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Mit einer intelligenten Cloud-Plattform können Baufirmen die Komplexität in Bauprojekten reduzieren und in Echtzeit mit allen Beteiligten zusammenarbeiten.

Mit einem globalen Produktivitätsanstieg von nur 1 Prozent pro Jahr in den vergangenen 20 Jahren (die Weltwirtschaft ist in der gleichen Zeit um 2,8 Prozent pro Jahr gewachsen) braucht die Baubranche dringend eine Produktivitätsspritze, wie eine Studie des McKinsey Global Institute darlegt.

Diese ungleiche Entwicklung ist in den Vereinigten Staaten noch deutlicher. Dort ist die Produktivität im Einzelhandel, in der Landwirtschaft und im verarbeitenden Gewerbe seit 1945 um 1.500 Prozent gestiegen. In der Bauwirtschaft hat sich jedoch in Sachen Produktivität in diesen 75 Jahren kaum etwas getan.

Höhere Produktivität ermöglicht mehr Infrastrukturprojekte

Politiker reden viel über den Aufbau von Infrastruktur. Wirklich umsetzen können sie ihre vorgeschlagene Infrastrukturpolitik aber nur, wenn die Bauindustrie auch über die entsprechenden Instrumente verfügt. Dies ist kein politisches Statement – die Zahlen legen dies nahe.

Wenn sich die Produktivität der Branche nicht ändert, so die McKinsey-Studie, wird der weltweite Bedarf nach mehr und besserer Infrastruktur ein Wunschtraum bleiben. Könnte die Bauwirtschaft jedoch ihre Produktivität an die der Gesamtwirtschaft angleichen, würde ihr Beitrag zum Wirtschaftsvolumen pro Jahr um 1,6 Billionen US-Dollar steigen. Diese Zahl würde laut der Studie die Hälfte der weltweiten jährlichen Infrastrukturprojekte abdecken.

Würde man einen Weg finden, eine solche Produktivität für die Bauindustrie zu erreichen, würde dies die Branche grundlegend verändern.

Von besseren, effizienteren Arbeitsplätzen bis hin zu Einkaufszentren, wo man sein Geld ausgeben kann – die Weltbevölkerung würde durch die Verbesserung der Infrastruktur von einem höheren Lebensstandard profitieren.

Wenn, aber nur wenn, es gelingt, die Produktivität zu erhöhen.

Produktivitätsprobleme bremsen Fortschritt der Branche

In den Ergebnissen der Studie liegt jedoch auch eine mögliche Lösung für die Herausforderungen der Branche. Sie ergibt sich aus den Herausforderungen selbst:

  • eine Fülle an Vorschriften und Auflagen
  • Abhängigkeit von der Nachfrage des öffentlichen Sektors
  • Korruption und Vetternwirtschaft, die häufig bestimmen, welche Aufträge an wen vergeben werden
  • Diskrepanzen zwischen Risikoeinschätzung und potenziellen Renditen
  • ein hoher Fragmentierungsgrad in der gesamten Branche

Digitalisierung mit intelligenten Daten und Technologien spart Zeit und Geld

Mit der heutigen Datenintelligenz – intelligent angewandt – hat die Branche eine Chance, diese Herausforderungen zu bewältigen.

Wesentlich ist es hierbei, alle Prozesse, die zu einem großen Bauprojekt gehören, zu straffen. Eine Vielzahl von Beteiligten – Lieferanten, Subunternehmer, die Aufsichtsbehörden, die verschiedene Aspekte des Prozesses genehmigen müssen, und natürlich die Kunden – bilden zusammen ein komplexes Beziehungsgeflecht. Jetzt gibt es das Know-how und die entsprechende Technologie, um dieses Netz zu steuern.

Mit einer Lösung, die nicht nur die beauftragten Unternehmen einbezieht, sondern auch allen Beteiligten eines Bauprojekts intelligente Technologien und Daten zur Verfügung stellt, können Unternehmen Zeit und Geld sparen. Eine umfassende Kooperationsplattform hält alle auf dem Laufenden: die Kunden, Lieferanten, Subunternehmer und sogar die Aufsichtsbehörden, deren Genehmigung in bestimmten Phasen eines Projekts erforderlich ist.

Eine solche Lösung gibt den Bauunternehmen die Möglichkeit, dem für viele Bauprojekte typischen Durcheinander von Dokumenten ein Ende zu setzen. Anstatt Dokumente hin und her zu reichen – ohne sich sicher sein zu können, ob es sich um die richtigen Zeichnungen oder die aktuellsten behördlichen Genehmigungen handelt – sind alle Projektbeteiligten auf einer Plattform miteinander vernetzt.

Anstatt Ressourcen und Arbeitszeit aufgrund veralteter Zeichnungen oder nicht genehmigter Änderungen zu verschwenden, kann die Zusammenarbeit in Echtzeit erfolgen. Diese Art der Zusammenarbeit hat das Potenzial, die Produktivität enorm zu erhöhen und dabei Zeit und Geld zu sparen.

Wenn alle an einem Projekt beteiligten Personen auf derselben Plattform arbeiten, sind die Informationen immer auf dem neuesten Stand, sodass alle Beteiligten sofort Änderungen vornehmen können. Diese Agilität kann die Fragmentierung der Baubranche beenden – Projekt für Projekt.

Eine ideale Kooperationsplattform für die Bauwirtschaft muss cloud-nativ und in der Public Cloud des entwickelnden Unternehmens angesiedelt sein, damit sich die Bauteams nicht um die Administration der IT kümmern müssen. Wenn der Entwickler das Hosting, die Administration und die Wartung übernimmt, brauchen die Bauunternehmen keine IT-Mitarbeiter einstellen und können ihr Personalbudget weitgehend für das Rekrutieren, die Fortbildung und Bindung von Mitarbeitern verwenden.

Termin- und budgetgerechte Fertigstellung: mit der Cloud-Plattform kein Wunschtraum mehr

Für Frustration sorgt bei den Kunden gewerblicher Bauunternehmen unter anderem, dass sie Millionen von Dollar in den Bau von Gebäuden stecken und ihnen dann aufgrund mehrfacher Terminverschiebungen enorme Zinsen für den Leerstand der neuen Gebäude entstehen. Eine KPMG-Studie hat gezeigt, dass bei nicht einmal einem Drittel der Bauprojekte die Kosten innerhalb des Budgetspielraums von 10 Prozent liegen.

Und sogar nur ein Viertel aller Projekte wird innerhalb des Terminrahmens von 10 Prozent fertiggestellt. Die Komplexität, die diese Verzögerungen und Überschreitungen verursacht, dürfte in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Denn Unternehmen geben zunehmend grüne Gebäude, intelligente Gebäuden und anderen High-Tech-Wünsche in Auftrag.

Durch eine Zusammenarbeit in Echtzeit zwischen allen Beteiligten können Unternehmen die Komplexität, die zu vielen dieser kostspieligen Verzögerungen führt, beseitigen – oder zumindest reduzieren. Eine extern betriebene Multitenant-Plattform für die Projektzusammenarbeit, die vom ersten Projekttag an zur Verfügung steht, könnte eine Möglichkeit sein, um diese Komplexität und das Dokumentenchaos zu vermeiden.

Frühere Studien haben gezeigt, dass Verzögerungen von Bauprojekten komplexe mathematische Formeln zugrunde liegen. Mit den Deep-Intelligence-Möglichkeiten, die die jetzigen Technologien bieten, können Plattformen für das Baumanagement Antworten auf die Probleme geben, die sich aus diesen Beziehungen ergeben. Kombiniert man diese Möglichkeit mit der Möglichkeit, innerhalb des komplexen Netzwerks an Projektbeteiligten zusammenzuarbeiten, kann eine solche Plattform zum Schlüssel für Produktivitätssteigerungen in der Baubranche werden.

Ein solches Instrument für die Zusammenarbeit bedeutet, dass man der seit Jahrzehnten in der Baubranche vorherrschenden Vetternwirtschaft ein Ende setzen kann, da die Plattform Silos überwindet und so zu Verbesserungen führt. Mit einer intelligenten Plattform können Baufirmen Änderungen von Vorschriften antizipieren und sich in Echtzeit darauf einstellen, anstatt ihnen hinterherzuhinken.

Durch den Wegfall der Fragmentierung, genauere Prognosen dank führender Building-Information-Modeling-Technologie und einer Zusammenarbeit, die transparent macht, wie sich Änderungen der verschiedenen Teams auf die anderen auswirken können, können die bisherigen Herausforderungen von Bauunternehmen der Vergangenheit angehören.


Dieser Artikel wurde ursprünglich im Digitalist Magazine by SAP unter der Rubrik “Future of Work” veröffentlicht.