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Zu den vielen Dingen, die eine gutes Gesundheitswesen ausmachen, gehören sicherlich auch umfangreiche Patientendaten. Technologien wie Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen können helfen, Erkrankungen besser zu verstehen.

Niemand weiß das besser als Mayur Saxena, CEO und Gründer von Droice Labs. Saxena gründete sein Startup, als er an der Columbia University promovierte. Damals arbeitete er bei einem Unternehmen, das klinische Tests mit neuen Medikamenten durchführte.

Ihn begeistern die vielen Möglichkeiten, die sich durch künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen für das Gesundheitswesen ergeben.

„Patientendaten sind bekanntermaßen schlecht strukturiert und komplex“, sagte Saxena. „Mit maschinellem Lernen können Ärzte und medizinisches Personal diese Informationen strukturieren und so die Erkrankung jedes Patienten besser verstehen. Dadurch lassen sich schneller medizinische Maßnahmen ergreifen, die den Zustand des Patienten verbessern. Es ist ein tolles Gefühl, von einem Patienten zu erfahren, dass er wieder gesund geworden ist, weil er die richtige Behandlung bekommen hat.“

Ziel von Droice ist es, unstrukturierte Daten zu ordnen, sodass mehr Zeit für das Analysieren der Daten bleibt.

Einblick in Daten durch ML ermöglicht personalisierte Therapie

Das Startup hat durch die Zusammenarbeit mit Gesundheitseinrichtungen, Kostenträgern und Verwaltungen in den USA und Europa Daten von 50 Millionen Patienten gesammelt. Mitarbeiter von Krankenhäusern, Pharmaunternehmen, Herstellern von medizinischen Geräten und Versicherungen setzen bei ihrer Arbeit auf die NLU-Technologie (Natural Language Understanding) von Droice Labs. NLU wertet Patientendaten aus, die in verschiedenen Sprachen vorliegen und aus den unterschiedlichsten Quellen stammen – etwa von elektronischen Krankenakten, Krankenversicherungsabrechnungen, Forschungsberichten und medizinischen Geräten.

„Unser Machine-Learning-System berücksichtigt alle Daten über jemanden und schlüsselt sie so auf, dass ein Arzt, ein Pharmaforscher oder ein Krankenversicherer die Patienten besser und schneller verstehen kann“, erklärte Saxena. „Anstatt sich wiederholender, uneinheitlicher 1:1-Diagnosen und entsprechender Therapien automatisieren wir die personalisierte Behandlung für eine viel größere Patientengruppe. Ärzte haben einen gemeinsamen Einblick in eine große Patientenpopulation und können so den Krankheitsverlauf verfolgen und den besten Behandlungsplan verordnen. Die klinische Erforschung neuer Medikamente, die Jahre in Anspruch nahm, könnte auf Tage oder Wochen verkürzt werden.“

Laut Saxena konnte ein Krankenhaus die Zeit für das Erstellen einer exakten Patientendiagnose um über 20 Prozent verkürzen.

SAP.io Foundry fördert Startups im Gesundheitswesen

Droice Labs nahm vor Kurzem in der SAP.iO Foundry New York am neuesten Accelerator-Programm für den Bereich Gesundheitswesen teil. Das Unternehmen war eines von sieben aufstrebenden Startups, die auf den Gebieten Krankenhaussysteme, Gesundheitslösungen für Mitarbeiter, medizinische Geräte und Software für den Gesundheitssektor tätig sind.

„Wir haben von den Vertriebs- und Produktteams der SAP unheimlich viel über Kunden im Gesundheitswesen gelernt“, sagte Saxena. „Diese großen Betrieben habe spezielle Anforderungen. Und wir sind sehr dankbar für die Möglichkeit, mit der SAP zusammenzuarbeiten, die in so vielen Ländern und Regionen vertreten ist. Wir haben wertvolle Informationen über den globalen strategischen Vertrieb erhalten. Und wir haben erfahren, wie wir unsere Technologie skalieren können, um die speziellen Bedürfnisse dieser Kunden zu erfüllen.“

Die Machine-Learning-Plattform von Droice kann man jetzt im SAP App Center herunterladen.

Aus einer persönlichen Leidenschaft wird ein aufstrebendes Startup

Droice Labs spiegelt Saxenas langfristiges persönliches und berufliches Interesse für den Gesundheitssektor wieder. Nach seinem Bachelorabschluss in Biotechnik und Biomedizintechnik arbeitete er zunächst im Bereich High-Performance-Computing in Singapur, bevor er in die USA ging. Dort ging er dann seiner Leidenschaft nach und untersuchte, wie man mit KI und maschinellem Lernen die Behandlung von Patienten verbessern und Krankheiten vielleicht sogar ganz ausrotten kann.

„Wir sehen uns tagtäglich Daten von Hundertausenden Patienten an und wollen so ihre Therapieverläufe im Gesundheitssystem verbessern“, sagte Saxena „Wir haben die Technologie, um große Volumina an Patientendaten zu verarbeiten. Besonders freut mich, dass wir mit renommierten Gesundheitsexperten zusammenarbeiten und modernste Technologie für die großen Herausforderungen in dieser komplizierten regulierten Branche einsetzen.“

Vertrauensvoller Umgang mit Daten bei Droice Labs

Im Gesundheitswesen nehmen die Bedenken von Patienten und die Vorschriften im Hinblick auf den Datenschutz ständig zu. Vor diesem Hintergrund betonte Saxena, dass sein Unternehmen auf digitales Vertrauen setzt.

„Bei allem, was wir tun, steht der Respekt vor der Privatsphäre des einzelnen Patienten im Vordergrund“, erklärte Saxena. „Wir verfügen über keine Daten, die auf einzelne Patienten schließen lassen. Und wir beseitigen alle Identifizierungsmerkmale. Die Arbeit in einem so wichtigen Umfeld wie dem Gesundheitswesen bringt ein großes Maß an Verantwortung mit sich. Wenn eine Gruppe an einer bestimmten Erkrankung leidet, können wir mit Gesundheitsdienstleistern zusammenarbeiten und durch die Analyse ihrer Daten dazu beitragen, ihre Lebensqualität zu verbessern. Darin besteht unsere Arbeit. Wir beteiligen uns aber nicht an Geschäftsmodellen, die auf einzelne Personen ausgerichtet sind.“

Saxena geht davon aus, dass sich das rasante Wachstum seines Unternehmens fortsetzen wird – und das ist auch leicht nachzuvollziehen. Laut einer CIO-Befragung von Gartner ist KI die wichtigste neue Technologie im Gesundheitssektor. Die Analysten prognostizieren, dass bis 2020 75 Prozent der Unternehmen im Gesundheitswesen in KI investieren werden, um entweder ihren operativen Betrieb oder die klinischen Ergebnisse konkret zu verbessern.

Dieser Artikel wurde ursprünglich auf Forbes.com in der Rubrik BrandVoice SAP veröffentlicht.