Mathematik war immer ihr Traum, doch Sarah Detzler hatte immer wieder mit Rollenklischees zu kämpfen. Mutig ging sie ihren Weg und ist heute Data Scientist bei SAP.
Sarah Detzler liebt Zahlen, seit sie denken kann. Schon mit sechs Jahren wusste sie, was sie später einmal machen wollte: Mathematik studieren.
Wenn sie ihrer Familie und anderen Menschen davon erzählte, war die Reaktion immer dieselbe: „Du bist doch ein kleines Mädchen, das kannst du nicht, willst du nicht etwas anderes machen?“ Obwohl Sarah in der Schule durch ihre offensichtliche Mathematik-Begabung auffiel, blieb ihr Umfeld skeptisch. Alle bis auf ihren Lehrer hielten ein Mathematikstudium für eine schlechte Idee. Für Sarah war das immer wieder ein frustrierendes Erlebnis. „Aber da muss man durch, das ist ziemlich harte Arbeit, aber für mich gab es einfach keinen anderen Weg“, erklärt Sarah. „Ich wusste, ich will das wirklich machen, egal, was andere sagen, und deshalb bin ich den Weg weitergegangen, und jetzt bin ich darüber sehr froh.“
Video produziert von Natalie Hauck und Alexander Januschke.
Heute arbeitet die promovierte Mathematikerin als Datenwissenschaftlerin bei SAP. Konkret heißt das, sie unterstützt SAP-Kunden dabei, den größten Mehrwert aus ihren Daten zu schöpfen, Erkenntnisse zu gewinnen und Vorhersagen zu entwickeln, um bessere Geschäftsentscheidungen zu treffen. „Im Grunde lebe ich den Traum, den ich schon als kleines Mädchen hatte, ich kann den ganzen Tag über Mathematik sprechen“, so Sarah.
Mit Humor gegen Klischeedenken
Klischeedenken begegnet ihr auch heute noch. Bei Kundenmeetings ist Sarah häufig die einzige Frau in der Männerrunde. Nicht selten kommt es zu Missverständnissen, wenn sie vorgestellt wird – gerne hält man einen ihrer männlichen SAP-Kollegen für den Datenwissenschaftler Dr. Detzler. „Für mich ist Humor das beste Mittel, um damit umzugehen“, erklärt Sarah. „Kompetenz hilft auch sehr. Wenn ich die ersten fünf Minuten meiner Präsentation halte, dann zweifelt niemand mehr daran, dass ich die Expertin im Raum bin.“
Gerade, weil Sarah Voreingenommenheit kennt und erlebt, liebt sie die neutrale, objektive Perspektive der Daten und Zahlen. Der mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Neurowissenschaftler Erik Kandel schätzte einmal, dass 80 bis 90 Prozent des Verstandes unbewusst arbeiten, was bedeutet, dass die meisten Aspekte unserer kognitiven Prozesse auf unbewussten Schlussfolgerungen basieren. „Diesen neutralen Blick auf die Daten zu werfen und zu sehen, es gibt wirklich eine Voreingenommenheit, wir können etwas dagegen tun, oder wirklich anhand der Daten erkennen, wie falsch unsere Wahrnehmung ist, das ist etwas, das mich wirklich begeistert, und das habe ich in keinem anderen Job gesehen“, so Sarah.
Teamwork mit Superheld
Während sie selbst Vollzeit arbeitet, hat ihr Mann auf Teilzeit umgestellt und blieb nach der Geburt der gemeinsamen Tochter ein Jahr zu Hause. „Für uns beide war das ganz natürlich, denn ich wollte unbedingt wieder arbeiten, und er genießt die Teilzeit“, erklärt Sarah. Die beiden teilen sich viel, aber ihr Mann übernimmt den größten Teil der Arbeit, wenn es um die Betreuung des Kindes und die Hausarbeit geht. „Mein Mann ist mein Superheld“, meint Sarah. „Wir sind ein tolles Team, wir drei, und nur so kann das funktionieren.“
Auch die Möglichkeit, im Home Office zu arbeiten und sich die Arbeitszeiten selbst einzuteilen, ist für Sarahs Familie eine große Hilfe. „Darüber bin ich wirklich sehr glücklich, denn so kann ich meinen Arbeit und meine Familie unter einen Hut zu bringen und viel Zeit mit meiner Tochter zu verbringen“, erklärt sie.
Mädchen Mut machen
Oft erinnert sie sich daran, wie sie sich als kleines Mädchen gefühlt hat, als sie sechs Jahre alt war und unbedingt Mathematik studieren wollte. Weibliche Rollenvorbilder hätten ihr geholfen, als Orientierung und als Argumentationshilfe, aber es gab kaum welche. Im Mathematikstudium war sie eine von zwei Frauen, später eine von drei Doktorandinnen. Das isoliert. Deswegen will sie heute jungen Mädchen Mut machen. „Ich will ihnen sagen, seht her, andere Frauen haben es auch geschafft, also kannst du es auch schaffen.“
Auch ihre kleine Tochter soll wissen, dass sie alle Möglichkeiten hat, ob als ABAP-Entwicklerin in der Cloud, als Datenwissenschaftlerin oder in einem anderen technischen Beruf. „Wenn sie etwas anderes machen will, ist das auch völlig in Ordnung“, so Sarah, „aber ich will, dass es ihre Entscheidung ist – dass sie tun kann, was immer sie will.“
SAP Women in Technology
„Als Frau, die für SAP arbeitet, bist du definitiv eine ‚Woman in Tech‘, egal, welchen beruflichen Hintergrund du hast“, erklärt Christine Regitz, Leiterin der unternehmensweiten Initiative SAP Women in Tech.
In unserer neuen Videoserie „Women in Tech“ erzählen SAP-Kolleginnen ihre ganz persönlichen Geschichten, berichten über Erfolge und Chancen, aber auch über Rollenklischees und Herausforderungen. Sie alle haben den Weg in die IT-Branche gefunden – nicht nur über ein Informatikstudium, sondern auch über andere Karrierewege. Lasst Euch inspirieren!