Gastbeitrag von Robin Hellwig – Managing Consultant Utilities bei adesso orange AG


Kaum eine Branche ist stärker reguliert als die Energiewirtschaft, auch deshalb liefern hier sämtliche Prozesse tagtäglich Unmengen von Daten. Diese systematisch zu nutzen, um Abläufe zu analysieren, Verbesserungspotentiale zu erkennen und konkrete Handlungsempfehlungen abzuleiten, das ermöglicht ein Out-of-the-Box-Tool von Adesso auf Basis von SAP Signavio.

Energie stammt in Deutschland aus ganz unterschiedlichen Quellen – Kohle, Gas, Erneuerbare – und seine Herstellung und Verteilung beschäftigen eine Vielzahl von Akteuren. Erzeuger, Netzbetreiber und Kommunen gewinnen Unmengen von Daten, weil IT-Systeme sie liefern, und weil Regulierungsbehörden ihre Speicherung und Bereitstellung verlangen.
Sämtliche Beteiligten möchten diese Datenberge nutzen, um Prozesse zu optimieren, Kosten zu senken und ihre Services zu verbessern. Leichter gesagt als getan. Natürlich gehen auch hier viele Abläufe bereits seit langem automatisiert über die Bühne. Das gilt zum Beispiel für Meter-to-Cash, die Prozesskette vom Ablesen eines Strom- oder Gaszählers bis zum Eingang der Zahlung für die verbrauchte Menge. Dass ein Vorgang ohne menschliche Eingriffe abläuft und funktioniert bedeutet aber noch lange nicht, dass kein Verbesserungspotential besteht, dass er nicht noch schneller, effizienter ablaufen könnte als dies aktuell der Fall ist.

Adesso unterstützt die Energiewirtschaft mit einem dreistufigen Analysetool

Wie Künstliche Intelligenz ERP-Systeme noch besser macht

Auf der Basis von SAP Signavio hat Adesso ein Process Mining-Modell entwickelt, das die Energiewirtschaft auf ihrem Weg zu mehr Effizienz mit einem dreistufigen Prozess unterstützt. Process Discovery – Schritt eins – stellt zunächst Transparenz her, indem er aktuelle Prozesse visualisiert und idealen Abläufen gegenüberstellt. Dabei wird auf den ersten Blick sichtbar, ob Verbesserungspotential besteht. Außerdem erkennen die Nutzer jene Stellen, an den es sich lohnen könnte, analytisch noch tiefer einzusteigen. Das geschieht dann in Schritt zwei – dem Variant Explorer. Er analysiert, welche „Route“ ein Prozess genommen hat und vergleicht sie mit Alternativen dazu. Nimmt die aktuelle Meter-to-Cash Routine wirklich den kürzesten Weg? Und wenn nein, warum nicht? Welche Gründe gibt es für einen Umweg? Bei der Beantwortung dieser Fragen kann das Tool von adesso helfen. Außerdem besteht die Möglichkeit, einen vorhandenen – suboptimalen – Prozess mit einer Nummer zu versehen und zu checken, wie oft er in einem vergangenen Zeitraum so (schlecht) gelaufen und wie groß hier folglich das Einsparpotential ist.  

Es geht darum, Schwachstellen zu erkennen und zu beseitigen

KPI Dashboard and Analysis schließlich – der dritte Schritt – operationalisiert die Datenanalyse. Durchlaufzeiten, Abweichungen, Klärfälle – das KPI Dashboard macht alles sichtbar und kann auch nach individuellen Notwendigkeiten gestaltet werden. Ein spezielles Klärfall-Dashboard zum Beispiel zeigt an, wo welcher Klärungsbedarf besteht – und wie lange seine Beseitigung jeweils dauert. Es geht darum, Schwachstellen zu erkennen und zu beseitigen, anhand eines Vorher-nachher-Vergleichs von Durchlaufzeiten festzustellen, ob eine Maßnahme Wirkung gezeigt hat oder mithilfe einzelner Deep-dive-Analysen zu sehen, wodurch genau diese Wirkung erzielt wurde.
Außerdem lassen sich Dashboards speziell für bestimmte Zielgruppen gestalten, für das Management etwa mit einem Schwerpunkt auf Kosten-Nutzen-Analysen oder für einzelne Fachbereiche mit technischen Details.

Managementtaugliche Reportings sorgen für Transparenz

Das Tool von Adesso auf Basis von SAP Signavio modelliert also mithilfe einer Prozessbibliothek typische Abläufe von Energieversorgern, hilft so beim Auffinden von Schwachstellen und bei der Dokumentation und Konzeption (auch) regulierter Prozesse. Mit seinen managementtauglichen Reportings verschafft es zentralen Akteuren von Unternehmen einen schnellen, detailgenauen Blick auf die Prozesslandschaft – inklusive konkreter Handlungsempfehlungen, um noch besser, effizienter und kundenfreundlicher zu werden.  

Robin Hellwig ist als Leader Competence Center und Senior Manager im Bereich Utilities für die Führung mehrerer interdisziplinärer Teams (Berater, Entwickler und PMO/Projektleiter) mit Branchenfokus Utilities zuständig. Zudem leitet und verantwortet er große SAP S/4HANA Utilities Transformationen und den Bereich SAP Signavio für Utilities. 

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