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Europäischer Stahlriese weist Branche den Weg zur Klimaneutralität

Salzgitter-AG und Nachhaltigkeit

Worker cleaning molten metal flask in foundry, front view --- Image by © Monty Rakusen/cultura/Corbis

Wer schon einmal den Warmwalzprozess in einem Stahlwerk beobachtet hat, dem wird sich die Farbpalette des Logos der Salzgitter AG sofort erschließen – ein leuchtend warmes Orange im Zentrum, umgeben von einem neutralen Blaugrau. Die Bildmarke verdeutlicht so das Fundament des Unternehmens: Menschen, Stahl und Technologie.

Mehr über die Salzgitter AG erfahren Sie in diesem Video.

Vorreiter bei Kreislauflösungen

Erst kürzlich hat der deutsche Großkonzern seine Markenidentität zum Ausdruck seiner strategischen Vision neu gestaltet: Er möchte sich als Vorreiter in Sachen Kreislaufwirtschaft etablieren – daher das kreisförmige Logo mit den drei Elementen Menschen, Stahl und Technologie im Zentrum. Drei Komponenten – Kreislaufdenken, innovative Partnerschaften und Nachhaltigkeitslösungen – sind notwendig, um diese Strategie erfolgreich umzusetzen. „Unser Ziel ist es, die Stahlindustrie zu transformieren und dadurch die CO2-freie Stahlerzeugung zu ermöglichen“, sagt Gunnar Groebler, Vorstandsvorsitzender der Salzgitter AG. „Aktuell werden pro Tonne herkömmlich erzeugten Stahls zwei Tonnen CO2 freigesetzt. Wir beabsichtigen, Kohle durch Wasserstoff zu ersetzen und dadurch die Emissionen quasi auf null zu reduzieren. Ab 2025 werden wir grünen Stahl liefern.“

Stahl ist der wichtigste Werk- und Baustoff der Welt. Er kommt in allen Bereichen unseres Lebens zum Einsatz: von Autos und Frachtschiffen bis hin zu Skalpellen und Löffeln. Außerdem handelt es sich um eines der nachhaltigsten Materialien, die es gibt, da Stahl endlos recycelt werden kann. Die Salzgitter AG ist dabei, ihr Geschäftsmodell neu zu definieren, weg von der Linearwirtschaft und hin zum Kreislaufkonzept mit niedrigerem Energie- und Materialverbrauch durch höhere Wiederverwendungs- und Recyclingquoten. Am wichtigsten aber: Der neue Ansatz ist flexibel und wird regelmäßig angepasst.

Für eine echte Kreislaufwirtschaft muss die Produktlebenszyklusplanung mit ganzheitlichen Prozessen einhergehen, und zwar in enger Zusammenarbeit mit Partnern und Lieferanten entlang der gesamten Wertschöpfungskette. „Wir standen bisher in einer klassischen Geschäftsbeziehung zu unseren Kunden, die mit der Produktübergabe endet. Nun arbeiten wir mit ihnen zusammen, um die Produkte nach ihrer Verwendung zurückzunehmen, damit wir sie wiederverwenden oder das Material erneut in den Produktionszyklus aufnehmen können“, erklärt Groebler.

Partnerschaften entlang der gesamten Wertschöpfungskette

Seit über 150 Jahren produzieren das Unternehmen und seine Tochtergesellschaften Stahl. So werden etwa im Elektrostahlwerk von Peiner Träger bereits rund eine Million Tonnen Rohstahl umweltfreundlich und energieeffizient aus Stahlschrott erschmolzen. Mit seinen qualitativ hochwertigen Produkten beweist Peiner Träger klar, dass Stahl ohne Qualitätsverluste wiederverwertet werden kann. „Ich habe mehr als 20 Jahre lang in der Versorgungsindustrie gearbeitet. Also habe ich den Umstieg von Braun- beziehungsweise Weichkohle auf Offshore-Windkraft erlebt – eine tiefgreifende Transformation. Zu sehen, was sich in einem Jahrzehnt getan hat, motiviert mich sehr“, bekräftigt Groebler. „Mir ist klar, dass sich durch diese Transformation bei der Salzgitter AG letztendlich in der gesamten Branche nachhaltigere Produktionsweisen durchsetzen werden.“

Er staunt darüber, wie viele Unternehmen ihre Rolle neu definieren und wie aus Kunden Partner werden.

„Wir alle befinden uns im Wandel“, erläutert er. „Unsere Kunden müssen ihre eigenen Ziele erreichen. Nehmen wir als Beispiel die Automobilindustrie: Dort geht es nicht nur um die Dekarbonisierung des Fahrzeugs selbst, sondern auch um die seiner Nutzung während seiner gesamten Lebensdauer. Da Stahl zentraler Bestandteil jedes Fahrzeugs ist, erwarten unsere Partner in der Automobilbranche, dass wir Stahl dekarbonisieren.“

Groebler denkt viel über die Erwartungen der Gesellschaft nach. Heute ist die Salzgitter AG für rund ein Prozent des deutschen CO2-Fußabdrucks verantwortlich, was etwa acht Millionen Tonnen pro Jahr entspricht. Das Gute ist, dass der Großteil der Emissionen an einem Ort ausgestoßen wird. So lässt sich der Reduktionsaufwand besser steuern als bei Verbrennungsmotoren in Autos, die überall Emissionen verursachen. Die Strategie und ihre Finanzierung stehen bereits. Daher ist Groebler zuversichtlich, dass die Salzgitter AG in den nächsten zehn Jahren klimaneutral werden kann.

Nachhaltigkeitstools und -lösungen

Groebler ist sich zudem durchaus bewusst, welchen Einfluss der Bereich Umwelt, Gesellschaft und Governance (Environment, Social and Governance – ESG) auf das Ansehen der Marke ausübt. Nachhaltige Geschäftspraktiken spielen eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, weniger Treibhausgase auszustoßen und unsere Ressourcen zu schonen. Unternehmen, die aktiv auf Nachhaltigkeit setzen, profitieren von treueren Kunden und Verbrauchern und erschließen sich neue Möglichkeiten, um ihre Marktanteile zu steigern.

„Wenn Sie sich anschauen, welche Entwicklung ESG nimmt, müssen wir Umweltdaten genauso viel Bedeutung zukommen lassen wie Finanzdaten. Wir sind Experten in der Stahlerzeugung, aber nicht in der Datenverwaltung“, gibt Groebler zu bedenken. „Und hier kommt die SAP ins Spiel. Sie unterstützt uns dabei, auf einfache Weise Daten zu konsolidieren und ein klares Bild von unserem CO2-Fußabdruck zu erhalten.“

Mehr ESG-Transparenz erzielt der Salzgitter-Konzern durch die Datenanalyse- und Geschäftslogikfunktionen von SAP S/4HANA. Neben SAP Sustainability Footprint Management und SAP Sustainability Control Tower hat das Unternehmen SAP Environment, Health, and Safety Management im Einsatz, um umfassendere Einblicke in seine Umweltdaten zu erhalten und für sichere und nachhaltige Geschäftsabläufe zu sorgen.

Der Kreislaufwirtschaft verschrieben

Seitdem sich die Salzgitter AG der Kreislaufwirtschaft verschrieben hat, ist es zu einigen unübersehbaren Veränderungen gekommen: Sechs riesige Windräder, jeweils 150 Meter hoch, geben der Skyline über der Stahlhütte ein neues Gesicht. Und auch im Hintergrund passiert so einiges. Die Wasserstoffproduktion wird nicht ausschließlich vor Ort stattfinden. Daher besteht die größte Herausforderung darin, Wasserstoff von anderen Standorten zu beziehen und die erforderliche Infrastruktur zu schaffen. In der Übergangsphase wird das Unternehmen eine Kombination aus Erdgas und Wasserstoff verwenden, bevor es ausschließlich auf Wasserstoff umstellt.

Groebler ist sehr optimistisch: „Wir erleben einen gewaltigen Wandel innerhalb der Unternehmenskultur des Salzgitter-Konzerns. Die Mitarbeitenden zeigen viel Eigeninitiative, angefangen bei einer Mitarbeitergenossenschaft zur Finanzierung einer Photovoltaikanlage bis hin zu unserer lokalen Baumpflanzkampagne – unser nachhaltiger Geschäftsansatz hat überall in unserem Unternehmen einen weitreichenden, positiven Einfluss.“

Gemeinsam mit ihren Kunden und Lieferanten, Technologiepartnern wie der SAP und ihren Mitarbeitenden ist die Salzgitter AG zu einem echten Vorreiter der Kreislaufwirtschaft geworden.

Weitere Informationen darüber, wie die SAP Unternehmen beim Umsetzen und Dokumentieren ihrer Nachhaltigkeitsziele unterstützt, finden Sie auf www.sap.com/sustainability.

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