Nachhaltigkeit macht den Unterschied: Wie die Chemie- und Pharmaindustrie im neuen Jahr erfolgreich ist

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Corona-Pandemie, Lieferengpässe, sprunghaft gestiegene Preise für Energie und Rohstoffe – trotz dieser Herausforderungen blickt die Chemie- und Life Sciences-Branche auf ein erfolgreiches Jahr 2021 zurück. Doch Materialknappheit und Volatilität der Lieferketten nehmen weiter zu. Erfahren Sie, wie Chemie- und Pharmaunternehmen 2022 trotzdem in der Erfolgsspur bleiben.

In nahezu allen Produktbereichen konnte die chemisch-pharmazeutische Industrie in Deutschland im vergangenen Jahr mit einer starken Bilanz glänzen – nicht nur bei den in Rekordzeit entwickelten Impfstoffen gegen das Corona-Virus und anderen Biotechnologie-Präparaten. Laut dem Verband der chemischen Industrie (VCI) stieg die Produktion 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 4,5 Prozent, der Umsatz legte um 15,5 Prozent auf rund 220 Milliarden Euro zu.

Branche rechnet 2022 mit Umsatzplus von 5 Prozent

„Unsere Branche hat vielfachem Gegenwind standgehalten und ein beachtliches Ergebnis erzielt“, freut sich VCI-Präsident Christian Kullmann zu Recht. Grund dafür sei vor allem die wachsende globale Nachfrage nach Chemikalien gewesen, aber auch nach Impfstoffen und Medikamenten aus deutscher Produktion. Deshalb erwartet der Dachverband auch für die kommenden Monate eine positive Entwicklung der Branche mit einem Umsatzplus von weiteren 5 Prozent.

Im Life Science-Bereich war die schnelle Forschung und Entwicklung von neuen Vakzinen und Medikamenten nur der erste Schritt. Nun gilt es weltweit mehr als 7 Milliarden Menschen zu impfen. Das kann die Produktionskapazitäten und Logistikketten der Hersteller leicht an ihre Grenzen bringen.

Da ist es gut, dass solch datenintensive Branchen wie die Pharmaindustrie auf dem Weg der digitalen Transformation schon recht weit vorangekommen sind. Bereits heute steuern 18 der 20 größten Impfstoffhersteller weltweit ihre Produktionsanlagen mit SAP-Lösungen, die sämtliche Prozesse von der Fertigung über eine kontrollierte Verteilung bis hin zur Impfung und Impf-Nachverfolgung abdecken.

Rohstoffmangel wird für die Branche zum Stresstest

Doch in anderen Bereichen wachsen 2022 auch die Herausforderungen: Zwar mangelt es den Chemie- und Pharmaunternehmen nicht an Aufträgen, doch Engpässe bei Vorprodukten und Logistik machen ihnen zunehmend zu schaffen. So mussten 35 Prozent der Unternehmen deshalb ihre Produktion bereits drosseln, 10 Prozent haben ihre Anlagen sogar vorübergehend stillgelegt.

Dass die Rohstoffbeschaffung trotz ausgefeilter Logistik, weltweiter Vernetzung und einer in weiten Teilen globalisierten Wirtschaft für Chemie- und Pharmaunternehmen zu einer immer größeren Aufgabe wird, hat unterschiedliche Ursachen. Zunehmender Protektionismus, politisch instabile Situationen in den Förderländern, eine wachsende Anbieterkonzentration sowie auch zuletzt die pandemischen Auswirkungen auf den Weltmarkthandel sind Gründe für diese Entwicklung.

Hinzu kommt, dass bei der Beschaffung von Rohstoffen das Thema Nachhaltigkeit immens an Bedeutung gewinnt: So werden beispielsweise Verpackungs-, Kleidungs- oder auch Automobilindustrie ihre Zulieferer aus der Chemiebranche zukünftig nicht nur aufgrund von Qualität und Preis auswählen, sondern auch aufgrund des CO2-Fußabdrucks ihrer Produkte.

Carbon Footprint der Produkte von Anfang an berücksichtigen

Dieser hängt einerseits von den Treibhausgas-Emission ab, die bei Produktion, Nutzung und Entsorgung direkt entstehen, andererseits aber auch von Klimaeffekten zugekaufter Rohstoffe und Dienstleistungen. Entsprechend schwer tut sich die Branche noch mit der Ermittlung des vollständigen Carbon Footprints ihrer Produkte.

Das muss nicht sein: Denn mithilfe leistungsstarker Entwicklungs- und Analyselösungen aus der Cloud lassen sich sämtliche Nachhaltigkeitsinformationen zuverlässig ermitteln. Und zwar schon in einer frühen Phase der Produktentwicklung. Der Vorteil: Anhand von Simulationen können so CO2-Emissionen in der gesamten Herstellungs- und Transportkette unter verschiedenen Bedingungen vorhergesagt und optimiert werden. Ein wichtiger Aspekt, um im Wettbewerb zu punkten.

Ein weiterer Aspekt ist die Sicherstellung der globalen Vermarktungsfähigkeit chemischer und pharmazeutischer Produkte schon im Rahmen der Entwicklung. Dazu wird beispielsweise die volle Transparenz über zugelassene Inhaltsstoffe in einzelnen Ländern benötigt. Ich bin fest davon überzeugt, dass Chemie- und Pharmaunternehmen in Zukunft ohne die Einbeziehung der unterschiedlichen Nachhaltigkeitsdimensionen in ihre Prozesse nicht mehr erfolgreich wirtschaften können.

Agile Produktion als Schlüssel für den Geschäftserfolg

Cloud basierte Planungslösungen ebnen dabei den Weg zu mehr Transparenz in Absatz-, Produktions- und Finanzplanung. Mit Hilfe von Business Intelligence (BI) optimieren Chemie- und Life Sciences-Unternehmen ihren Lagerbestand, erstellen hochpräzise Prognosen und priorisieren bei Lieferengpässen die Bedarfe schnell und auftragsbezogen. Dadurch lassen sich auch kurzfristige Ausfälle ad hoc ausgleichen.

Darüber hinaus können externe Partner wie Lieferanten, Lohnfertiger oder Logistikdienstleistende mithilfe von Branchennetzwerken nahtlos in interne Planungs- und Einkaufsprozesse einbezogen werden. Auch das ist ein Trend, der 2022 an Fahrt aufnehmen wird. Denn Unternehmen, die eng mit ihren Lieferanten vernetzt sind, haben nicht nur eigene Abläufe im Blick, sondern wissen auch, was gerade bei ihren Zulieferern passiert. Dadurch können sie agiler und zu geringeren Kosten produzieren.

Nicht zuletzt deshalb hat die Automobilindustrie die Initiative Catena-X ins Leben gerufen, die vor allem für die Chemiebranche als wichtigem Automotive-Zulieferer in den nächsten Jahren rasch an Bedeutung gewinnen wird. Das europaweite Branchennetzwerk ermöglicht Beteiligten der automobilen Wertschöpfungskette eine effiziente unternehmensübergreifende Zusammenarbeit über eine eigene leistungsfähige, sichere und vertrauenswürdige Dateninfrastruktur für Europa (GAIA-X).

SAP NOW: Erfolgsrezepte für die Chemie- und Pharmaindustrie

Mit welchen Rezepturen die nächsten Schritte der digitalen Transformation der Chemie- und Pharmaindustrie gelingen, wie SAP-Kunden davon bereits heute profitieren und was 2022 wichtig wird, diskutiere ich am 08.02.2022 auf der diesjährigen SAP NOW mit verschiedenen Branchenexperten.

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Bereits am 7. Februar 2022 sprechen um 10 Uhr Alex Kläger, SAP-Leiter für die Region Mittel- und Osteuropa, und Deutschlands bekanntester Tech-Investor Frank Thelen im Special Opening Talk über branchenübergreifende Transformationsherausforderungen und revolutionäre Technologietrends. Auch das sollten Sie auf keinen Fall verpassen.