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Branchenbedürfnisse im Blick: SAPs Erfolgskonzept für konvergente Märkte

Branchenkonvergenz

Kollaboration statt Konfrontation heißt heute die Devise. Silodenken hat ausgedient, Branchenkonvergenz ist künftig nicht Kür, sondern Pflicht. Viele Unternehmen tun sich mit dem Thema jedoch weiterhin schwer: Einer IDC-Studie zufolge ist aktuell weniger als ein Viertel der deutschen Organisationen zukunftsfähig vernetzt. Ritu Bhargava (SAP President & Chief Product Officer, Industries & CX/CRM) und Sven Denecken (SAP SVP & Chief Marketing and Solutions Officer für SAP Industries & CX) erklären, was SAP dagegen tun kann und welche Rolle SAP S/4HANA Industry Solutions dabei spielen.

Volatile Märkte, steigender Wettbewerbsdruck und makroökonomische (Stör-)Faktoren sind heute in sämtlichen Branchen allgegenwärtig. Wie hilft SAP, diese Herausforderungen zu meistern?

Sven Denecken: Wir ermöglichen Unternehmen, ihre Geschäftsmodelle zukunftsfähig und agil auszurichten, also abteilungs- und unternehmensübergreifende Prozesse zu etablieren, Silos zu beseitigen und sperrige Legacy-Systeme durch moderne Cloud-Anwendungen abzulösen. All das sind unverzichtbare Schritte, um in konvergenten Märkten erfolgreich zu sein. Denn wer abteilungs-, unternehmens- und branchenübergreifend agieren will, kommt an einer umfassenden Vernetzung, standardisierten Datenmodellen und der Cloud auf Dauer einfach nicht mehr vorbei.

Ritu Bhargava: Unser vertikaler Software-as-a-Service-Ansatz liefert das perfekte Fundament für die erforderliche Transformation. Er kombiniert einen stabilen ERP-Kern mit branchenspezifischen Anwendungen. Bedeutet: Unternehmen profitieren einerseits von hoch skalierbaren und standardisierten Kernsystemen, können mithilfe bewährter SAP-Branchenlösungen und Best Practices sowie branchenspezifischer Erweiterungen in SAP S/4HANA Cloud und anderen SAP-Produkten aber auch individuelle Anforderungen umsetzen. Und sogar Drittanwendungen problemlos integrieren. Für viele Branchen ist das ein elementarer Mehrwert. Schließlich betreiben etliche Unternehmen heute enorm komplexe und hochgradig heterogene IT-Landschaften. Umso wichtiger ist es, die unterschiedlichen Technologien perfekt aufeinander abzustimmen. Unsere SAP Business Technology Platform schafft dafür die Basis.

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Ritu Bhargava, SAP President & Chief Product Officer, Industries & CX/CRM
Sven Denecken, SAP SVP & Chief Marketing and Solutions Officer für SAP Industries & CX

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Bedeutet?

Denecken: Wir setzen getreu dem Paradigma „Keep the core clean“ auf ein zweischichtiges Systemdesign. Es ermöglicht Unternehmen, die Kerninfrastruktur einfacher, effizient und wartungsfreundlich zu halten, andere Anwendungen und Technologien über SAP Business Technology Platform aber gezielt an unternehmens- und branchenspezifischen Anforderungen auszurichten. Vorkonfigurierte Geschäftsprozesse, Best Practices und spezifische Branchenfunktionalitäten liefern dazu wertvolle Hilfestellungen. Außerdem stellt SAP zusammen mit dem Partnernetzwerk eine Vielzahl weiterer Branchenlösungen zur Verfügung, zum Beispiel das Industry-Cloud-Portfolio: Rund 80 Prozent der Industry-Cloud-Lösungen stammen inzwischen von unseren Partnern.

Warum verlässt sich SAP bei der Entwicklung branchenspezifischer Anwendungen so stark auf das Partnerökosystem? 

Denecken: Weil wir zwar mehr als ein halbes Jahrhundert Erfahrung mit betriebswirtschaftlicher Software sowie umfassende Branchenkenntnisse mitbringen, unsere Partner aber oft noch viel tiefer in den unterschiedlichen Märkten verankert sind. Ihre Kenntnisse, Best Practices und spezifischen Implementierungserfahrungen sind für die Kunden wichtige Erfolgsfaktoren bei der Gestaltung zukunftsorientierter Systemlandschaften.

Bhargava: Zumal SAP und das Partnerökosystem bei der Entwicklung spezifischer Branchenlösungen seit jeher eng zusammenarbeiten. Das wird auch künftig so bleiben. Um die Transformation der Branchen weiter voranzutreiben, stimmen wir unsere Roadmaps im Rahmen des Industry-Cloud-Programms gezielt aufeinander ab. Und bieten Unternehmen damit die passenden Lösungen, um in konvergenten Märkten erfolgreich zu agieren.

Was bringt das? Gibt es konkrete Fallbeispiele, aus denen sich der Mehrwert der Branchenkonvergenz ableiten lässt?  

Denecken: Die gibt es! Unser „Farm to Consume“-Showcase verdeutlicht beispielsweise, wie das nahtlose Zusammenspiel von Agrar- und Fertigungsindustrie, Zulieferern, Vertrieb und Einzelhandel Wertschöpfungsketten der Lebensmittelindustrie intelligenter und nachhaltiger macht. Unser Energy-Retail-Angebot bringt Öl- und Gasraffinerien, Automobilhersteller, Versorgungsunternehmen und Einzelhandel zusammen, um Tankstellen in Ladestationen der Zukunft zu verwandeln. Und die SAP-Lösungen für die Kreislaufwirtschaft ermöglichen Konsumgüterindustrie, Bergbau und Hightechbranche, gemeinsam Abfälle zu reduzieren und Ressourcen effizienter zu nutzen.

Bhargava: Wir zeigen Branchen aber auch, wie sich geschäftskritische Prozesse mithilfe künstlicher Intelligenz, KI, verschlanken und Effizienzreserven heben lassen. So können SAP-Kunden aus der Automobil- und Fertigungsindustrie durch eine neue Lösung für intelligente Wareneingangsprüfungen demnächst die Genauigkeit von Frachtauftragslieferungen deutlich verbessern. Einzelhändler nutzen schon heute die Lösung SAP Predictive Replenishment, um den Nachschub in ihren Distributionszentren automatisiert zu planen und zu optimieren. Und das sind nur einige Beispiele dafür, wie KI-Lösungen von SAP unterschiedlichen Branchen das Leben leichter machen. Unsere branchenspezifischen Business-Network-Lösungen sowie das Engagement von SAP in industriespezifischen Datenökosystemen wie Catena-X oder Manufacturing-X tragen ebenfalls dazu bei.

Wie sieht die Branchen-Roadmap von SAP aus? Wo stehen Sie heute, wo geht der Weg hin?

Bhargava: Wir arbeiten kontinuierlich daran, neue, innovative Lösungsangebote für die einzelnen Branchen bereitzustellen. Zudem entwickeln wir unser branchenspezifisches Lösungsportfolio SAP Customer Experience (SAP CX) für den Handel, die Automobilindustrie, Versorger und Fertigungsindustrie organisch weiter. Dabei setzen wir in puncto Low-Code-/No-Code-Funktionen, Erweiterbarkeit, Leistung und Skalierung mit Hyperscalern gezielt auf SAP Business Technology Platform.

Denecken: Übergreifendes Ziel ist es, auf einem Standarddatenmodell unterschiedliche Dienste bereitzustellen, die sich sowohl innerhalb einer bestimmten Branche als auch branchenübergreifend verwenden lassen. Außerdem haben wir für jedes Branchensegment dedizierte Roadmaps entwickelt, die SAP-Standardprodukte mit branchenspezifischen Anwendungen kombinieren. Wie diese aussehen, zeigt unser Tool SAP Roadmap Explorer. Mithilfe des interaktiven Portals lassen sich produkt- und branchenspezifische Roadmaps im Handumdrehen nachvollziehen.

Bhargava: Auf jeden Fall werden wir unser Branchen-Engagement gemeinsam mit unseren Partnern künftig weiter ausbauen. So können wir eine noch größere Bandbreite bedienen, unser Ökosystem stärken und SAP-Kunden genau die Werkzeuge an die Hand geben, die sie benötigen, um in ihrem Marktsegment zu glänzen.

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