Svea Becker ist in ihrem Leben schon oft aufgebrochen, hat viele Neuanfänge gewagt. Doch in ihrem Traumjob anzukommen, war für die leidenschaftliche Läuferin eher ein Marathon als ein Sprint. Nach siebzehn Jahren als Assistentin nahm Svea Becker einen neuen Karriereanlauf und managed als SAP Community Advocate die virtuelle Gemeinschaft der SAP.
Nach der Lehre als Industriekauffrau fing sie ein Studium an, brach wieder ab, arbeitete als Animateurin in einem Urlaubsressort, zog mit ihrem Partner von Norddeutschland nach Heidelberg und gab dort als ausgebildete Fitnesstrainerin Sportkurse, suchte wieder die Veränderung und fing bei SAP in Walldorf an.
Siebzehn Jahre lang arbeitete Svea als Team- und Management-Assistentin. Als Organisationstalent machte es ihr Freude für ihr Team und ihre Führungskraft alles zu regeln. Außerdem hatte Svea inzwischen eine Familie gegründet und die Routine im Job half ihr, Arbeits- und Familienleben miteinander zu vereinbaren.
Siebzehn Jahre lang war sie aber auch die Problemlöserin vom Dienst. „Wenn jemand nicht weiß, wie etwas geht, kommt er zur Team-Assistentin.“ Mehrmals wechselte sie die Abteilung, arbeitete mal als Management-Assistentin, mal als persönliche Assistentin. Bis es sich irgendwann nicht mehr richtig anfühlte. Svea sehnte sich nach einer neuen Perspektive.
Neuanfang mit Hürden
Als sie eine Chance für eine Veränderung sah, griff sie zu. Zu dem Zeitpunkt arbeitete sie als Team-Assistentin im Bereich der SAP Community. Eine Führungskraft bot ihr eine Stelle als „SAP Community Advocate“ in ihrem Team an. Die SAP Community ist eine Plattform, auf der drei Millionen Nutzer aus dem SAP-Umfeld zusammenkommen, darunter Kunden, Partner und Mitarbeiter.
Die SAP Community Advocates betreuen die virtuelle Gemeinschaft rund um die SAP, moderieren Diskussionen, verbreiten Inhalte, unterstützen den Austausch, schulen neue Mitglieder und mehr. Dafür braucht es virtuelle Kommunikationstalente, die sich auf der Community-Plattform auskennen, eine technische Ausbildung ist jedoch nicht erforderlich.
Dennoch war der Anfang für Svea alles andere als leicht. Zum ersten Mal in ihrem Berufsleben sollte sie nun in Eigenregie Projekte planen und entwickeln. „Anfangs wusste ich einfach nicht, wie ich das angehen soll“, bekennt Svea. „Jetzt ist das unabhängige Arbeiten das, was mir am meisten Spaß macht.“
Nächste Hürde: Zu ihren Aufgaben gehört es auch öffentlich Präsentationen auf Englisch zu halten. Als Sportlerin nimmt Svea eigentlich jede Challenge an. Aber vor einer Gruppe in einer Fremdsprache zu sprechen, war die eine Sache, die sie wirklich nervös machte. „Aber von außen sah es wohl immer so aus, als sei ich ruhig und entspannt, also erinnerte ich mich daran, dass keiner mein Herzklopfen sehen kann.“
Inzwischen fühlt sich Svea auch im Englischen zu Hause. „Ich habe mein Studium nie beendet, aber ich habe immer alle Chancen ergriffen, hart gearbeitet und die Herausforderungen angenommen. Am meisten stolz bin ich darauf, dass ich jetzt eine Senior-Funktion habe“, erklärt Svea.
Einlauf ins Ziel
Assistentinnen, insbesondere Management-Assistentinnen, müssen sich oft zeitlich nach der Führungskraft richten, erzählt Svea. Übrigens ist der Assistenzjob immer noch eine Frauendomäne. Gemäß einer US-Statistik sind 95,4 Prozent der Assistenzkräfte weiblich.
Der Job als SAP Community Advocate bietet ihr mehr Unabhängigkeit und die Flexibilität, sich ihre Zeit selbst einzuteilen. Neben dem Home Office ein wichtiger Faktor, um Job und Familie unter einen Hut zu bekommen.
Außerdem hat sie während der Pandemie etwas Neues entdeckt, das ihr hilft, den Arbeitstag zu meistern: „Meditation hilft mir fokussiert zu bleiben, ruhig zu bleiben, mit Home Office und Home Schooling klar zu kommen und den Tag zu reflektieren.“ Inzwischen meditiert sie täglich. Als SAP Mindfulness Ambassador ist sie außerdem für das Achtsamkeitsprogramm der SAP aktiv und bietet Kurse an.
Jüngeren Leuten, die ins Berufsleben einsteigen, würde Svea raten, ihre Leidenschaft zu finden. „Vielleicht ist das der Grund, warum ich meine Jobs so oft gewechselt habe, weil ich nicht das gemacht habe, was ich wirklich wollte. Aber jetzt bin ich da, ich liebe es, für die SAP-Community zu arbeiten, weil ich mit so vielen Menschen auf der ganzen Welt in Kontakt bin und das gefällt mir wirklich.“
Svea ist angekommen.