>

Die richtigen Tools ermöglichen es CFOs, Daten für intelligentes Ausgabenmanagement zu nutzen und so interne wie externe Herausforderungen zu meistern. Ihre analytischen Fähigkeiten verleihen ihnen eine neue Schlüsselfunktion.

Risikomanagement, Prognosen und Budgetierung gehören seit jeher zu den Kernaufgaben von CFOs. Doch während es in der Vergangenheit vor allem darum ging, die sprichwörtlichen Schäfchen ins Trockene zu bringen, sorgt die wachsende wirtschaftliche Instabilität für Unsicherheit in Unternehmen, die es von Finanzverantwortlichen zu bewältigen gilt. Entscheidend hierbei: Proaktivität, um potenzielle Risiken frühzeitig zu identifizieren und sie möglichst abzumildern. Doch wie können CFOs angesichts anhaltender wirtschaftlicher und geopolitischer Spannungen für Planungssicherheit sorgen, um das Wachstum ihres Unternehmens auch in schwierigen Zeiten nachhaltig und langfristig voranzutreiben? Was zunächst als nahezu unlösbare Aufgabe anmutet, birgt für CFOs die Chance, durch intelligentes Ausgabenmanagement zur Schlüsselfigur für den versierten Umgang mit Unsicherheit und Risiko zu werden – sofern sie dafür auf die richtigen Tools setzen.

Externe Faktoren setzen Finanzverantwortliche unter Druck

Brexit, Inflation und der Krieg in der Ukraine: Indizes wie der World Uncertainty Index (WUI) des Internationalen Währungsfonds, die wirtschaftliche Verunsicherung beobachten, verzeichnen in den letzten zehn bis 20 Jahren einen Anstieg, der sich seit 2016 weiter verstärkt hat. Dieses Bild zeichnet auch die globale CFO-Umfrage von SAP Concur: vier der fünf größten externen Herausforderungen für Unternehmen sind mit den globalen wirtschaftlichen Turbulenzen verbunden. Laut der befragten Finanzverantwortlichen gehören geopolitische Spannungen (46 Prozent), eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Bedingungen (36 Prozent) sowie steigende Kapital- und Betriebskosten (45 bzw. 35 Prozent) zu ihren größten externen Herausforderungen.

Getoppt werden diese Faktoren nur noch von der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften, die von der Hälfte der Befragten als größte externe Herausforderung bewertet wird (50 Prozent). Compliance spielt für CFOs schon immer eine wichtige Rolle. Immer neue Vorschriften und Regelungen lassen die Komplexität allerdings deutlich ansteigen. Hinzu kommen immer strengere Strafen durch Regulierungsbehörden, die Unternehmen empfindlich treffen können. All diese Faktoren stören das für Unternehmen erforderliche Maß an Planungssicherheit und setzen CFOs zunehmend unter Druck.

Interne Risiken rücken stärker in den Fokus

Finanzverantwortliche müssen jedoch nicht nur externe Risiken genau im Blick behalten – auch intern warten Herausforderungen auf sie. Für über die Hälfte der CFOs liegt in der zunehmenden Komplexität von Prognosen und Budgetierung der größte interne Risikofaktor (56 Prozent). Laut der Befragten werden sie durch unkalkulierbare wirtschaftliche Bedingungen (56 Prozent), die schwierige Bepreisung von Risiken (45 Prozent) sowie die mangelnde Genauigkeit historischer Daten (38 Prozent) erschwert. Weitere interne Herausforderungen wie Kostenverwaltung (50 Prozent), Messung und Meldung wichtiger Kennzahlen (47 Prozent) sowie die digitale Transformation (46 Prozent) verlangen ebenfalls, priorisiert zu werden. Es ist beachtlich, dass diese Herausforderungen Finanzverantwortlichen so viel abverlangen, dass sie sogar kritische Themen wie den Fachkräftemangel und Klimawandel aus den Top fünf der internen Herausforderungen verdrängt haben.

Das Glas ist halb voll: die Chance im Risiko

Fast drängt sich die Frage auf, welchem Risiko sich Finanzverantwortliche zuerst widmen sollen. Doch in Zeiten wie diesen ist eine isolierte Betrachtung der Risikofaktoren nicht zu empfehlen. Um externe wie interne Risiken zu meistern, benötigen CFOs umfassende Datentransparenz, die bisherige Standards deutlich übersteigt – das ist mit herkömmlichen Systemen nicht abbildbar. Vielmehr braucht es digitale Lösungen, die CFOs einen Gesamtüberblick des finanziellen Status quo sowie intelligentes Ausgabenmanagement ermöglichen, um möglichst präzise Prognosen ableiten und flexibel auf das Unerwartete reagieren zu können.

Ist es angemessen ausgestattet, kann das Finanzwesen von Unternehmen zum Frühwarnsystem für sich anbahnende interne oder externe Risiken werden. Da diese allerdings immer vielschichtiger und unkontrollierbar werden, reicht es längst nicht mehr aus, lediglich Finanzdaten auszuwerten. Diese müssen stattdessen mit Markt-, Verkaufs-, Betriebs- und Personaldaten kombiniert analysiert werden. Um dies zu ermöglichen, investieren aktuell 55 Prozent der befragten CFOs in Tools für die Datenanalyse und das Berichtswesen.

Die resultierende nie dagewesene Datenbasis ermöglicht dabei nicht nur ein vorausschauendes Risikomanagement und umfassendes Reporting. Sie eröffnet Finanzverantwortlichen die Chance, eine Vorreiterrolle im Unternehmen einzunehmen. Mit ihrer analytischen Stärke können CFOs etwa unnötige Redundanzen oder ineffiziente Prozesse identifizieren und so insgesamt zur Effizienzsteigerung im Unternehmen beitragen. Ein Beispiel aus dem Talent Management: Erkennen Finanzverantwortliche einen Abfall der Produktivität ihrer Mitarbeitenden, kann das ein Zeichen für einen Rückgang der Mitarbeiterzufriedenheit und ein damit verbundenes Motivationstief sein. Eine enge Zusammenarbeit von CFO und Personalverantwortlichen auf Basis dieser Datenanalyse ermöglicht es, frühzeitig gegenzusteuern.

Die neue Rolle des CFO

Es zeigt sich: Wenn CFOs Daten, Tools und ihre Fähigkeiten richtig nutzen, tragen sie nicht nur dazu bei, dass ihr Unternehmen auch durch die stürmischsten Zeiten sicher navigiert. Sie können die vorhandene Datenbasis auch nutzen, um nahezu alle Prozesse effizienter zu gestalten. Damit führen sie ihre Unternehmen trotz der gesamtwirtschaftlichen Unsicherheit in den langfristigen Erfolg und positionieren sich gleichzeitig selbst neu – als Schlüsselfiguren in einer zunehmend datengetriebenen Wirtschaft.

Erfahren Sie mehr im CFO Insights Report.


Elena Parker, Senior Vice President, SAP Intelligent Spend & Business Network for Middle & Eastern Europe.