Junge Entwicklerinnen und Entwickler starten im Corona-Warn-App Projekt durch.
Gerade erst haben Sandra Grujovic und Conrad Steinmetz ihren Abschluss an der Technischen Universität München gemacht und schon stecken sie mitten im Entwicklungsteam der Corona-Warn-App bei der SAP, im User Experience (UX) – Mobile Center of Excellence (CoE) Team in München. Die beiden berichten, wie sie mit dieser neuen Aufgabe umgegangen sind.
Wo liegen Ihre Verantwortlichkeiten beim Corona-Warn-App Projekt?
Sandra Grujovic: Ich habe vor allem am “Exposure Submission” Flow gearbeitet. Hierbei handelt es sich um den Teil der App, den Nutzer ansteuern, wenn sie einen Corona-Test gemacht haben. Mithilfe der App können sie ihr Testresultat digital erfragen und andere Nutzer warnen, wenn sie Corona-positiv getestet werden.
Conrad Steinmetz: Im Rahmen des Corona-Warn-App-Projekts habe ich neben meiner iOS-Entwicklungstätigkeit schnell Verantwortung als Scrum Master übernommen. Nach abgeschlossenem Master-Studium der Informatik bin ich im Februar 2020 beim Mobile UX Team der SAP als iOS-Entwickler eingestiegen. Zu dieser Zeit hatte das Coronavirus Europa noch nicht erreicht. So konnte ich glücklicherweise einige meiner neuen Kolleginnen und Kollegen noch persönlich kennenlernen. Ende April startete dann das App-Projekt. Ich war von Anfang an begeistert, dabei zu sein!
Sie sind direkt nach Ihrem Abschluss an der Technischen Universität München zur SAP gekommen und haben von Anfang an verantwortungsvolle Aufgaben im Projekt übernommen. Wie ist es, direkt von der Uni bei SAP und am Corona-Warn-App Projekt zu arbeiten?
Grujovic: Es ist durch und durch eine einzigartige Erfahrung, die sehr anspruchsvoll und gleichzeitig extrem motivierend ist. Man sieht vor allem, wie wichtig es ist, bei solchen Projekten im Team zu arbeiten. Während das Leben als Studentin am Ende doch eher eine persönliche Angelegenheit ist, ist die Arbeit bei der SAP und konkret bei der Corona-Warn-App eine Team-Leistung. Und damit meine ich nicht nur die Teammitglieder, die App-Anforderungen in Programmcode umgesetzt haben, sondern natürlich auch die Backend Developer, CI Developer, UI- und UX-Designer, Product Owner und alle anderen, die es möglich gemacht haben, dass die Corona-Warn-App jetzt auf Millionen Smartphones im Einsatz ist.
Steinmetz: Frisch von der Uni ist es ein Hauptgewinn, gleich an so einem wichtigen Projekt mitarbeiten zu dürfen. Obwohl ich auch während meines Studiums schon einige spannende Projekte mit ambitionierten Deadlines gesehen habe, ist das Corona-Warn-App-Projekt ein bisschen wie die Königsklasse. Es war immer klar: Die App ist für ganz Deutschland von großem Interesse. Ich kann mir gerade kein anderes Software-Projekt vorstellen, dass eine so hohe öffentliche Sichtbarkeit hat. Die Corona-Warn-App ist dafür ausgelegt, viele Millionen Menschen in Deutschland zu bedienen. So hohe Downloadzahlen haben in Deutschland nicht viele Apps. Es ist eine tolle Erfahrung, an diesem einzigartigen Projekt mitzuwirken.
Sie sind beide Neueinsteiger bei der SAP am Standort München. Was haben Sie in der Zeit schon gelernt – insbesondere im Corona-Warn-App-Projekt?
Grujovic: Für mich ist es sehr interessant zu sehen, wie unterschiedlich die akademische und die industrielle Sicht auf Probleme ist. Mir ist an der Universität oft aufgefallen, dass der Schwerpunkt hauptsächlich auf theoretischen Konzepten und technischen Prototypen lag. Bei den Projekten der SAP kann man nicht bei abstrakten Konstrukten aufhören, sondern muss das Ganze pragmatisch und komplett lösen, und im Falle der Corona-Warn-App auch so, dass viele Millionen Menschen die App sinnvoll nutzen können. Auch muss man im Hinterkopf behalten, dass diese App alle gleichermaßen ansprechen muss, von jung bis alt. Hier entsteht eine neue Ebene an Komplexität, die man als frische Absolventin so nicht kennt. Ich sehe dies als wunderbare Möglichkeit, sich jeden Tag ein wenig weiterzuentwickeln.
Steinmetz: Durch das Corona-Warn-App-Projekt konnte ich einige meiner Teammitglieder in kurzer Zeit besser kennenlernen, wie ich es sonst erst nach Jahren geschafft hätte. Über die Wochen bin ich schnell in unser großartiges Center of Excellence Team hineingewachsen. Eine besonders wertvolle Erfahrung war für mich die enge Zusammenarbeit mit der Open-Source-Community. Es war für mich das erste Open-Source-Projekt dieser Größenordnung und es hat mich begeistert, mit welcher Geschwindigkeit aus Ideen sichtbare Ergebnisse entstanden sind.
So funktioniert die Corona-Warn-App.
Weitere Informationen:
- Offizielle Seite des Open-Source-Projektes für die Corona-Warn-App
- Themenseite der Bundesregierung zur Corona-Warn-App
- Themenseite der Deutschen Telekom zur Corona-Warn-App
- GitHub: Corona-Warn-App
- Die Antwort der SAP auf COVID-19