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In der Unternehmenswelt sind Silos zwischen dem technischen und betriebswirtschaftlichen Bereich seit vielen Jahren keine Seltenheit. Während Hersteller jedoch immer intelligentere Produkte und Anlagen entwickeln und produzieren, ist es entscheidend, dass sie in Echtzeit und über Netzwerke hinweg auf Geschäftsinformationen zugreifen können. Nur so sind sie in der Lage, Optimierungen und Innovationen schneller auf den Markt zu bringen.

Im Juli 2020 kündigten SAP and Siemens eine strategische Partnerschaft an, um einen „Digital Thread“ zu knüpfen – einen digitalen roten Faden, der sich durch verschiedene Abteilungen zieht und technische Prozesse, die Herstellung und den betriebswirtschaftlichen Bereich miteinander verbindet. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit sorgen wir dafür, dass unsere Kunden schneller von den besten Angeboten aus unseren Plattformen für Product Lifecycle Management (PLM) und Enterprise Resource Planning (ERP) profitieren können. Wir möchten unseren Kunden dabei helfen, Silos aufzubrechen, damit Teams in den Bereichen Produktdesign, Herstellung und Servicemanagement die Informationen erhalten, die sie benötigen, um zügig kundenorientierte Produkt- und Serviceangebote zu erstellen und zu steuern.

Unsere enge Zusammenarbeit hat dazu geführt, dass wir nun mehr über unsere gemeinsame Roadmap für die Integration von SAP S/4HANA und der Teamcenter-Software von Siemens  bekannt geben können. Diese Integration basiert auf bewährten Geschäftsverfahren über Systemgrenzen und Geschäftsbereiche hinweg und bietet eine neue integrierte Lösung, die Technik, Fertigung und den betriebswirtschaftlichen Bereich zusammenbringt. Unternehmen bieten sich damit einzigartige Wettbewerbsvorteile: Sie können die Markteinführung beschleunigen und die Gesamtbetriebskosten senken, ohne sich um die Komplexität der Integration Gedanken machen zu müssen.

Integration bis Ende 2022 in drei Phasen

Wir werden die Integration bis Ende 2022 in drei Phasen umsetzen. Darüber hinaus sind weitere Phasen geplant, um neue Möglichkeiten für freien Datenfluss zu realisieren.

  • Phase I (Oktober 2021) ist auf die Grundlagen der Produktentwicklung ausgerichtet und schafft einen Rahmen für zentrale Geschäftsszenarien auf einem gemeinsamen Domänenmodell, der die Basis für durchgängige Geschäftsprozesse bildet. Das verbessert die Rückverfolgbarkeit, Verbundenheit und Vernetzung über Siemens- und SAP-Systemgrenzen hinweg.
  • Phase II (Frühjahr 2022) zielt darauf ab, die Zeit für die Markteinführung zu verkürzen, indem die Produktentwicklung, die erweiterte Logistikkette und Fertigungsabläufe besser integriert werden. Diese Phase legt das Fundament für erweiterte Funktionen wie Variantenregeln sowie Schema-, Projekt- und Portfoliomanagement und die Integration mit der Fertigung.
  • Und in Phase III (Herbst 2022) setzen wir den Schwerpunkt auf bidirektionale Rückverfolgbarkeit und eine lückenlose Zusammenarbeit zwischen Fertigungs- und Produktionstechnik, bei der Anwendungsfälle wie systemübergreifende Auswirkungsanalysen, die Einleitung von Änderungen und Prozessausführung abgedeckt werden.

Diese Roadmap bietet unseren geschätzten Siemens- und SAP-Kunden eine klare Leitlinie, die ihnen hilft, zunehmend komplexe und konfigurierbare Produkte zu verwalten und so die Herausforderung einer stetig steigenden Zahl an Innovationen zu bewältigen. Mit unserer Zusammenarbeit führen wir unsere branchenführenden Lösungen enger zusammen, sodass unsere Kunden ihre digitale Transformation beschleunigen können. Diese durchgängige Lösung soll dafür sorgen, dass Teams im gesamten Geschäftsnetzwerk effizient zusammenarbeiten und innovative Produkte auf produktive, profitable und nachhaltige Art und Weise entwickeln und umsetzen können.

Dieses Gemeinschaftsprojekt verdeutlicht, dass wir uns vereint dafür einsetzen, Innovationen hervorzubringen, die den Anforderungen unserer gemeinsamen Kunden heute und in Zukunft gerecht werden. Die integrierte Lösung wird von SAP und Siemens entwickelt und den Kunden beider Unternehmen zur Verfügung gestellt.

Unsere Teams freuen sich, dass wir unseren Kunden die Chance geben können, weiter zu wachsen.


Jan Gilg ist President von SAP S/4HANA.
Tony Hemmelgarn ist President und CEO von Siemens Digital Industries Software.