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Die Trends für 2024: Wie generative KI die ERP-Anwendungen auf vierfache Weise verändert

Feature

Vier Wege, wie generative künstliche Intelligenz Unternehmens­anwendun­gen für immer zum Besseren verändern wird.

Die überschwängliche Begeisterung für generative KI legt sich allmählich (mehr oder weniger), und so zeichnen Expertenprognosen ein klareres Bild von der wahren transformativen Kraft dieser Technologie. Es geht nicht nur darum, wie generative KI Menschen hilft, ihre Arbeit schneller, intelli­gen­ter und effizienter zu erledigen. Je genauer wir Vorhersagen über genera­tive KI untersuchen, umso deutlicher wird deren katalytische Wirkung.

Wer ein nennenswertes Stück vom Kuchen des lukrativen Geschäfts mit generativer KI in Unternehmensanwendungen ergattern will, braucht vertrauenswürdige Standards, muss Mitarbeitende umschulen und benötigt eine disziplinierte Strategie, die sich ernsthaft an realistischen Geschäftsergebnissen orientiert. 

Die Skeptiker überzeugen: vertrauenswürdige KI zum Standard machen

Der Top-Trend in der Gartner-Studie über die wichtigsten strategischen Technologietrends 2024 ist AI TRiSM. Die Abkürzung steht für Trust, Risk, and Security Management.

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Diese Aspekte werden aus gutem Grund priorisiert. In der Forrester-Studie zu den Prognosen für 2024 stellten die Analysten fest, dass nach Auf­fassung von 50 Prozent der US-amerikanischen und 43 Prozent der französischen erwachsenen Online-Anwender, die schon von KI gehört haben, generative KI eine Bedrohung für die Gesellschaft darstellt. Dennoch gaben diese Analysten an, dass 60 Prozent dieser Skeptiker generative KI nutzen und gut finden werden – ob sie sich dessen bewusst sind oder nicht. Sie rechnen damit, dass KI-Initiativen in Unternehmen die Produktivität und das kreative Lösen von Problemen um 50 Prozent steigern, „was kundenorientierte Innovation vorantreibt und einzigartigen geschäftlichen Mehrwert generiert“.

Die Analysten von Gartner waren sogar noch optimistischer: Ihren Pro­gnosen zufolge werden bis 2026 Unternehmen, die TRiSM-Kontrollen in KI-Anwendungen umsetzen, die Genauigkeit ihrer Entscheidungs­prozesse steigern, indem sie 80 Prozent aller fehlerhaften und unzulässigen Informationen eliminieren.

Einige Marktführer beherzigen die Einwände der Skeptiker und entwickeln Large Language Models (LLMs), die mit vertrauenswürdigen Daten trainiert werden. Beispielsweise erklärte Jürgen Müller, Chief Technology Officer und Mitglied des Vorstands der SAP SE, in einer kürzlichen Fragerunde, inwiefern SAP Business AI relevant, verlässlich und ver­antwor­tungs­voll ist. Er sagte, Anwender entwickelten KI-Anwendungs­szenarien im Kontext der realen Geschäftsprozesse ihres Unternehmens und integrier­ten sie in ihre täglich genutzten SAP-Systeme. Diese Anwen­dungs­fälle beruhen auf fortschrittlichsten ethischen Maßstäben und Datenschutzstandards. Sie basieren auf dem Verständnis sowohl der Geschäftsdaten als auch von deren Bedeutung innerhalb des Geschäfts­prozesses.

Die Analysten von IDC erwarten, dass bis 2026 70 Prozent der Cloud- und Software-Plattform-Anbieter Pakete für die Sicherheit und Governance von generativer KI mit ihren primären Services als Bundle anbieten und somit Risikoszenarien auf ein Drittel reduzieren werden. Gartner zufolge haben nächstes Jahr schon die meisten Länder Vorschriften für die Nutzung von KI-Technologie, die erklärbar ist und eingebettete Kontrollmechanismen gegen die Verstärkung von Vorurteilen enthält.

Chip-Engpässe zwingen Unternehmen zu einem ROI-basierten Fokus

Amerikanische Unternehmen haben seit der Verabschiedung des CHIPS and Science Act von 2022 166 Milliarden USD in Halbleiter und Elektronik investiert. Dennoch wird die Verstärkung von Chipherstellung, F&E und Schulungsmaßnahmen für die Mitarbeitenden, um das Versprechen der generativen KI einlösen zu können, eine Herkulesaufgabe sein. Die Analysten von Forrester gehen davon aus, dass Unternehmen pragmatisch an das Thema KI herangehen werden, „orientiert an Verfügbarkeit, Silizium­wirtschaft und Nachhaltigkeit“. Ihren Prognosen zufolge wird KI-Verarbeitung „2024 an ihre Grenzen stoßen“, sodass Unternehmen Anwendungen mit dem deutlichsten ROI priorisieren müssen.

Intelligenteres und sichereres KI-gestütztes Kundenerlebnis

Den Prognosen von IDC zufolge sind bis 2027 digitale Assistenten auf Basis von generativer KI die Benutzeroberfläche für 25 Prozent der Interaktionen mit Unternehmenssoftware, einschließlich Softwareentwicklung. Dieser Prozent­satz wird für Mitarbeitende, die in der Kundeninteraktion tätig sind, höher sein.

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Das Potenzial des Kundenerlebnisses wird kaum ausgeschöpft. Wie Forrester herausfand, haben 71 Prozent der Unternehmen in einen Chatbot investiert, aber nur 16 Prozent der erwachsenen Online-Anwender in den USA nutzen Chatbots häufig, um Hilfestellung zu bekommen. In der Studie mit den Vorhersagen für 2024 räumten die Analysten von Forrester ein, dass das Entwickeln eines effektiven Chatbots schwierig sei. Entwickler be­nötigten Fachwissen in der Erstellung von Kundenerlebnissen, die auf dialogorientierter KI basieren.

Unternehmen müssen zahlreiche Risiken in Bezug auf Datenschutz und Compliance umschiffen. In nächster Zukunft wird, so die Prognose der Experten von Forrester, eine App, die ChatGPT nutzt, wegen der Hand­habung von personenbezogenen Informationen durch sie mit einer Geldstrafe belegt werden.

Nach Aussagen von Gartner werden synthetische Daten die Erfassung von personenbezogenen Kundendaten reduzieren, wodurch bis 2025 70 Prozent der Sanktionen wegen Verletzung des Datenschutzes vermieden werden können.

Generative KI gestaltet das Mitarbeitererlebnis neu

Wie bei jeder umwälzenden Entwicklung in der Gesellschaft auch müssen die Menschen sich auf generative KI einstellen und neue Kompetenzen erwerben, um von deren Vorteilen profitieren zu können. Die Analysten von IDC prognostizierten, dass bis 2027, beschleunigt durch die Ein­führung von generativer KI, 40 Prozent der heute existierenden beruflichen Tätigkeiten in Global-2000-Unternehmen neu definiert werden oder wegfallen. Sie weisen darauf hin, dass bei einer Unterfinanzierung von Qualifikationsinitiativen gegenüber Ausgaben für Produkte und Services bis 2026 65 Prozent der Unternehmen nicht das volle Wertpotenzial von Investi­tionen in KI und andere Technologien ausschöpfen können.

Die Experten von Gartner rieten Unternehmen, Mitarbeitererlebnisse mit intelligenter Technologie zu erweitern. Ziel ist es, diese Tools für Erkennt­nisse und geführte Empfehlungen zu nutzen, die „Mitarbeitenden helfen, Dinge zu erreichen, die ansonsten innerhalb der bestehenden zeitlichen und kognitiven Grenzen unmöglich wären“.

Die Minderung von Risiken im Zusammenhang mit generativer KI spielt auch bei der Mitarbeiterleistung eine Rolle. Nach Angaben der Analysten von IDC schreiben 60 Prozent der großen Unternehmen formelle Schulungen für Datenkompetenz und verantwortungsvolle KI vor, um neue Risiken auf­grund der verbreiteten Nutzung von generativer KI in der Belegschaft zu minimieren.

Unabhängig davon, welche Auguren recht haben, erreichen die Investi­tionen in generative KI beeindruckende Höhen. IDC prognostiziert einen Anstieg der globalen Ausgaben für KI-Lösungen auf über 500 Milliarden USD bis 2027. Gartner erhöht den Einsatz noch und rechnet mit 3 Billiarden USD Ausgaben für KI bis 2027. Wer ein nennenswertes Stück vom Kuchen dieses lukrativen Geschäfts ergattern will, braucht vertrauens­würdige Standards, muss Mitarbeitende umschulen und benötigt eine disziplinierte Strategie, die sich ernsthaft an realistischen Geschäfts­ergebnissen orientiert.

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Susan Galer ist Communications Director bei SAP.

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