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Die Preisträger des Intelligent Spend Management (ISM) Award stehen fest. Der von Roland Berger und SAP verliehene Preis würdigt innovative, digitale Procurement Best Practices.

Der ISM Award wird von der Unternehmensberatung Roland Berger gemeinsam mit SAP von einer Fachjury aus CPOs, Branchenfachleuten, Hochschulvertretern und Journalisten vergeben. Gesamtsieger des ISM Award für die innovativsten digitalen Lösungen im Bereich Procurement wurde in diesem Jahr der österreichische Erdöl-, Erdgas- und Chemiekonzern OMV.

Die Gewinner für innovative Lösungen im Procurement

Dazu gibt es Gewinner in fünf Kategorien: Das Chemieunternehmen Evonik gewann den Preis in „Business insights & foresights“, der Stahlkonzern Thyssenkrupp in der Kategorie „Business Netzwerk“, die Handelskette Aldi Süd im Bereich „Gerechte Beschaffungs- und Einkaufsprozesse“, der Heizungsspezialist Danfoss in der Kategorie „Operative Exzellenz“, der Energiekonzern E.ON die Auszeichnung für „Organisatorische Agilität und Kompetenzen für das 21. Jahrhundert“.

Für den Preis bewerben konnten sich Unternehmen mit bedeutsamen, innovativen digitalen Anwendungsfällen im Bereich Beschaffungs- und Ausgabenmanagement. Die drei Besten in jeder Kategorie wurden als Finalisten nominiert und Anfang Februar der Jury vorgestellt.

OMV – Gesamtsieger

Beim Projekt des Erdöl-, Erdgas- und Chemiekonzerns OMV ging es um die Digitalisierung im Konzerneinkauf. Durch die Einführung effizienter und effektiver Prozesse und unterstützender Instrumente bleibt nun mehr Zeit für die Interaktion mit internen und externen Stakeholdern.

OMV setzt dafür auf eine global integrierte Beschaffungsfunktion, die die End-to-End-Verantwortung für den Purchase-to-Pay-Prozess ernst nimmt. Mit dem S4 Future Programm hat das Unternehmen die IT-Landschaft mit SAP S/4HANA erneuert. Mit dem Digital Procurement Program begann OMV gleichzeitig, weitere neue Technologien rund um die S/4-Kernprozesse zu evaluieren.

Dazu wurde das Thema Nachhaltigkeit mit in die Beschaffungsstrategie aufgenommen. Mit Lieferantenaudits, der Together for Sustainability-Mitgliedschaft und einem Top-Rang im Ecovadis Score arbeitet OMV daran, den CO2-Fußabdruck jedes Einkaufs und aller Lieferanten sichtbar zu machen. Dieser wird Teil des Berichtswesens und Kriterium für die Bewertung von Lieferanten.

EVONIK – Kategorie „Business insights & foresights

Bei Evonik ging es um Prognosen der Rohstoffpreise als Grundlage für die Finanz- und Geschäftsplanung. Evonik hat die Raw Material Advanced Pricing Intelligence Platform RAPID für KI-basierte Prognosen entwickelt. Die Plattform setzt Funktionen der SAP Analytics Cloud ein.

Die modulare Plattform sammelt interne und externe Daten zu Rohstoffpreisen und schlägt KI-basierte Prognosen vor, die auf Basis historischer Daten trainiert werden. Sie ermöglicht die manuelle Eingabe von Prognosen, generiert Dashboards zur Datenanalyse und Datenauswertung und erstellt Berichte für den Austausch der Informationen mit internen Geschäftspartnern in Echtzeit.

Mehr als 150 Anwender im Einkauf und aus anderen Teilen der Organisation nutzen das Tool in ihrem Tagesgeschäft. Die Prognosen haben sich deutlich vereinfacht, die Prognosegenauigkeit merklich erhöht. Seit dem Go-Live im Januar 2020 trägt die Plattform erheblich zum Unternehmenserfolg bei.

Thyssenkrupp – Kategorie „Business Netzwerk“

ThyssenKrupp kümmert sich um die IT-gestützte Optimierung der Rohstoffpreisverhandlungen durch die bestmögliche Antizipation der Kostenentwicklungen. Infolge der raschen Erholung nach dem schweren Konjunktureinbruch in der Corona-Krise 2020 sind die Geschäfte vieler Unternehmen des Konzerns seit Anfang 2021 mit steigenden Rohstoffkosten und Engpässen belastet. Dazu kommen Frachtkostensteigerungen und begrenzte Containerkapazitäten.

Das Projekt zielt darauf ab, Kostenentwicklungen so weit wie möglich zu antizipieren und so den bestmöglichen Zeitpunkt und die Grundlage für Preisverhandlungen auf Lieferanten- und Kundenebene zu schaffen. In der Lösung werden Informationen über Mengenentwicklungen mit Prognosen über Rohstoffpreise und Informationen über die finanzielle Stabilität der Lieferanten verknüpft und durch interne Daten ergänzt. Eine Task-Force koordiniert Zeitpunkt und Ziele für Verhandlungen mit Lieferanten und Kunden. Die Daten werden nach und nach automatisiert in der SAP Analytics Cloud gesammelt und allen Verantwortlichen zur Verfügung gestellt.

Aldi Süd – Kategorie „Gerechte Beschaffungs- und Einkaufsprozesse“

Aldi Süd und SAP haben ein zweijähriges Innovationsprojekt durchgeführt. Dabei wurde Ariba, der cloudbasierte SAP-Marktplatz für Business-to-Business-Transaktionen, um ein Set an Managementfunktionen für Produktionsstätten erweitert. Damit ist nun eine integrierte Sicht auf den Beschaffungsprozess inklusive Audit-/Zertifikatsdaten möglich.

Aldi ist es wichtig, nur Produktionsstätten zu beauftragen, die den eigenen Ansprüchen an die unternehmerische Verantwortung entsprechen. Durch Einbindung der Audit-/Zertifikatsdaten in den Beschaffungsprozess wird sichergestellt, dass die Einkäufer die beste Entscheidung über den beauftragten Anbieter und seine Produktionsstätte treffen können. Diese Funktionen waren für SAP Ariba bisher nicht verfügbar. Die Nutzung und Verwaltung von Produktionsanlagen ist nun vollständig in SAP integriert. Es ist nicht mehr notwendig, Software von Drittanbietern zu verwenden.

Danfoss – Kategorie „Operative Exzellenz“

Danfoss gibt viel Geld für Outsourcing aus. Das Unternehmen hat nun automatisierte Big Data CBOM-Analysen (Compare Bills of Materials, Stücklistenvergleiche) entwickelt, die auch bei nicht kontrollierten Komponenten Einsparungen ermöglichen. Bisher musste man prüfen, ob alle Stücklisten mit den richtigen Preisinformationen aktualisiert wurden: ein mühsamer Prozess von etwa drei bis vier Wochen. Die neue Lösung kann dies nun automatisch innerhalb eines Tages prüfen.

E.ON – Kategorie „Organisatorische Agilität und Kompetenzen für das 21. Jahrhundert“

Bei E.ON ging es um die Integration und Harmonisierung der Systeme von E.ON und RWE und die Erzeugung von Synergien durch die Zusammenführung der Best Practices beider Welten. Das Projekt umfasste neben dieser Integration und Harmonisierung auch die Digitalisierung der gesamten IT-Landschaft für die Supply Chain innerhalb von 24 Monaten.

Dazu wurde die P2P-Landschaft durch die Implementierung von SAP Ariba erneuert, mit einem speziell erstellten Template, integriert in S/4HANA. Das Projekt umfasste 14 Länder, mehr als 24 Tochtergesellschaften, 15.000 internationale Kunden und sieben SAP-Systeme (24 SAP-Mandanten).

Alle Preisträger erhalten unter anderem einen ganztägigen Workshop sowie eine Videoreportage über ihren Anwendungsfall. Alle Finalisten werden darüber hinaus in die „Spend Management Leaders League“ aufgenommen, ein exklusives Expertennetzwerk zum Austausch von Best Practices im Bereich Digital Procurement.