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BARC-Studie: Nachhaltigkeitsberichterstattung klug organisieren

Wie sieht die ideale Nachhaltigkeitsberichterstattung aus? Für die Studie „The State of ESG & Sustainability Reporting – Challenges and Recommendations for 2025“ von BARC und dem Software-Unternehmen Qlik wurden weltweit 235 Experten befragt.

Künftig sollen Organisationen und Unternehmen nachhaltig arbeiten und dies auch belegen. Unternehmen in Deutschland und Europa müssen laut EU-Beschluss – in mehreren Wellen unterteilt – eine Nachhaltigkeitsberichterstattung aufbauen. Eine neue ESG-Studie (Environmental Social Governance) beleuchtet die Herausforderungen und Möglichkeiten, denen Unternehmen bei der Implementierung von Nachhaltigkeitsberichterstattung begegnen.

Nachhaltig wirtschaften

Nach der CSRD, der Corporate Sustainability Reporting Directive, gelten für verschiedene Kategorien von Unternehmen unterschiedliche Fristen für die Veröffentlichung ihres ersten ESG-Berichts. Insgesamt wird die Regelung etwa 50.000 Unternehmen in der EU und 15.000 Unternehmen allein in Deutschland betreffen. Große Unternehmen von öffentlichem Interesse mit mehr als 500 Mitarbeitern sind ab dem Geschäftsjahr 2024 verpflichtet, ihre Nachhaltigkeitsberichte zu veröffentlichen, wobei die ersten Berichte 2025 fällig sind.

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Andere große Organisationen (solche, die mindestens zwei der folgenden Kriterien erfüllen: 250 Beschäftigte, 50 Millionen Euro Nettoumsatz oder 25 Millionen Euro Bilanzsumme) müssen die Anforderungen ab dem Geschäftsjahr 2025 erfüllen, wobei die ersten Berichte 2026 abgeliefert werden müssen. Börsennotierte kleine und mittlere Unternehmen müssen voraussichtlich ab dem Geschäftsjahr 2026 Bericht erstatten, wobei die ersten Berichte 2027 fällig sind. Diese können sich jedoch bis 2028 von der Verpflichtung befreien. 

Wie dokumentiere ich Umweltauswirkungen?

Mit der Verschärfung der weltweiten Nachhaltigkeitsvorschriften steigt der Druck auf Unternehmen, ihre Umweltauswirkungen genau zu dokumentieren. Die BARC-Umfrage zeigt, dass die ESRS (European Sustainability Reporting Standards) mit 68 Prozent bei den Befragten das am häufigsten verwendete Rahmenwerk für die ESG-Berichterstattung sind, gefolgt von den Standards der Global Reporting Initiative (GRI) mit 28 Prozent und den IFRS SDS (International Financial Reporting Sustainability Disclosure Standards) mit 23 Prozent.

DACH-Region eher zögerlich

42 Prozent der Unternehmen hatten bei der Erhebung der Studiendaten bereits ihren ersten ESG-Bericht veröffentlicht, weitere 20 Prozent planen dies bis 2024. 28 Prozent wollen ihren ersten Bericht erst nach 2024 veröffentlichen. Dies unterstreiche, schreiben die Autoren, das wachsende Bewusstsein für die Bedeutung der ESG-Berichterstattung. Bemerkenswert ist, dass elf Prozent keine Pläne zur Veröffentlichung eines ESG-Berichts haben.

Spitzenreiter ist der Banken- und Finanzsektor, von denen 67 Prozent zum Zeitpunkt der Erhebung  bereits einen ESG-Bericht veröffentlicht hatten. Regional betrachtet liegen die nordamerikanischen Unternehmen (43 Prozent) knapp hinter dem Rest der Welt (50) und Europa (47).

Innerhalb Europas scheint die DACH-Region eher zögerlich zu sein: Nur 41 Prozent haben bereits einen ESG-Bericht veröffentlicht oder planen seine Veröffentlichung, im Gegensatz zu 65 Prozent im übrigen Europa. Zwischen den verschiedenen Unternehmensarten, Branchen und Regionen gibt es erhebliche Unterschiede.

Firmen halten sich an ihre Pflichten

Neben der Reputation der Kunden, die in verschiedenen Sektoren und Größenordnungen die wichtigste Triebkraft für die ESG-Berichterstattung ist, sind die Einhaltung von Vorschriften und die Verbesserung interner Prozesse die wichtigsten  Antriebkräfte für die ESG-Berichterstattung.

Von 2023 bis 2024 war der „Ruf bei den Kunden“ der wichtigste Faktor. Der Fokus auf die Einhaltung von Vorschriften steigt in dem Zeitraum von 38 Prozent auf 59 Prozent, was an der  der Entwicklung der rechtlichen Rahmenbedingungen liegt. Darüber hinaus wird es für Unternehmen immer wichtiger, ihre Fortschritte im ESG-Prozess zu überwachen. 

Wer ist zuständig?

Eine effektive Organisation der ESG-Verantwortlichkeiten ist entscheidend für erfolgreiche Nachhaltigkeitsinitiativen. ESG-Abteilungen für Nachhaltigkeit tragen die Hauptverantwortung für die Berichterstattung (33 Prozent), gegenüber 21 Prozent im Vorjahr, was eine Verlagerung hin zu spezialisierten Abteilungen zeigt. Auf die Controlling-Abteilungen entfallen 20 Prozent, auf die Konzernrechnungslegung beziehungsweise das Reporting 14 Prozent.

In Europa ist die Verantwortung für die ESG-Berichterstattung zwischen den Abteilungen ESG/Nachhaltigkeit (35 Prozent), Finanzen (36 Prozent) und anderen Abteilungen (29 Prozent) ausgeglichen. Branchenspezifisch zeigt sich, dass ESG-Abteilungen in der Industrie und im IT-Sektor eine wichtige Rolle spielen, während Finanzabteilungen in den Bereichen Dienstleistungen/Einzelhandel und Banken dominieren.

Herausforderungen der ESG-Berichterstattung

Die ESG-Berichterstattung steht vor Herausforderungen: Während sechs Prozent der Organisationen keine nennenswerten Probleme melden, kämpfen 94 Prozent mit verschiedenen Hindernissen. Das größte Problem ist der Ressourcenmangel, von dem 42 Prozent der Unternehmen berichten, insbesondere diejenigen, die neu in der ESG-Berichterstattung sind. Dazu gehören Engpässe bei den finanziellen und personellen Ressourcen, wobei der Mangel an qualifiziertem Personal ins Auge fällt.

Der Umgang mit mehreren Datenquellen ist ein weiteres großes Problem, das von 42 Prozent der Organisationen erwähnt wird und die Datenkonsolidierung und -verarbeitung erschwert. Probleme mit der Datenqualität und -zuverlässigkeit betreffen 38 Prozent, während manuelle Prozesse, die das Risiko von Fehlern und Verzögerungen erhöhen, 29 Prozent belasten. Unklare Berichtsanforderungen stellen für 24 Prozent der Unternehmen eine Herausforderung dar. 23 Prozent nennen mangelndes Interesse oder Bewusstsein in den zuständigen Abteilungen. 14 Prozent berichten über schlechte Software-Unterstützung.

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Welche Software nutze ich?

Die Auswahl von Softwarelösungen für die ESG-Berichterstattung ist für Organisationen, die sich für Nachhaltigkeit einsetzen, von entscheidender Bedeutung. Trotz der Notwendigkeit von Transparenz und Rechenschaftspflicht stehen die Unternehmen bei der Integration und Nutzung geeigneter Software vor Problemen. Zu den wichtigsten gehören die Integration in die bestehende IT-Infrastruktur (37 Prozent), fehlende interne Personalressourcen (33) und begrenzte Budgets (31).

Darüber hinaus gibt ein Teil der Befragten (28) an, dass es an Fachwissen über ESG-Software mangelt, was den Bedarf an Schulungen unterstreicht. Noch immer gibt es keinen Marktstandard für die Umsetzung der ESG-Berichterstattung.

In Kombination werden ERP- und CPM-Systeme, Word, Excel und BI-Tools eingesetzt und durch spezialisierte Lösungen ergänzt, die oft von Start-ups entwickelt werden. Auch Excel ist weit verbreitet, insbesondere für die Datenerfassung. KI- und GenAI-Technologien sind in den Roadmaps der meisten ESG-Reporting-Anbieter zwar enthalten, haben den Endkunden aber noch nicht erreicht.

SAP: Mehr als nur ESG-Berichterstattung

Um ihre Berichtsverpflichtungen erfüllen zu können, bietet SAP ihren Kunden zahlreiche Lösungen an, wie den SAP Sustainability Control Tower an, eine SAP-Softwarelösung, die als zentrale Quelle der Wahrheit („Source of Truth“) für die Nachhaltigkeitsleistung über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg fungiert. Die Lösung sammelt die Kennzahlen aller Nachhaltigkeitsaspekte ein, harmonisiert und konsolidiert diese und stellt sie für die ganzheitliche Steuerung und das Berichtswesen zur Verfügung.

Handeln Sie jetzt! Verknüpfen Sie Ihre Daten aus den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (Environment, Social, Governance; ESG). Hier und hier erfahren Sie mehr zu den SAP- Lösungen für Nachhaltigkeit und für ESG-Berichte. Die BARC Studie „Der Status Quo der ESG- und Nachhaltigkeitsberichterstattung – Herausforderungen und Empfehlungen für 2025“ können Sie hier anfordern.

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