zum anderen möchte TENTE seinen globalen Kunden einen digitalen Mehrwert bieten. Doch ganz gleich, ob es sich um ein globales Kundenportal, um Nachverfolgbarkeit in der Logistikkette oder um Echtzeitreports für den CFO und Produktionskennzahlen für die Unternehmensleitung handelt, eine einheitliche Basis an ERP-Daten, Echtzeitanalysen und zentralen End-to-End-Prozessen ist unerlässlich. „Nachdem wir die Verantwortung für die Digitalisierung in einer unternehmensweiten Corporate IT gebündelt haben, können wir die Modernisierung unserer ERP-Landschaft und die Transformation zu einem intelligenten Unternehmen jetzt weltweit angehen“, führt Meyndt daher aus.

Mit unternehmensweiter ERP-Einführung globale Best Practices etablieren

Über ein klassisches Auswahlverfahren suchte TENTE zunächst nach dem passenden Anbieter für die globale ERP-Lösung. Kernanforderungen und Kernprozesse wurden definiert, über eine Long- und Shortlist anschließend die Möglichkeiten der verschiedenen Softwarehersteller verglichen. So möchte der Mittelständler beispielsweise kein riesiges IT-Team für die Steuerung des künftigen ERP-Systems beschäftigen und auch kein eigenes Rechenzentrum betreiben. Als Deployment-Modell kam daher nur eine Cloud-Lösung infrage. Diese sollte zudem branchentypische Prozesse der diskreten Fertigung abbilden können und auch in puncto langfristige Investitionssicherheit zu TENTE passen. „Wir haben uns daher dafür entschieden, für unser neues, zentrales ERP-System auf die Software SAP S/4HANA Cloud in der Extended Edition zu setzen“, sagt Meyndt.

„Mit der Greenfield-Einführung von SAP S/4HANA Cloud wollen wir unternehmensweit Best Practices etablieren“, betont Meyndt. Denn wenn 30 Tochtergesellschaften einfache ERP-Prozesse wie den Wareneingang unterschiedlich abwickeln, bringt das weder Kostenvorteile für TENTE noch Nutzen für den Kunden. Konsequenterweise will sich TENTE den Releasezyklen von SAP so weit wie möglich anpassen und auf ein Customizing weitgehend verzichten. Schließlich lassen sich mit der von SAP betriebenen Private-Cloud-Edition klassische Aufgabenstellungen der diskreten Fertigung sicher abbilden, etwa in der Fertigungssteuerung, der Produktions- oder der Feinplanung. Wo länderspezifische Anforderungen abgedeckt werden müssen oder Bedarf an weiterführenden Prozessen oder Innovation besteht, kann TENTE den Standard von SAP S/4HANA leicht mit Anwendungen wie SAP Integrated Business Planning for Supply Chain ergänzen. „Für uns war daher auch ein wichtiger Vorteil, dass SAP die Themen Weiterentwicklung und Innovation nach dem Motto ‚Cloud first‘ verfolgt.“

Flexibilität und Innovation aus der Cloud gewinnen

In einem ersten Schritt hat TENTE wichtige Prozessketten identifiziert und SAP S/4HANA Cloud in einem nicht produktiven Umfeld genau studiert. „Wir wollten nicht in einen globalen Template-Prozess und Roll-out mit allen Playern gehen, sondern in das Thema hineinwachsen“, schildert Meyndt die Vorgehensweise des Mittelständlers. Er ist deshalb mit einem kleinen Team, einem SAP-Competence-Center sowie Vertretern aus dem Business gestartet. Um zu lernen, zu verstehen – und von vornherein bei den künftigen Anwendern Akzeptanz zu schaffen und den Nutzen einer intelligenten ERP-Software aufzuzeigen.

„In den ersten sechs Monaten haben wir ein Team von 30 bis 35 Mitarbeitern formiert und Know-how angesammelt. Jetzt gehen wir in eine 18-monatige Template-Phase, an der wichtige Tochtergesellschaften beteiligt sind.“ Dabei werden Prozesse gesichtet, vereinfacht und vereinheitlicht. Manuelle oder papiergebundene Abläufe werden durch digitale End-to-End-Prozesse ersetzt, der Echtzeitzugriff auf unternehmensweit konsistente ERP-Daten soll Transparenz in allen wichtigen Kennzahlen schaffen. 2023 will TENTE mit dem Roll-out beginnen und sukzessive global eine Gesellschaft nach der anderen auf die SAP-Software heben – unterstützt durch ein globales Netzwerk von Service- und Implementierungspartnern. „Mit SAP S/4HANA Cloud können wir uns auf die Kernaspekte einer Greenfield-Einführung konzentrieren: Kundennutzen und Businessfokus. Flexibilität und Innovation sichern wir über weitere Cloud-Angebote ab und schaffen dabei die Basis für ein nachhaltiges, zentrales ERP-System der TENTE-Gruppe“, ist Meyndt überzeugt.

Weiterführende Informationen

Im Webinar mit Ralph Meyndt, Head of Corporate IT und Vordenker einer globalen ERP-Roadmap bei TENTE, mehr über die Hintergründe des ERP-Transformationsprojekts erfahren. Melden Sie sich hier an.