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Aufbruchstimmung in der mittelständischen Prozessindustrie

Die Pharma- und Life Science-Branche sorgt aktuell mit schnellen Ergebnissen bei der Corona-Impfstoffentwicklung und -produktion für viele Schlagzeilen. Ihr Erfolgsgeheimnis sind permanente Innovationen, eine intelligente Produktion und zuverlässige Lieferketten. Wie schaffen die meist mittelständischen Unternehmen das?

Personalisierte Medizin ist ein Thema, dass ich persönlich sehr spannend finde. Denn damit lassen sich auf Basis der individuellen Gene des Menschen schwere Erkrankungen künftig sehr viel gezielter behandeln. Vor allem bei der Krebsbekämpfung sind die Unternehmen der Pharma- und Life Science-Industrie (PLI) hier schon recht weit vorangekommen. Eine Schlüsselrolle spielt dabei die Messenger-RNA (mRNA), da der menschliche Körper mit diesem „Bauplan“ selbst seine eigenen Wirkstoffe für die Bekämpfung von Krankheiten herstellen kann. So wie jetzt auch im Vakzin gegen das tückische COVID-19-Virus.

Seit etlichen Jahren unterstütze ich bereits bei SAP mittelständische PLI-Unternehmen bei ihrer digitalen Transformation – darunter auch einige der Forschungsfirmen, die mit Hilfe von mRNA personalisierte Medikamente entwickeln. Bisher spielte sich ihre Tätigkeit meist nicht im Licht der Öffentlichkeit ab. Doch das hat sich nun schlagartig geändert und führt zu einer Aufbruchstimmung in der gesamten Branche, wie ich sie noch nicht erlebt habe.

Eines ist klar: Ohne eine flexible und gleichzeitig stabile IT-Infrastruktur wäre dieser Erfolg undenkbar gewesen. Von daher bin ich auch sehr stolz darauf, dass heute bereits 18 der 20 weltgrößten Impfstoffhersteller nicht nur ihre Produktionsanlagen mit SAP-Lösungen steuern. Sondern sie decken damit auch sämtliche anderen Prozesse von der Forschung über die kontrollierte Verteilung der Vakzine bis hin zur Impfung und Impfnachverfolgung oder den Schutz vor Fälschungen ab.

Mit Smart Factory und digitalen Lieferketten resilienter werden

Die gesamte mittelständische Prozessindustrie in Deutschland – darunter auch die Pharma- und Life Science-Firmen – steht aktuell vor vier zentralen Herausforderungen:

1. Verteuerung der Ressourcen und fragile Lieferketten

Die Knappheit von wichtigen Rohstoffen, Materialien oder Bauteilen erfordert möglichst effiziente Prozesse. Um schneller auf neue Marktsituationen reagieren zu können, ist in der Supply Chain mehr Flexibilität, Resilienz und Agilität gefordert.

2. Kürzere Innovationszyklen und Verfügbarkeit neuer Technologien

Die voranschreitende Digitalisierung verdrängt etablierte Verfahren und beschleunigt die Einführung von Innovationen. Bestehende Geschäftsmodelle werden in Frage gestellt und durch Plattformmodelle und digitale Ökosysteme ersetzt.

3. Steigende Kundenansprüche sowohl im B2B- als auch im B2C-Bereich

Wer privat seinen Alltag mit digitalen, personalisierten Produkten und Services gestaltet, erwartet auch bei der Beschaffung im B2B-Bereich eine überzeugende Customer Experience. Und wenn es um personalisierte Medizin geht, ist die individuelle Ansprache der Verbraucher besonders wichtig.

4. Wachsende weltweite Konkurrenz

Vor allem der Wettbewerb mit innovativen Herstellern aus Asien und den USA verstärkt den Wettbewerbsdruck auf die europäische Prozessindustrie und beschränkt sich inzwischen längst nicht nur auf das untere und mittlere Preissegment. Die Kostenspirale nach unten erfordert immer weitere Effizienz- und Produktivitätssteigerungen.

Wie kann man diese komplexen Fragestellungen effizient lösen? Ich denke, das Erfolgsgeheimnis von dynamischen und innovativen Mittelständlern in der Prozessindustrie sind hochflexible, maßgeschneiderte Geschäftsprozesse, die von einer stabilen IT-Infrastruktur unterstützt werden. Mit der Smart Factory und digitalen Lieferketten bekommt die Branche nun den Digitalisierungsschub, den sie für den weiteren Erfolg in der Post-Corona-Zeit braucht. Hier geht es vor allem um eine noch engere Vernetzung, die eine neue Transparenz schafft.

Eine cloudbasierte ERP-Lösung ist dabei die Datendrehscheibe, über die sich die neuen Anforderungen optimal erfüllen lassen. Das ist nicht nur ein Thema für die Großen der Branche, die bereits ein ERP-System von SAP vor Ort einsetzen. Mit unserer Initiative RISE with SAP ermöglichen wir mit Business Transformation-as-a-Service auch dem produzierenden Mittelstand den komfortablen Sprung in die private Cloud. Das Transformationsprogramm setzt an mehreren Hebeln an und hat nicht nur die Technologie, sondern auch die Geschäftsprozesse im Blick.

Unternehmen mit einer digitalen Supply Chain liefern pünktlicher

Auf vielfachen Kundenwunsch wurde dabei die bewährte ERP-Lösung SAP S/4HANA Cloud mit weiteren Applikationen und Diensten in einem Komplettpaket gebündelt. Dazu zählt beispielsweise ein einheitlicher Zugriff auf das weltweit größte Geschäftsnetzwerk, zu dem die SAP-Netzwerke für Lieferanten, Logistik und Asset Intelligence verschmolzen werden. Auch Mittelständler können damit ihre gesamte globale Lieferkette in Echtzeit verwalten, um schneller auf Nachfrageschwankungen zu reagieren.

Eine aktuelle Studie des Beratungsunternehmens PwC bestätigt die Dringlichkeit dieses Themas. Denn danach können 84 Prozent der Unternehmen, die bereits einen sehr hohen Anteil ihrer Supply Chain digitalisiert haben und sie mit Künstlicher Intelligenz und anderen Technologien optimieren, ihre Kunden auch in Krisenzeiten pünktlich beliefern. Von den anderen schaffen das nur 12 Prozent.

Sie sind an Praxisbeispielen, Expertenstimmen, Studien und Tools zu diesem Thema interessiert? Auf unserer Website „Digitalisierung Mittelstand“ finden Sie das alles und noch viel mehr. Und beim On Demand-Seminar „RISE with SAP: Mittelstand ganz konkret – Erklärung und transparenter Kostenvergleich“ erfahren Sie viele interessante Details dazu. Hier können Sie sich das Webinar ansehen.


 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ulrike Göbel ist Vertriebsleiterin Mittelstand Pharma- und Life Science-Industrie, SAP Deutschland

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