Autozulieferer sind im Zugzwang. Schon die Elektromobilität erfordert ein Umdenken. Nun erhöht die Coronakrise weiter den Druck. Die Vorteile von SAP S/4HANA Cloud für Automobilzulieferer, einer Lösung, die SAP und Capgemini im Rahmen ihrer gemeinsamen Co-Innovations-Initiative gestalten: Eine schnelle und günstige Implementierung und niedrigen laufenden Kosten für viele Automobilzulieferer.
Schon 2019 war kein einfaches Jahr für die Automobilindustrie. 3,2 Millionen Fahrzeuge (3,9 Prozent) weniger verkauften die 19 wichtigsten Hersteller im vergangenen Jahr. Doch durch den Ausbruch des Coronavirus sieht die Prognose für 2020 noch düsterer aus: Schon im ersten Quartal verkauften allein europäische Autohersteller 3,1 Millionen und damit 26 Prozent weniger Fahrzeuge, so die Angaben des Verbandes der Deutschen Automobilhersteller (VDA). Asiatische und US-amerikanische Hersteller sind hier noch nicht einmal erfasst. Werke standen oder stehen still, Lieferketten sind unterbrochen und Autohäuser geschlossen. Zwar ist die Produktion in einigen Werken inzwischen wieder angelaufen. „Doch von einem Zurück zur Normalität kann noch keine Rede sein“, sagt Joachim Skarpil, als Account Executive verantwortlich für die Automobilzulieferindustrie bei Capgemini.
Ein gewisser Druck zur Transformation dürfte Zulieferern nicht neu sein. Schon die Elektromobilität bringt besonders solche Unternehmen in Zugzwang, die auf Komponenten für den Verbrennungsmotor spezialisiert sind. „Für einige Automobilzulieferer ist die Suche nach neuen Geschäftsfeldern überlebensnotwendig“, sagt Skarpil.
SAP S/4HANA Cloud für Automobilzulieferer als Basis, weitere Innovation per SAP Cloud Platform
„Die Herausforderung der Zukunft besteht darin, mit automotive-spezifischen Standardprozessen auszukommen, ohne die Flexibilität für zukünftige Anforderungen und damit die Fähigkeit zur Innovation zu verlieren“, ist Skarpil von Capgemini überzeugt. Eine entsprechende cloudbasierte Lösung haben SAP und Capgemini mit SAP S/4HANA Cloud für Automobilzulieferer geschaffen. Schon seit zwei Jahren entwickelt SAP gemeinsam mit Capgemini diese Cloud-Lösung, die die gängigen Standardprozesse der Zulieferindustrie abdeckt. Dazu gehören der elektronische Geschäftsdatenaustausch, Finanz-, aber auch Fertigungsprozesse wie die Produktionsplanung und -steuerung, Just-in-Time/Just-in-Sequence, das Handling Unit Management, die Integration ins Manufacturing Execution System (MES), sowie die gängigen Beschaffungs-, Service- und Lieferprozesse.
Ständige Weiterentwicklungen über Joint Development und Co-Innovation
„Zusammen mit SAP entwickeln wir in agilen Projekten neue Funktionalitäten und erweitern damit den Funktionsumfang kontinuierlich“, sagt Capgemini-Experte Skarpil, der hier von Joint Development spricht. So werden die neuesten Releases beispielsweise die Bereiche Handling Units und Gutschriftverfahren weiter verbessern. Über diese Lösungen aus dem „Joint-Development“ hinaus entstehen eigene Capgemini-Anwendungen in Co-Innovation mit SAP. Hier kommt die SAP Cloud Platform zum Einsatz, SAPs Entwicklungsplattform, die besonders für Innovationen genutzt wird. Diese können Kunden über das SAP App Center beziehen, wie zum Beispiel den Capgemini Intelligent Assistant for Automotive (CIA4AUTO). Sind etwa wie in Zeiten von Corona die weltweiten Lieferketten weniger zuverlässig, sollte ein System in der Lage sein, Engpässe im Vorfeld zu erkennen und zu verhindern. Die App CIA4AUTO warnt mit Hilfe von Machine-Learning-Funktionalität rechtzeitig vor möglichen Lieferengpässen. Dafür zieht CIA4Auto Daten aus SAP-Systemen zusammen – wie beispielsweise EDI-Messages und Benutzerdaten.
Cloud-Lösungen gibt es bei der SAP seit Jahren. Ab jetzt gibt es ein spezielles Angebot, dass die Automobilindustrie beim Einsatz der SAP S/4HANA Cloud und der SAP Cloud Platform entscheidend unterstützt. (Joachim Skarpil, Capgemini)
Transparenz über Lieferketten herstellen
„US-Amerikaner sind Cloud-Lösungen gegenüber etwas offener als viele Europäer“, sagt Skarpil, der einen besonders hohen Bedarf für die SAP S/HANA Cloud in den USA ausmacht. Die Vorteile sind letztlich jene, die Cloud-Software auch in anderen Bereichen mit sich bringt. Keine Lizenzkosten mehr, dafür Abo-Gebühren, kein gebundenes Kapital (etwa durch den Betrieb von Rechenzentren und Hardware) und ein kostengünstiger und schneller Start der Software durch eine reduzierte Implementierungszeit. „Man nutzt Automotive-Standardprozesse, die ständig weiterentwickelt werden“, so Skarpil.
Im SAP-Kosmos kommt allerdings noch ein wichtiges Argument hinzu: Die Begriffe „Branchenstandardprozess“ und „individuelle Anforderung“ waren in der Vergangenheit für viele IT-Verantwortliche nur schwer vereinbar. Skarpil: „Dieser Spagat gelingt mit SAP S/4HANA Cloud für Automobilzulieferer als Kern und den von Capgemini entwickelten Erweiterungen („Extensions“) zukünftig um ein vielfaches leichter.“
Weitere Informationen
über Joachim Skarpil – joachim.skarpil@capgemini.com