Die SAP-Mitarbeiter Tina und Gunter Haug haben sich den Traum vieler Piloten erfüllt und SAP News von ihrem Flugabenteuer über den Atlantik berichtet.
„Wenn du das Fliegen einmal erlebt hast, wirst du für immer auf Erden wandeln, mit deinen Augen himmelwärts gerichtet. Denn dort bist du gewesen und dort wird es dich immer wieder hinziehen.“ Was einst schon Leonardo da Vinci wusste, ist auch für Tina und Gunter Haug kein Geheimnis. Für die beiden ist das Fliegen zu einem festen Bestandteil in ihrem Leben geworden.
Einmal über den Atlantik und zurück
Im August 2017 wagte das Ehepaar das große Abenteuer: die Atlantiküberquerung mit dem Ziel Südamerika. „Das war schon immer ein Traum von uns“, erklärt Tina und ihr Mann ergänzt: „Mit dem eigenen Flugzeug über den Atlantik zu fliegen, das ist ein großes Abenteuer mit so einem kleinen Flugzeug, die Wasserstrecken sind enorm. Man wäre naiv, wenn man dabei keine Angst hätte. Es ist eine große Herausforderung und ein umso schöneres Gefühl, wenn man es dann tatsächlich geschafft hat.“ Ein eigenes einmotoriges Flugzeug, eine Mooney 252, besitzt das Paar seit sieben Jahren.
Ihre Route führte von ihrem Start am Flughafen Mannheim, Deutschland, über Grönland und die USA bis nach Feuerland, einer Inselgruppe im Süden von Südamerika. El fin del mundo (das Ende der Welt) wird die südlichste Stadt der Welt Ushuaia dort genannt. Auf ihrer Reise landeten die beiden auf 62 Flughäfen in insgesamt 20 Ländern. Am 16. März 2018, sechs Monate und 168 Flugstunden später, betrat das Ehepaar schließlich wieder deutschen Boden.
Tina ist als Product Owner in der Intelligent Enterprise Group tätig, Gunter arbeitet als Development Architect im Vorstandsbereich Technology & Innovation. Das Arbeitszeitkonto von SAP gibt ihnen die Flexibilität, auch für längere Zeit auf Reisen zu gehen. „Ich habe irgendwann gemerkt: Die Welt bricht nicht zusammen, wenn ich sechs Monate nicht da bin. Der Job ist nicht das ganze Leben. Für uns war immer klar: Das Leben findet auch draußen statt“, erklärt Tina.
Bei der Planung ihrer Reise mussten sie einige Hürden überwinden: Der Prozess für Überflugs- und Einfluggenehmigungen war von Land zu Land sehr unterschiedlich. Bewusst verzichteten die beiden hierbei auf die professionelle Hilfe einer Agentur. „Wir haben es als Teil des Abenteuers gesehen, das selbst zu machen“, erklärt Tina. Ihre guten Spanischkenntnisse erwiesen sich bei der Planung der Südamerika-Route als Vorteil. Trotz der intensiven Vorbereitung lässt sich bei so einer Reise natürlich nicht alles planen. Auf ihrem Rückflug über die Azoren mussten sie neun Tage in Neufundland auf gutes Wetter warten – und das im Februar.
Engagement im Flugverein
Aktuell nutzt Gunter eine sechsmonatige Auszeit für ein Praktikum in einer Flugzeugwerft am Flugplatz Mannheim, um noch mehr über Flugzeugwartung zu lernen. Außerdem arbeitet er als Fluglehrer im ansässigen Flugverein BPFV. Auch Tina ist dort aktiv: Sie gibt Sprechfunkunterricht.
Im Flugverein begleiten die beiden ihre Schüler „vom Fußgänger zum Piloten“. „Fliegen ist schwierig, das dauert seine Zeit. Aber irgendwann, wie bei allen Dingen, die man lernt, geht es aufwärts“, erklärt Tina. Im wahrsten Sinne des Wortes. Nach 10 bis 15 Flugstunden absolvieren die Flugschüler dann zum ersten Mal einen „Soloflug“. Das erste Mal ganz alleine fliegen ist für jeden etwas ganz Besonderes. „Es ist aber auch sehr schön, auf der anderen Seite zu sein, den Flugschüler in Empfang zu nehmen, nachdem er seinen ersten Soloflug absolviert hat, gelandet ist und strahlt“, verrät Gunter.
Die Arbeit in der Werkstatt ist für ihn eine willkommene Abwechslung. Trotzdem bedeutete das Praktikum für ihn anfangs eine große Umstellung, vor allem die körperliche Arbeit. „Ich würde das zwar nicht auf Dauer machen wollen, denn ich bin sehr glücklich mit meinem Job bei SAP, aber als Abwechslung ist das eine tolle Erfahrung.“
„Klare Kommunikation ist das A und O“
Wenn die beiden für anspruchsvolle Flüge wie die Atlantiküberquerung selbst ins Flugzeug steigen, sind die Aufgaben klar verteilt. Gunter übernimmt das sogenannte „Pilot-Flying“ (Steuerung) und Tina das „Pilot-Non-Flying“ (zum Beispiel Funk). Eine klare Rollenverteilung und Teamarbeit sind beim Fliegen essenziell. „Man ist auf den anderen angewiesen, da braucht man hundertprozentiges Vertrauen zueinander. Als Paar und als Cockpit-Besatzung versuchen wir das Fliegen sehr professionell anzugehen, da kann man nicht als Einzelgänger sein Ding machen.“
Aus dem gemeinsamen Hobby konnten Tina und Gunter auch für ihre berufliche Tätigkeit Schlüsse ziehen. „Klare Kommunikation ist das A und O. Tell it like it is“, meint Gunter und seine Frau pflichtet ihm bei: „Als Product Owner habe ich sehr viel Kontakt mit anderen Teams und nach außen. Ich bin schon immer sehr direkt gewesen, aber das ist eigentlich etwas Positives. Es geht nicht darum, jemanden zu beleidigen, sondern bei fachlichen Fragen die Dinge nicht schön zu reden.“
Eine längere Reise planen die beiden aktuell nicht. Träume gibt es aber. „Das Ultimative wäre natürlich die Weltumrundung – aber geplant ist da noch nichts“, fügt Gunter hinzu.