„Hidden Champions“ sind Weltmarktführer. Trotzdem kennt sie kaum jemand. Oft mit Sitz in der deutschen Provinz, inhabergeführt und nicht börsennotiert. Diese Mittelständler digitalisieren, modernisieren und vernetzen mit SAP und Partnern. Eine große Rolle spielt dabei ein modernes ERP-System.
Der Mittelstand spielt für die deutsche Wirtschaft eine entscheidende Rolle, denn nicht selten ist er Innovationstreiber und digitaler Vorreiter. Auch in herausfordernden Zeiten wagen die Firmeninhaber die Digitalisierung und stellen damit die Weichen für weiteres Wachstum. Dank neuer digitaler Produkte, Prozesse und Industrieservices haben deutsche Hidden Champions vor allem im B2B-Bereich die Nase vorn.
Viele mittelständische Unternehmen sind Marktführer geworden, weil sie sich durch unternehmerischen Mut, werthaltige Produkte und Services, Kundenähe sowie große Kenntnis der Märkte auszeichnen. Doch diese Position allein reicht nicht aus, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein.
Für einen nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg bedarf es digitaler Technologien. Viele kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) haben das schon erkannt und vielfältige Modernisierungs- und Transformationsprojekte angestoßen, um ihre Infrastruktur und damit ihre Position am Markt langfristig zu stärken.
Modernisieren und digitalisieren
Bis Anfang des Jahres 2021 setzte jedes dritte kleinere und mittlere Unternehmen Digitalisierungsmaßnahmen um (33 Prozent), sagt der KfW-Digitalisierungsbericht. Darunter waren vor allem Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern. Die Corona-Pandemie hat die Transformation noch einmal beschleunigt. Im internationalen Vergleich hinken kleinere Mittelständer aber trotzdem noch oft hinterher.
Eine Studie von Oxford Economics und SAP zu KMUs zeigt, dass diese das schwierige Corona-Jahr auf ähnliche Weise erlebt haben wie ihre größeren Mitbewerber. Um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, haben sie aber verstärkt ihre schnelle Reaktionsfähigkeit, ihre guten Marktkenntnisse und ihre engen Beziehungen zu Mitarbeitern und Partnern genutzt.
Das Gebot der Stunde: Unternehmen müssen nach innen Menschen, Daten und Prozesse nachhaltig vernetzen und nach außen die Bindung zu Kunden und Geschäftspartnern verstärken. Dass die gewachsene IT-Landschaft dabei irgendwann an eine Grenze stößt, merkt jeder Mittelständer, der in seinem Segment zunehmenden Erfolg hat. Spätestens dann wissen die Verantwortlichen, dass sie digitalisieren müssen und dafür ein neues ERP-System benötigen.
miunske stellt Weichen für Wachstum
Der Nutzfahrzeugausrüster miunske GmbH, mit rund 70 Mitarbeitern ein eher kleinerer Mittelständler aus der Oberlausitz, hat sich für das ERP-System SAP S/4HANA entschieden und möchte dieses selbst betreiben. Das alte, 2005 eingeführte ERP-System war aufgrund des Wachstums an seine Grenzen gestoßen. Die Fertigungsprozesse ließen sich damit nur noch unzureichend steuern, zollrechtliche Aspekte und die Ermittlung unterschiedlicher Kennzahlen konnte das System nur schwierig abbilden.
Die Unternehmenschefin Katrin Miunske entschied sich für SAP vor allem wegen der Skalierbarkeit, Flexibilität und Offenheit des ERP-Systems. Um die Lösung SAP S/4HANA an die Bedürfnisse des Unternehmens anzupassen, arbeitete miunske mit dem SAP-Partner Ibyus aus Erfurt zusammen.
„Künftig kann ich Kennzahlen in Echtzeit auswerten“, lobt Katrin Miunske. „Gleichzeitig haben wir damit die im System hinterlegten Berechtigungsprofile und Freigabeprozesse erneuert. Damit gehören zeitaufwendige Rückfragen der Vergangenheit an.“ Zudem bringt das neue ERP-System Vertrieb und Fertigungsplanung zusammen. „Die neuen Prozesse werden unsere Lieferfähigkeit verbessern und den Wachstumskurs unterstützen“, ist Miunske überzeugt.
Change Management in der Beutlhauser-Gruppe
Die Vorreiter im Mittelstand haben verstanden, dass Digitalisierung auch ein Kulturwandel ist, bei der die Gesamtorganisation mitgenommen werden muss. „Bei der digitalen Transformation geht es nicht nur um Prozessautomatisierung und innovative Technologien“, sagt der Geschäftsführer der Beutlhauser-Gruppe, Oliver Sowa.
Zuallererst hat das Passauer Unternehmen die kulturellen, sozialen und organisatorischen Weichen anders gestellt. Dabei galt es, „bürokratische Hürden abzubauen, die Eigenverantwortung der Mitarbeitenden zu stärken und die Rahmenbedingungen an den Bedürfnissen der Kunden auszurichten.“
Die digitale Transformation des Traditionsbetriebs ist in vollem Gange. Der Spezialist für Verkauf, Vermietung und Service von Baumaschinen und -geräten bietet inzwischen auch digitale Produkte und Dienstleistungen, wie Finanzierungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten an. Im Sommer 2021 brachte die Gruppe zusammen mit den SAP-Partnern Proaxia und FIS das ERP-System SAP S/4HANA an den Start. Die Entscheidung fiel vor allem wegen der modernen Systemarchitektur und der umfangreichen Funktionalität.
TENTE bringt ERP in der Cloud
Andere KMUs verlagern ihre IT ganz in die Cloud – wie die TENTE International GmbH aus Wermelskirchen. Die Firma mit 30 Tochtergesellschaften, acht Produktionsstandorten und rund 1.500 Mitarbeitern will ihren Kunden einen digitalen Mehrwert bieten.
Der Spezialist für Räder, Rollen und Mobilitätslösungen, beschloss 2020, seine IT-Infrastruktur über ein neues ERP-System zu modernisieren und so die Weichen für die Transformation zum intelligenten Unternehmen zu stellen. „Wir haben entschieden, für unser neues, zentrales ERP-System auf die Software SAP S/4HANA Cloud in der Extended Edition zu setzen“, sagt Ralph Meyndt, Head of Corporate IT.
Dabei waren der Kundennutzen, optimierte Steuerungsinstrumente für das Management und der Mehrwert für die Mitarbeiter wichtig. Gleich, ob es sich um ein globales Kundenportal, um Nachverfolgbarkeit in der Logistikkette oder um Echtzeitreports für den CFO und Produktionskennzahlen für die Leitung handelt: Eine einheitliche Basis an ERP-Daten, Echtzeitanalysen und zentralen End-to-End-Prozessen sei dafür unerlässlich.
PFEIFER modernisiert flexibel in der Cloud – mit „RISE with SAP“
Für SAP-Kunden im Mittelstand, die ihr ERP-System und die darin laufenden Prozesse modernisieren wollen, bietet sich ein Wechsel auf SAP S/4HANA sowohl in der Public Cloud als auch in der Private Cloud Edition an. SAP und Partner haben für eine schnelle und problemlose Umsetzung ein besonderes End-to-End-Paket bereitgestellt.
Als eines der ersten Unternehmen Deutschland hat die PFEIFER Holding aus Memmingen auf „RISE with SAP“ gesetzt. So kann der Weltmarktführer in den Bereichen Seiltechnik, Seilbau, Bautechnik, Hebetechnik und Anschlag-/Zurrtechnik so schnell wie möglich von SAP S/4HANA profitieren.
Das Business-Transformation-as-a-Service-Angebot bündelt zahlreiche Werkzeuge und Services, um die digitale Transformation bedarfsgerecht zu meistern. „Das RISE-Vertragsmodell bildet unsere Roadmap passgenau ab. So können wir das Projekt Schritt für Schritt vorantreiben“, stellt Projektleiter Torsten Winkler fest.