Das Österreichische Naturkosmetik-Start-up Phystine hat hohe Ansprüche an Wirkung und Nachhaltigkeit ihrer Produkte. Motto: Das Beste für Mensch & Umwelt. Dabei sorgt SAP Business One aus der Cloud für maximale Effizienz – und minimalen Ressourcenverbrauch.
Alles fing damit an, dass Lara Bechter mit vielen Kosmetikprodukten am Markt nicht mehr wirklich zufrieden war. Die studierte Biomedizinerin wünschte sich Naturkosmetik, die dieser Bezeichnung nicht nur bezüglich der verwendeten Inhaltsstoffe gerecht wird. Die Produkte und ihre Vermarktung sollten den Benchmark an Nachhaltigkeit und Wirksamkeit am Markt darstellen sowie allen am Wertschöpfungsprozess Beteiligten, insbesondere potentiell benachteiligten Personengruppen, einen fairen Anteil an den Erträgen zukommen lassen.
Mit diesem hohen Anspruch entstand 2020 in Egg, einem Ort im Bregenzerwald circa 20 Kilometer südöstlich des Bodensees, das Naturkosmetik-Unternehmen Phystine. Sein Name ist die Symbiose aus dem griechischen Wort “phýsis” und dem englischen “pristine” und steht für einen reinen Körper durch unberührte Natur.
Lara Bechters Geschäftspartner ist ihr Ehemann Clemens. Die beiden haben drei Kinder, erwarten noch in diesem Jahr ein viertes – und ergänzen sich auch beruflich optimal. Während sie für Produktentwicklung und -zulassung zuständig ist, kümmert sich Clemens Bechter um alle wirtschaftlichen und organisatorischen Belange. Der studierte Betriebswirt verantwortete vor Gründung des eigenen Unternehmens das Funktionieren der Lieferkette des Leuchten Werkes Dornbirn bei der Zumtobel Group, dem europäischen Marktführer für professionelle Lichtlösungen, und das Qualitätsmanagement bei Meusburger, dem Marktführer für hochpräzise Normalien im Werkzeug-, Formen- und Maschinenbau.
Nachhaltigkeit bedeutet, auch auf Konservierungsstoffe oder Emulgatoren zu verzichten
Nachdem erste Phystine-Produkte die Pflege von Lippen und Gesicht adressierten, ist das Sortiment mittlerweile ein ganzes Stück breiter geworden. Grundsätzlich tabu sind dabei ansonsten durchaus verbreitete Zusatzstoffe wie Emulgatoren und Konservierungsstoffe. Und natürlich Plastik in jeglicher Form, wobei das nicht nur für die Inhaltsstoffe gilt, sondern auch für ihre Verpackungen. Hier setzen die Bechters ausschließlich auf Glas, Kork, Holz, Karton und Edelstahl. „Viele auf den ersten Blick natürlich anmutende Verpackungen enthalten den Kunststoff Polyethylen, der bei einem Anteil von unter fünf Prozent leider nicht ausgewiesen werden muss,“ so Clemens Bechter.
Die Holzdeckel für ihre Produkte lässt Phystine in der Werkstatt einer sozialpsychiatrischen Einrichtung fertigen, die in einer Nachbargemeinde von Egg beheimatet ist. Und auch bei der Auswahl ihrer Lieferanten für die verwendeten Pflanzenöle – zum Beispiel aus Afrika – setzt das Unternehmen ausschließlich auf Fair Trade-Prinzipien.
Die Verwendung ausschließlich natürlicher Zutaten hat ihren Preis
So viel Konsequenz hat zwangsläufig ihren Preis. Die Phystine-Produkte sind teurer als viele vergleichbare Alternativen. Wobei Clemens Bechter die Unterschiede relativiert. Ihre Seren, Öle oder Peelings seien wasserfrei, enthielten also konzentrierten, reinen Wirkstoff. „Ein Gesichtsserum von uns kostet 46 bis 88 Euro, aber es reicht bei täglicher Anwendung dann auch drei bis sechs Monate.“
Vertrieben werden die Produkte sowohl über den eigenen Webshop als auch über stationäre Partner wie Apotheken, Therapeuten und KosmetikerInnen. Dabei war den Eheleuten von Beginn an klar, dass sie ein effizientes ERP-System benötigen, um sowohl den mehrstufigen Produktionsprozess als auch den Vertrieb transparent und mit möglichst wenig Aufwand abbilden zu können. Die Entscheidung für SAP fiel dabei insofern leicht, als Clemens Bechter in seiner Position bei Zumtobel mit SAP R/3 gearbeitet und die Vorteile der Anwendung schätzen gelernt hatte. Und er wusste, dass für ein Start-up wie Phystine das kleinere SAP Business One die richtige Lösung ist.
Bei der Einrichtung und bei der Anbindung an den eigenen Webshop wurde das Unternehmen von der conesprit GmbH unterstützt, einem Beratungs- und Softwarehaus aus dem schwäbischen Backnang. SAP Business One bildet jede Webshop-Bestellung als Kundenauftrag ab und übermittelt ihn sofort als Arbeitsauftrag an den Versand. Die Kommissionierung erfolgt mit Barcodes und Scanner. Nach dem Verpacken werden Lieferschein, Rechnung und Versandetikett mit je einem Click gedruckt.
SAP Business One macht sichtbar, welche Inhaltsstoffe nachzubestellen sind
Und natürlich unterstützt SAP Business One den Hersteller von Naturkosmetik auch sehr effizient im Finanzwesen und bei der Produktionsplanung. Die erfolgt lagergesteuert, das heißt Produktionsaufträge für die Endprodukte werden auf Basis von definierten Mindestbeständen geplant. Das ERP-System erkennt dabei durch die Auflösung mehrstufiger Stücklisten, welche Produktionsaufträge in welcher Reihenfolge durchzuführen sind. Und das System macht sichtbar, welche Inhaltsstoffe neu bestellt und welche Dienstleister gegebenenfalls kontaktiert werden müssen, um alle Produktionsaufträge fristgerecht ausführen zu können.
„Für uns ist ein System gut, dass uns zu gewissen Standards zwingt, indem es vorgefertigte Strukturen bereitstellt,“ so Clemens Bechter. „Wir müssen das Rad nicht neu erfinden.“ Und besonders glücklich ist er darüber, dass dieses System in der Cloud und nicht On-Premise läuft. „Ein eigner Server frisst auch Energie – und damit Geld – wenn er gerade nichts zu tun hat. Cloud-Lösungen sind da deutlich nachhaltiger.“ Damit passt SAP Business One Cloud auch hervorragend zu jener Philosophie, auf die die Bechters so stolz sind – und auf die sie auch in Zukunft konsequent setzen werden.